Röhl, Bettina

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Bettina Röhl

Bettina Röhl (Lebensrune.png 21. September 1962 in Hamburg) ist eine deutsche Journalistin und Publizistin. Sie wurde mit kontrovers diskutierten Veröffentlichungen über die Grünen-Politiker Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit sowie ihre Mutter, das RAF-Mitglied Ulrike Meinhof, bekannt.

Leben

Bettina Röhl ist eine der Zwillingstöchter Ulrike Meinhofs, der Kolumnistin der Zeitschrift „konkret“ und späteren Terroristin der Rote Armee Fraktion (RAF), und des ehemaligen „konkret“-Verlegers Klaus Rainer Röhl. Röhl wuchs erst in Hamburg bei den Eltern auf und ging nach deren Scheidung 1968 mit ihrer Mutter nach Berlin, wo sie im selben Jahr in der Königin-Luise-Stiftung eingeschult wurde. Sie wurde im Mai 1970 im Alter von sieben Jahren von Freunden Ulrike Meinhofs zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Regine für vier Monate nach Sizilien entführt, um dem Vater, dem das vorläufige Sorgerecht zugesprochen worden war, die Kinder zu entziehen. Am 10. Juli 1970 wurden die Zwillinge Ulrike Meinhof zugesprochen. Bis zur endgültigen Entscheidung im Sorgerechtsstreit erhielt Klaus Rainer Röhl am 3. August das Aufenthaltsbestimmungsrecht.

Im September sollten die Kinder von einem Mitglied der Baader-Meinhof-Gruppe aus Sizilien abgeholt werden. Der ehemalige „konkret“-Redakteur Stefan Aust kam der Aktion zuvor, befreite die Zwillinge zusammen mit dem RAF-Aussteiger Peter Homann und brachte sie zu ihrem Vater zurück.[1] Bettina Röhl wuchs danach in bürgerlichen Kreisen in Hamburg auf. Sie machte 1982 ihr Abitur auf dem humanistischen Gymnasium Christianeum in Hamburg.

Bettina Röhl studierte in Hamburg und Perugia (Italien) Geschichte und Germanistik. Seit 1986 arbeitet sie als Journalistin, unter anderem für die Zeitschrift „Tempo“, die „Männer Vogue“ und „Spiegel TV“. Bis 2008 schrieb sie vorwiegend für die politische Zeitschrift „Cicero“. Röhl setzt sich in ihren Veröffentlichungen häufig kritisch mit der 68er-Generation und deren Erbe auseinander.

Joschka-Fischer-Affäre 2001 und andere Veröffentlichungen

Anfang Januar 2001 löste Bettina Röhl mit der Veröffentlichung der sogenannten Fischer-Prügel-Fotos in „stern“ und „Bild“ eine weit über deutsche Grenzen hinausreichende Mediendiskussion über Joschka Fischers gewalttätige Vergangenheit und die 68er-Bewegung aus. Die Bilder zeigen Fischer, den späteren Terroristen Hans-Joachim Klein und andere dabei, wie sie 1973 einen Polizisten verprügelten. Diese Fotos waren 1973, ohne daß jemand wußte, wer auf den Fotos zu sehen war, als bloße Prügelszene veröffentlicht worden. Die Fotos wurden von der Journalistin Bettina Röhl im Jahr 2000 entdeckt und inhaltlich entschlüsselt. 2001 entdeckte sie in altem Tagesschaumaterial eine Filmsequenz derselben Schlägerei, die Joschka Fischer 1973 beim Niederschlagen des Polizisten zeigt; außerdem machte sie zwei Filme über Fischers gewalttätige Vergangenheit für das Fernsehmagazin „Panorama“.[2]

Ebenfalls im Jahre 2001 konnte die bereits angekündigte Fischer-Biographie „Sag mir, wo Du stehst“ der Journalistin Röhl nicht erscheinen, weil der Verlag Kiepenheuer & Witsch in Köln vom Vertrag zurücktrat. Als Begründung wurde Röhls Kampagne gegen Fischer, einen langjährigen Autor des Verlags, genannt.

Röhl veröffentlichte auf ihrer Netzpräsenz einen Artikel von Daniel Cohn-Bendit aus der Zeitschrift „das da“ von 1976, in dem dieser über seine Zeit als Kindergärtner berichtet. Dieser Artikel ist ein Ausschnitt aus Cohn-Bendits 1975 erschienenem Buch „Der große Basar“. Röhl machte darauf aufmerksam, daß es sich um verbale Selbstbezichtigungen des sexuellen Mißbrauchs von Kindern handeln könnte und stellte die entsprechenden Textstellen zur Diskussion. Dies löste Ende Januar 2001 vor allem in Frankreich eine Mediendiskussion aus.

Röhl wurde für die Veröffentlichungen über Joschka Fischer von in- und ausländischen Medien kritisiert, wobei aus ihrer Biographie und der ihrer Eltern Rückschlüsse auf ihre Motive gezogen wurden, was Röhl als „biologistische Sippenhaft“ bezeichnete. Bettina Röhl sah sich im weiteren Verlauf der Diskussion als Opfer einer medialen Hetzkampagne mit dem Ziel, Joschka Fischer reinzuwaschen, indem ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt wurde. Röhl erreichte, daß verschiedene Medien, u. a. der NDR und die Fernsehsendung „Kulturzeit“, unwahre Behauptungen über ihre Person zurücknehmen mußten. Die „Süddeutsche Zeitung“ entschuldigte sich in einem Artikel für ihre Berichterstattung.

Im Herbst 2002 deckte Röhl in der „Magdeburger Volksstimme“ auf, daß das Gehirn ihrer Mutter Ulrike Meinhof nicht mitbeerdigt worden war, sondern jahrzehntelang in einer Pappschachtel mit Formalin aufbewahrt und in einer Magdeburger Klinik erneut untersucht worden war. Den Professoren wurde daraufhin von einer Ethikkommission untersagt, weiter an dem Gehirn zu forschen oder ihre bisherigen Forschungen zu veröffentlichen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart forderte das Gehirn von den Professoren zurück, äscherte es ein und übergab die Überreste den Angehörigen. Am 22. Dezember 2002 wurde Ulrike Meinhofs Gehirn auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof beerdigt.

Weiterhin schrieb Bettina Röhl in der „Rheinischen Post“, in der „Welt“ und in der „Berliner Morgenpost“ eine Geschichte über den Friseur Udo Walz, der 1970 Ulrike Meinhof, während sie im Untergrund war, die Haare blond gefärbt hatte. Insbesondere fand sie das bisher unbekannte Fahndungsfoto von Meinhof mit der blonden Frisur. Diese Glosse nahm die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) zum Anlaß, Röhl erneut wegen ihrer Biographie und konkret wegen ihrer Verschleppung nach Sizilien vor fast 30 Jahren zu kritisieren – unter anderem wurde sie hier als „Terroristentochter“ bezeichnet. Röhl wehrte sich vor dem Oberlandesgericht München zunächst erfolgreich gegen die Berichterstattung der „FAZ“ und die Bezeichnung „Terroristentochter“, bevor der Bundesgerichtshof das Urteil aufhob. Eine „Schmähung, bei der nicht die Auseinandersetzung in der Sache, sondern die Diffamierung des Betroffenen im Vordergrund stehe“, liege hier nicht vor.

Röhl schaltete sich mit Artikeln in „Die Welt“,[3] im „Tagesspiegel“,[4] in der „Rheinischen Post“ sowohl 2003 als auch im Januar 2005 mit einem Artikel in der „Zeit“,[5] und einem Interview für die „taz“ und mehreren Fernsehinterviews in die Diskussion über die umstrittene RAF-Ausstellung in Berlin ein. Des weiteren kam es im Oktober 2006 im Rahmen der Uraufführung von Elfriede Jelineks RAF-Farce „Ulrike Maria Stuart“ zu einer Auseinandersetzung mit dem Hamburger Thalia Theater. Da Jelineks Text bzw. Nicolas Stemanns Inszenierung – wenn auch stark verzerrt und stilisiert – auf biographische Details der Familie Röhl/Meinhof zurückgreift, soll Bettina Röhl ihre Persönlichkeitsrechte verletzt gesehen, Textänderungen gefordert und eine einstweilige Verfügung gegen die Aufführung angedroht haben. Nachdem das Thalia-Theater sämtliche von Bettina Röhl monierten persönlichen Stellen sie und ihre Schwester betreffend vor der Premiere auf ihren Druck hin freiwillig herausgestrichen hatte, einigten sich das Theater und Bettina Röhl gütlich.

Bettina Röhl schrieb im April 2005 für die Zeitschrift „Cicero“ die Trilogie „Die Sex-Mythen des Feminismus“,[6] „Die Gender Mainstreaming-Strategie“[7] und „Der Sündenfall der Alice Schwarzer?“,[8] in der sie als Kritikerin des Gender Mainstreaming und des von Alice Schwarzer in ihrem Buch „Der kleine Unterschied und seine großen Folgen“ propagierten radikalen Feminismus der 1970er Jahre hervortrat.

Im März 2006 veröffentlichte Bettina Röhl ihr Buch „So macht Kommunismus Spaß. Ulrike Meinhof, Klaus Rainer Röhl und die Akte Konkret“. Im Februar 2007 zeigte Sat 1 Bettina Röhls gleichnamigen Dokumentarfilm über ihr Buch in einer Sendung von Spiegel TV.[9]

Von 2008 bis 2010 unterhielt Bettina Röhl den Blog „Sex, Macht und Politik“ (Mainstream Report) bei „Welt online“.[10] Von Juli 2012 bis Oktober 2014 veröffentlichte sie bei „Wirtschaftswoche Online“ ihre Kolumne „Bettina Röhl direkt“.[11] Seit 2015 erscheint ihre Kolumne „Bettina Röhl direkt“ jeden Dienstag auf der Seite „Tichys Einblick“.[12]

Filmbeiträge

Bettina Röhl und Christian Ströbele zur Mohnhaupt-Freilassung
Bettina Röhl über ihre Mutter Ulrike Meinhof
kanal schnellroda: Linke Gewalt – Bettina Röhls RAF-Buch ist ein Schock

Werke (Auswahl)

  • So macht Kommunismus Spaß. Ulrike Meinhof, Klaus Rainer Röhl und die Akte Konkret, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2006, ISBN 3-434-50600-4

Verweise

von Röhl

über Röhl

Fußnoten

  1. Stefan Aust liest nicht, sondern erzählt die RAF-Geschichte, Schwäbische Zeitung, 5. März 2009
  2. Videomitschnitt (PHOENIX) der Fragestunde im Bundestags an Außenminister Joschka Fischer zu seiner Vergangenheit im Jahre 2001
  3. Debatte: Die Macht der Sympathisanten – Wie sich beim Streit um die RAF-Ausstellung die Alt-68er in Szene setzen, welt.de, 11. August 2003
  4. Die geilen Täter, tagesspiegel.de, 15. August 2003
  5. Terror verkauft sich, zeit.de, 27. Januar 2005
  6. Die Sex-Mythen des Feminismus, cicero.de, April 2005
  7. Die Gender Mainstreaming-Strategie, cicero.de, April 2005
  8. Der Sündenfall der Alice Schwarzer?, cicero.de, April 2005
  9. Ulrike Meinhof, Klaus Rainer Röhl und die Akte Konkret, spiegel.de, 12. Februar 2007
  10. Sex, Macht und Politik, welt.de
  11. Bettina Röhl direkt, Wirtschaftswoche Online
  12. Bettina Röhl direkt, Tichys Einblick
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