Befreiungshalle

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Befreiungshalle (Kehlheim))
Wechseln zu: Navigation, Suche
Befreiungshalle Kelheim (Außenansicht)

Die Befreiungshalle ist ein historisches Bauwerk auf dem Michelsberg oberhalb der Stadt Kelheim in Bayern. Zur Germanenzeit galt der Michelsberg bei Kelheim an der Donau (nahe Regensburg) als Wodans heiliger Fels. Auf der Anhöhe wurde die Befreiungshalle von 1842 bis 1863 im Auftrag des deutschbewußten Königs Ludwig I. errichtet. Errichtet wurde sie im Andenken an die gewonnenen Schlachten gegen den Imperialisten und Diktator Napoleon während der Befreiungskriege in den Jahren von 1813 bis 1815 und als Huldigung des Deutschen Freiheitskampfes.

Geschichte

Befreiungshalle Kelheim (Innenansicht)
Siegesgöttinnen von Ludwig Schwanthaler
Befreiungshalle Kelheim (Bodenansicht)
Befreiungshalle Kelheim (Balustrade)

Der Bau wurde 1842 von Friedrich von Gärtner in Anlehnung an antike und christliche Zentralbauideen begonnen. Zur Grundsteinlegung am 19. Oktober erklang ein Chorgesang für vierstimmigen Männerchor, komponiert vom Königlich Bayerischen Hofkapellmeister Joseph Hartmann Stuntz. Den Text hatte der König persönlich gedichtet:

HEIL EUCH WACKRE MÄNNER MUTHGE KRIEGER
DIE ERRUNGEN IHR DEN HELDENKRANZ
HEIL EUCH TREUE TEUTSCHE, TAPFRE SIEGER
EWIG WÄHRET EURER THATEN GLANZ
EWIG EWIG WÄHRET EURER THATEN EURER THATEN GLANZ
EWIG EURER THATEN GLANZ

Leo von Klenze veränderte auf Geheiß des Königs die Pläne und vollendete den Bau im Jahr 1863. Die feierliche Eröffnung fand am 18. Oktober 1863, dem 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, statt.

Heil Euch, wack're Männer

1. Heil Euch, wack're Männer, muth'ge Krieger, Die errungen Ihr den Heldenkranz, Heil Euch, treue Teutsche, tapf're Sieger! Ewig währet Eurer Thaten Glanz.

2. Dumpf und finster hatt es uns umgeben, Und kein Teutschland gab es damals mehr; Ihr doch schwangt auf's Neue es zum Leben, Siegreich ragt es wieder hoch und hehr!

3. Daß die Zwietracht schmählich uns gekettet, Dies vergessen werde nie und nie, Daß die Eintracht uns allein gerettet, Die der Heimath Ruhm und Sieg verlieh.

4. Durch der Zeiten weite Ferne schlinge Immer sich der Eintracht heilig Band, In des Teutschen Seele sie durchdringe, Unbesiegt bleibt dann das Vaterland.

Architektur

Der massige Rundbau aus Ziegelsteinen ruht auf einem dreistufigen Sockel, der eigentlich ein Achtzehneck ist. Die Außenfassade wird untergliedert von 18 Strebepfeilern, die von 18 Kolossalstatuen Johann Halbigs als Allegorien der deutschen Volksstämme, die an den Schlachten beteiligt waren, gekrönt wird. Die Rundhalle hat eine Höhe von 45 Metern und einen Durchmesser von 29 Metern. Ihr Inneres wird durch eine Kuppel erhellt. Die innere Empore erreicht man über 125 Stufen. Nach weiteren 40 Stufen gelangt man auf die äußere Aussichtsterrasse, von der man eine weite Sicht in das Donau- und Altmühltal hat.

Im Inneren weist das Denkmal einen riesigen Kuppelsaal mit 18 Nischen unten und einer Säulengalerie toskanischer Ordnung oben auf. Die jeweils links und rechts sich befindenden Engel wurden aus weißem Marmor aus Tirol gefertigt. Da dieser Tiroler Marmor sehr teuer war, wurden die restlichen 32 vor den Nischen befindlichen Siegesgöttinnen, die sich ihre Hände zu einem feierlichen Reigen reichen, aus weißem Carrara-Marmor hergestellt. Entworfen wurden sie von Ludwig Schwanthaler. Dazwischen finden sich 17 aus eroberten Geschützen gegossene, vergoldete Schilde, die die Namen der Schlachten der Befreiungskriege tragen.

Die offensichtliche Vorliebe für die Zahl 18 ist darin begründet, daß sowohl die Völkerschlacht bei Leipzig im Sechsten Koalitionskrieg als auch die Schlacht bei Belle Alliance im Sommerfeldzug von 1815 am 18. Tag des jeweiligen Monats stattfanden. Sie findet sich auch in der Zahl der 54 Säulen und 54 Pfeiler (3 mal 18), in den zweimal 36 Säulen im oberen Umgang (2 mal 18) und in den Inschriften für je 18 zurückeroberte Festungen und Feldherren.

An den Anlaß der Errichtung dieses Denkmals erinnert der in den Marmorfußboden eingelassene Sinnspruch König Ludwigs I.:

MOECHTEN
DIE TEUTSCHEN
NIE VERGESSEN WAS
DEN BEFREIUNGSKAMPF
NOTHWENDIG MACHTE
UND WODURCH SIE
GESIEGT.

Über der ornamentierten Türrahmung des Eingangsportals steht die Widmungsinschrift:

DEN TEUTSCHEN
BEFREIUNGSKAEMPFERN
LUDWIG I
KOENIG VON BAYERN

Feldherrentafeln

In dem Wandstück im Inneren der Halle sind über den Nischenbögen eingesetzt gerahmte Inschrifttafeln, die sogenannten „Feldherrentafeln“. Die Wandfläche schließt nach oben hin durch einen Architrav (horizontaler oberer Wandabschluß) ab. Die aus Carrara-Marmor bestehenden Feldherrentafeln nennen in Goldbuchstaben die Namen der bedeutendsten 18 deutschen Feldherren der Befreiungskriege:

Bildergalerie: Befreiungshalle 1933

Siehe auch