Bremm, Josef

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Josef Bremm (1914–1998)

Josef Bremm (Lebensrune.png 3. Mai 1914 in Mannebach, Rheinprovinz; Todesrune.png 21. Oktober 1998 in Monreal) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant der Grenadiere und Schwerterträger zum Ritterkreuz im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Josef Bremm wurde am 3. Mai 1914 in Mannebach geboren.

„Josef Bremms aus Königsfeld stammender Vater Adolf war 1911 als Volksschullehrer in das Vulkaneifeldorf Mannebach gekommen und hatte die einheimische Maria Müller geheiratet. Streifzüge durch die Natur begeisterten den sportlichen Jungen, der 1927 Kreissieger bei den Reichsjugendspielen wurde und später an der Kurfürst-Balduin-Schule in Münstermaifeld Abitur machte. [...] Zwei Monate vor seiner Volljährigkeit war die Wehrpflicht wieder eingeführt worden. Bremms Geburtsjahrgang stellte die ersten Wehrpflichtigen der neuen Wehrmacht, er selbst leistete den Wehrdienst ab 1935 überwiegend im schlesischen Schweidnitz ab.“[1]

Militärische Ausbildung

Josef Bremm trat am 1. November 1935 der 3. Kompanie des Infanterie-Regiments 7 in Schweidnitz bei. Vom 6. bis zum 31. Oktober 1937 in der 2. Kompanie des Regiments eingesetzt, wurde er anschließend nach Ableistung der Wehrdienstpflicht entlassen.

Der Zweite Weltkrieg

Am 30. August 1939 wurde Bremm reaktiviert und zum Zugführer in der 11. Kompanie des Infanterie-Regiments 453 der 253. Infanterie-Division bestimmt. Er besuchte vom 23. Oktober bis zum 12. November 1939 den Nahkampf-Lehrgang 78 seiner Division. Zu diesem Zeitpunkt war Bremm bereits Adjutant des III. Bataillons, wobei er diesen Posten bereits am 1. November 1939 übernommen hatte.

Als Bataillonsadjutant nahm er am Westfeldzug der Division teil und erlebte so die Kämpfe bei Lüttich und Rouen, wo er sich mehrfach auszeichnete. Dafür erhielt er das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse.

Nach Ende des Feldzuges wechselte Bremm am 16. Oktober 1940 als Adjutant in das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 426 der 126. Infanterie-Division. Daraufhin übernahm er vom 26. November 1940 bis zum 5. April 1941 den Posten eines Zugführers im Infanterie-Ersatz-Bataillon 58 und kehrte dann als Adjutant des II. Bataillons zum Infanterie-Regiment 426 zurück.

Mit Beginn des Ostfeldzuges wurde er am 17. Juli 1941 bei Noworshev durch einen Granatsplitter in Arm und Rücken verwundet. Wieder genesen übernahm er mit Meldung vom 2. August 1941 den Posten des Chefs der 5. Kompanie des Regiments und nahm so an den Kämpfen bei Schlüsselburg, an der Düna, bei Mga, am Ilmensee sowie am Wolchow teil. Nach den schweren Kämpfen des Jahreswechsels wurde er am 7. Februar 1942 bei Bol. Sarmoschje durch einen Durchschuß in der rechten Hüfte und einen Streifschuß am rechten Arm erneut verwundet.

Zuvor war am Morgen des 22. Dezember 1941 der Gegner zum Angriff gegen den Brückenkopf Kaserne Orelje der 5. Kompanie angetreten, der durch Bremm aber abgeschlagen werden konnte. Er setzte sofort zum Gegenangriff an und brach an der Spitze seiner Kameraden in die Reihen des Gegners ein. Durch diesen Gegenstoß der geschwächten Kompanie wurde ein feindliches Bataillon zum Teil vernichtet und der Rest völlig zersprengt. Dafür wurde Bremm am 18. Februar 1942, als Leutnant der Reserve und Chef der 5. Kompanie im Infanterie-Regiment 426, mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Bis zum Herbst 1942 verblieb Bremm mit seiner Einheit im Raum Leningrad. In dieser Zeit wurde er zwei weitere Male, dabei am 1. Juni 1942 bei Teremez-Kurljanski durch einen Durchschuß am linken Oberarm, verwundet.

Am 28. September 1942 übernahm er die Führung des I. Bataillons im Infanterie-Regiment 426 und führte es während der Kämpfe bei Demjansk und Staraja-Russa. Wieder meisterte Bremm alle Aufgaben, die seinem Bataillon übertragen wurden und wurde dabei am 30. September 1942 sowie am 1. Oktober 1942 bei Welikoje-Sselo am linken Bein verwundet.

Zur Ausheilung der Verwundung vom 2. Oktober bis zum 21. November 1942 in das Grenadier-Ersatz-Bataillon 193 versetzt, kehrte er anschließend zur 5. Kompanie zurück. Ende September 1942 gelang ihm mit seiner Einheit das Aufrollen einer Riegelstellung südöstlich des Ilmensees. Hierfür bekam er am 23. Dezember 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen.

Am 15. März 1943 wurde er in die Führer-Reserve versetzt und dem Grenadier-Ersatz-Bataillon 216 in Herford überwiesen. Von dort kam er ab dem 30. April 1943 als Waffen-Lehrer an die Infanterieschule Döberitz, wo er am 2. Mai 1943 zum Inspektions-Chef im Lehrstab 2 ernannt wurde. Dort war er bis zum 14. März 1944 im Einsatz. Weiterhin erhielt er vom 28. Juni bis zum 24. Juli 1943 eine Kommandierung zum Bataillons-Führer-Lehrgang an der Bataillons-Führer-Schule in Antwerpen und wurde am 15. März 1944, mit Wirkung vom 1. April 1944 zum Kommandeur des Füsilier-Bataillons 712, der 712. Infanterie-Division, ernannt. Mit dem Bataillon stand er im Raum Vlissingen als Besatzungstruppe. Am 1. August 1944 wurde er zum Kommandeur des Grenadier-Regiments 990 der 277. Volks-Grenadier-Division ernannt. Mit dem Regiment kam er in den Ardennen und der Eifel zum Einsatz. Dabei wurde er am 16. Dezember 1944 erneut verwundet. Im gleichen Monat hatte Bremm den Auftrag erhalten, mit seinem Regiment zum Angriff überzugehen und im Raum westlich Stadtkyll eine bessere Ausgangsstellung für die Ardennenoffensive zu erreichen. Im unübersichtlichen Waldgelände, an dessen Ende die zu erreichende Position lag, gestalteten sich die Kämpfe schwierig, doch Bremm gelang es, durch ständigen Schwerpunkt- und Taktikwechsel die angeordneten Positionen zu erreichen.

Im Januar 1945 stieß der Gegner, nach Ende der erfolglosen Ardennenoffensive, im Raum Elsenborn in die tiefe eigene Flanke, wobei die 3. Fallschirmjäger-Division stark angeschlagen wurde. Oberstleutnant Bremm erteilte daraufhin den Befehl, trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit, den Gegner in der Flanke anzugreifen. Auch hier war es wieder Bremm zu verdanken, daß der Gegenangriff erfolgreich durchgeführt werden konnte. Dem Gegner konnte eine beherrschende Höhe entrissen werden, die der Feind für einen späteren Panzerangriff als Ausgangsbasis hätte nutzen können. Durch diesen Einsatz Bremms wurde Zeit gewonnen, die eigene Abwehr zu stabilisieren, Umgruppierungen durchzuführen und den Angriff des Gegner für zwei Tage zu stoppen.

Ende März 1945 hielt Bremm mit einer aus aufgefangenen Soldaten gebildeten Kampfgruppe den Gegner bei Kassel an, bildete eine neue zusammenhängende HKL und schuf so die Voraussetzung für den Aufbau einer neuen Abwehrfront des Korps. Kurze Zeit später erhielt Bremm einige Tiger-Panzer zur Unterstützung. Selbst auf einem solchen Platz nehmend fuhr er mehrere persönlich geführte Gegenstöße, die zum Teil über mehrere Kilometer in das Feindgebiet führten. Dabei gelang es seiner Kampfgruppe, mindestens neun Panzer abzuschießen. Im Korpsbereich erhielt die „Kampfgruppe Bremm“ so einen guten Namen, da sie für zuverlässig und kampfstark galt. Als letztem Soldaten wurden ihm am 9. Mai 1945 für die Abwehrerfolge seines Regiments die Schwerter verliehen.

Nachkriegszeit

Bremm, der nach dem Krieg beim Aufbau der Bundeswehr zu den umworbenen Offizieren außer Dienst gehörte, aber lieber Vertreter für Landmaschinen wurde, war u. a. Ehrenbürger der Stadt Gondorf an der Mosel.

Tod

Oberstleutnant a. D. Josef Bremm verstarb am 21. Oktober 1998 im Alter von 84 Jahren in Monreal in der Eifel. Seine Gemahlin Agnes, geb. Steffens (1925–2011), folgte ihm 13 Jahre später.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Gregor Brand: Ritterkreuzträger aus Mannebach – Josef Bremm, Eifel Zeitung, 19. September 2017