Brice, Pierre

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Pierre Brice (1929–2015)

Pierre Brice; eigentlich Pierre Louis Baron Le Bris, (Lebensrune.png 6. Februar 1929 in Brest; Todesrune.png 6. Juni 2015 in Paris) war ein französisches Mitglied der Terrororganisation „Résistance“,[1] Soldat in Indochina sowie Algerien, Fotomodell, Tänzer, Schauspieler, Synchronsprecher und Sänger.

Leben

Pierre Brice’ Grab
Gräfelfing (Landkreis München), Friedhof
Inschrift des Grabkreuzes

Pierre-Louis de Bris wurde am 6. Februar 1929 im bretonischen Brest geboren. Er ist das zweite Kind – er hat eine ältere Schwester, Yvonne – eines Marineoffiziers und nahm später den Künstlernamen Pierre Brice an.

Militär

Brice meldete sich 1948 zu der Kommandotruppe der französischen Marine und wurde zwei Jahre in Algerien zum Kampftaucher und Fallschirmspringer ausgebildet. Anschließend nahm er am Indochinakrieg teil und diente bis 1951 in Vietnam. Er erhielt drei Tapferkeitsmedaillen und organisierte nebenbei eine Frontbühne. 1951 entschied sich Brice, seinen Abschied aus der Armee zu nehmen und absolvierte in Paris gegen den Willen der Familie eine Schauspielausbildung bei dem aus Rußland stammenden Theater- und Filmschauspieler Gregori Chmara.

Winnetou

Anfang der 1960er Jahre wurde Brice für die Rolle des Apachen-Häuptlings Winnetou in den Karl-May-Verfilmungen von Produzent Horst Wendlandt entdeckt.[2] Jahrzehntelang trat er auf den Karl-May-Festspielen im Open-Air-Theater in Bad Segeberg auf.

Tod

Pierre Brice verstarb am Morgen des 6. Juni 2015 in einem Krankenhaus bei Paris im Alter von 86 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Wie er sich das gewünscht hatte, wurde sein Leichnam nach Deutschland überführt. Nach einer Trauerfeier am 18. Juni 2015 in der Münchner Michaelskirche wurde er am folgenden Tag auf dem Gemeindefriedhof von Gräfelfing, Landkreis München, beigesetzt.

Filmbeiträge

„End of Winnetou“
Pierre Brice erzählt, wie er Winnetou wurde
Auf den Spuren Winnetous

Auszeichnungen

Zudem erhielt Pierre Brice zwölf BRAVO-Ottos (1964–1972 sowie 1976–1978 jährlich einen) und fünf Bambis (1964, 1967, 1968, 1987, 1990).

Filmographie

  • 1954: Harte Fäuste – Heißes Blut
  • 1954: Si Paris nous était conté
  • 1955: Ça va barder
  • 1958: Der Tag und die Nacht
  • 1958: Die sich selbst betrügen
  • 1958: Schrei, wenn du kannst
  • 1959: Aufstand der Tscherkessen
  • 1959: Geheimagent Suzuki
  • 1960: Call-Girls
  • 1960: Unschuld im Kreuzverhör
  • 1960: An einem heißen Nachmittag
  • 1960: Die Mühle der versteinerten Frauen
  • 1960: Die Frau der Pharaonen
  • 1960: Die Bacchantinnen
  • 1961: Sie nennen es Liebe
  • 1961: Ritt in die Freiheit
  • 1961: Akiko
  • 1962: Der Schatz im Silbersee
  • 1962: Zorro gegen Maciste – Kampf der Unbesiegbaren
  • 1963: Pacato de silencio
  • 1963: Robin Hood in der Stadt des Todes
  • 1963: Winnetou 1. Teil
  • 1963: Der Kavalier mit der schwarzen Maske
  • 1964: Old Shatterhand
  • 1964: Die goldene Göttin vom Rio Beni
  • 1964: Winnetou 2. Teil
  • 1964: Unter Geiern
  • 1965: Der Ölprinz
  • 1965: Winnetou 3. Teil
  • 1965: Old Surehand 1. Teil
  • 1965: Schüsse im 3/4 Takt
  • 1965: Die Hölle von Manitoba
  • 1966: Gern hab’ ich die Frauen gekillt
  • 1966: Winnetou und das Halbblut Apanatschi
  • 1966: Winnetou und sein Freund Old Firehand
  • 1967: Kampf der Titanen gegen Rom
  • 1967: Die Nacht gehört uns
  • 1968: Die Reue des Pièrre Guilhem
  • 1968: Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten
  • 1969: Die Marquise von B.
  • 1970: Les coups pour rien
  • 1971: Erika
  • 1971: Féminin-féminin
  • 1971: Una cuerda al amanecer
  • 1971: La notte dei dannati
  • 1972: You Are a Traitor and I’ll Kill You!
  • 1973: L’Éloignement
  • 1974: Die Puppe des Gangsters
  • 1974: Ein Mädchen fällt vom Himmel (Fernsehserie)
  • 1975: Les nuits sexuelles
  • 1976: Die Mädchen aus dem Weltraum (Fernsehserie)
  • 1980: Mein Freund Winnetou (Fernsehserie)
  • 1983: Das Traumschiff – Kenia (Fernsehserie, Folge 8)
  • 1985: Schöne Ferien (Fernsehserie)
  • 1986: Die glückliche Familie (Fernsehserie)
  • 1987: Zärtliche Chaoten
  • 1989: Orages d’été (Fernsehserie)
  • 1991: Die Hütte am See
  • 1991–1993: Ein Schloß am Wörthersee (Fernsehserie, 17 Folgen)
  • 1992: Mallorca – Liebe inbegriffen
  • 1993: Der blaue Diamant
  • 1996: Klinik unter Palmen
  • 1998: Winnetous Rückkehr (Teil 1) (Fernsehfilm)
  • 1998: Winnetous Rückkehr (Teil 2) (Fernsehfilm)
  • 2001: Ach du dickes Ei!
  • 2002: Utta Danella – Die Hochzeit auf dem Lande
  • 2003: Mit einem Rutsch ins Glück (Fernsehfilm)
  • 2004: Lüthi und Blanc (Fernsehserie)
  • 2005: Das Traumhotel (Fernsehserie, Folge 2x01 Zauber von Bali)
  • 2007: In aller Freundschaft (Fernsehserie)
  • 2007: Winnetou darf nicht sterben (Dokumentarfilm)
  • 2008: Rote Rosen (Fernsehserie)
  • 2009: Kreuzfahrt ins Glück (Fernsehserie, Folge 4x01)

Fußnoten

  1. Im Alter von 15 Jahren schloß sich Pierre Brice der Terrororganisation „Résistance“ an, in der Nachkriegszeit relativierte er seine Einsatz bei der Mörderbande, gab an, er wäre nur Botenjunge gewesen.
  2. Brice waren weder Karl May noch dessen Indianer-Figur Winnetou bekannt. Seine Agentin überredete ihn, die Rolle anzunehmen.