Ungern-Sternberg, Robert von

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1919
1920

Baron Robert Nikolai Maximilian Ungern von Sternberg auch Roman Fjodorowitsch Ungern von Sternberg (* 22. Januar 1886 in Graz, Österreich, † hingerichtet 15. September 1921 in Nowonikolajewsk, Rußland) war ein Baron deutschbaltischer Herkunft in zaristischen Diensten.

Obwohl mit dem Namen Nikolai Robert Max Baron von Ungern-Sternberg geboren, nannte er sich selber „Ungern von Sternberg“ und wurde zu seiner Lebenszeit auch unter letzterem Namen bekannt. Er war auch unter den Beinamen Roter Baron, Blutiger Baron, Weißer Baron oder Schwarzer Baron bekannt.

Er schwang sich 1921 mit seinem Kosaken-Regiment für etwa sechs Monate zum legendenumwobenen Herrscher der Mongolei auf. Seine Truppen konnten anfangs die chinesische Armee vertreiben, wurden aber später von der Roten Armee geschlagen. Der Baron wurde gefangen und hingerichtet.

Seine Feinde - die Bolschewisten - fürchteten den angeblich dem Wahnsinn verfallenen „blutigen Baron“. Seine Soldaten verehrten ihn als ihr „strenges Väterchen“, und die von ihm befreiten Mongolen, allen voran ihr religiöser Führer, verehrten ihn als Avatar, als wiedergeborenen Kriegsgott.

Leben

Die frühen Jahre

Von Ungern-Sternberg wurde in Graz (Steiermark) in eine deutschbaltische Familie geboren, und wuchs in Reval, damals Teil des Russischen Reiches, bei seinem Stiefvater Oscar von Hoyningen-Huene auf. Nach dem Abschluß der Pawlowsk-Militärakademie der russischen Armee in Sankt Petersburg leistete er in Sibirien Dienst, und lernte dort den nomadischen Lebensstil der Mongolen und Burjaten kennen. Während des ersten Weltkrieges kämpfte von Ungern-Sternberg in Galizien. Sein Ruf zu dieser Zeit war der eines sehr mutigen, aber auch draufgängerischen und unberechenbaren Offiziers. Nach der Februarrevolution 1917 wurde er von der Provisorischen Regierung in den fernen Osten Rußlands geschickt, um dort unter General Grigori Semjonow eine loyale Militärpräsenz aufzubauen.

Nach der Revolution

Nach der Oktoberrevolution der Bolschewisten 1917 kämpften Semjonow und von Ungern-Sternberg gegen diese. In den darauffolgenden Monaten erwarb sich von Ungern-Sternberg bei der örtlichen Bevölkerung und bei seinen Untergebenen den Ruf äußerster Härte, was ihm den Übernamen „Schwarzer Baron“ eintrug. Wegen seines exzentrischen Benehmens wurde er auch „Verrückter Baron“ genannt. Trotz ihrer antibolschewistischen Einstellung waren Semjonow und von Ungern-Sternberg nicht Teil der Weißen Armee und weigerten sich, die Autorität von deren Anführer Admiral Koltschak anzuerkennen. Stattdessen ließen sie sich von den Japanern mit Geld und Waffen unterstützen. Diese verfolgten dabei das Ziel, einen fernöstlichen Vasallenstaat unter der Führung Grigori Semjonows zu etablieren. Die Führer der Weißen Armee, die an ein „starkes und unteilbares Rußland“ glaubten, betrachteten diese Kollaboration als Hochverrat.

Weiße Reiterabteilung (Datum unbekannt). Ungern von Sternbergs Reiterabteilungen führten auf ihren Fahnen ein schwarzes „U“ auf goldenem Grund.

Die Streitkräfte der Abtrünnigen setzten sich aus russischen Truppen, ortsansässigen Transbaikal-Kosaken sowie burjatischen Stammesleuten zusammen. Da Admiral Koltschak seine Operationsbasis in Zentralsibirien hatte, war er zur Durchführung seiner Operationen im Ural auf eine zuverlässige Versorgung aus dem Osten angewiesen.

In der Mongolei

1920 trennte sich von Ungern-Sternberg von Grigori Semjonow und etablierte sich als selbständiger Kriegsherr. Er glaubte, daß die Monarchie das einzige Regierungssystem sei, welche die westliche Zivilisation vor Korruption und Selbstzerstörung zu schützen vermochte. Er entwickelte die Idee, die Qing-Dynastie in China wieder zu etablieren, und die fernöstlichen Nationen darunter zu vereinen und den Großfürsten Michail Romanow, den jüngeren Bruder von Nikolaus II. auf den russischen Thron zu setzen. Die Mongolei war seit 1919 von Truppen der Republik China besetzt. Zwischen 1920 und 1921 marschierten von Ungern-Sternbergs Truppen in die Mongolei ein. Im Januar 1921 erfolgten mehrere Angriffe auf die Hauptstadt Örgöö/Urga, welche aber unter hohen Verlusten scheiterten. Im Februar gelang es ihm dennoch, die Stadt einzunehmen.

Am 13. März 1921 wurde in der Mongolei eine unabhängige Monarchie ausgerufen, mit von Ungern-Sternberg als alleinigem Herrscher. Der achte Jebtsundamba Khutukhtu (gest. 1924), geistliches Oberhaupt der Mongolei, wurde durch Ungern-Sternberg - zumindest nominell - auf den Herrscherthron zurückgebracht. Der Jebtsundamba Khutughtu betitelte ihn im Gegenzug als Inkarnation der zornigen Schutzgottheit Jamsarang (tib. Begtse). Ungern-Sternberg war fasziniert von fernöstlichen Religionen wie dem Buddhismus. Seine Philosophie war eine Mischung von russischem Nationalismus mit chinesischen und mongolischen Glaubenssystemen.

Niederlage und Tod

Der Baron versuchte im Mai, in Burjatien die Sowjet-Bolschewisten anzugreifen. Nach anfänglichen Erfolgen im Mai und Juni wurde er aber in einer Gegenoffensive geschlagen. In der Zwischenzeit hatten Anfang Juli mongolische (unter Damdin Süchbaatar) und sowjetische Verbände Urga besetzt. Ungern-Sternbergs eigene Leute lieferten ihn am 21. August 1921 an die Rote Armee aus.

Ein militärisches Eiltribunal durch eine Tscheka-Troika verurteilte ihn zum Tode, und er wurde in Nowonikolajewsk in Rußland erschossen. Angeblich soll er vor seinem Tod noch seine Medaille des St. Georgs Ordens heruntergeschluckt haben, um zu verhindern, daß diese in gotteslästerliche kommunistische Hände falle.

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Literatur

  • Junges Forum Nr. 7: Baron Ungern von Sternberg - der letzte Kriegsgott (Bestellmöglichkeit)
  • Berndt Krauthoff: Ich befehle. Kampf und Tragödie des Barons Ungern-Sternberg, Regin-Verlag 2011, ISBN 978-3-941247-37-6 (Bestellmöglichkeit)
  • James Palmer: Der blutige Weiße Baron. Die Geschichte eines Adeligen, der zum letzten Khan der Mongolei wurde. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-8218-6234-7 [Englische Originalausgabe: Faber & Faber, London 2008]

Verweise