Cebotari, Maria

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Maria Cebotari (Aufnahme: 1938)
Grab von Maria Cebotari und ihren Mann Gustav Diessl
Wien, Döblinger Friedhof
Inschrift des Grabsteins

Maria Cebotari; eigentlich Maria Cebotaru und später Maria Diessl-Cebotari (Lebensrune.png 10. Februar 1910 in Chișinău, Bessarabien, Russisches Kaiserreich; Todesrune.png 9. Juni 1949 in Wien) war eine russische Opernsängerin.

Leben

Die gebürtige Russin [1] Maria Cebotari wurde in Kischineff geboren. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde sie mit dem Übergang Bessarabiens an Rumänien allerdings rumänische Staatsangehörige. Ihre Schwester und ihr Bruder waren gleichfalls musikalisch begabt. Maria Cebotari wurde von ihren Gesangslehrer gleich nach der Einschulung auf Grund ihrer Stimme in den Kirchenchor der Stadt gesteckt und avantierte mit acht Jahren in den Hauptchor der Kathedrale, dessen Mitglieder honoriert wurden.

Eine Freistelle am Konservatorium ermöglichte ihr ein näheres Studium der Musik. Eine gesangliche Ausbildung hatte sie aber erst viel später in Berlin erhalten. Als sie mit Vierzehn Jahren im Chor einer Operntruppe mitsingen durfte, die in Kischineff gastierte, stand ihr Ziel, Opernsängerin zu werden, fest. Allerdings wurde ein solcher Vorsatz bei einer Vierzehnjährigen nicht als ernst angesehen. Aus finanziellen Gründen war es ihr auch nicht möglich, geradeswegs auf das gesteckte Ziel loszugehen. Der erste Umweg, den sie aus Sorgen um den Lebensunterhalt machen mußte, war Engagement bei einer Wandertruppe, die ihr die Kunst des Gesanges lange nicht ernst genug betrieb. Als dann eine Gruppe des Moskauer Künstlertheaters in Kischineff ein Gastspiel gab und Stimmen für den Zigeunerchor im „Lebenden Leichnam“ suchte, meldete sie sich. Schließlich schloß sie sich sogar der Gastspieltournee dieser Truppe, die zunächst nach Paris führte, an. Diese russischen Schauspieler mit ihrer ausgeglichenen Darstellungskunst waren für sie die besten Lehrmeister

Letzten Endes wollte sie aber nicht Schauspielerin, sondern Sängerin, Opernsängerin werden. Der Regisseur und Held der Schauspielertruppe, Alexander von Wyruboff, der später ihr Mann geworden war, stimmte Maria Cebotari bei und half den Vertrag zu lösen. Die Moskauer Künstler hatten zu jener Zeit gerade in Berlin für den Stummfilm zu tun. Ihr Mann arbeitete außerdem 1923 an einem Henny-Porten-Film „Das Geheimnis vom Brinkenhof“ mit: Berlin wurde entscheidend für Maria Cebotari. Auf einem Bankett, wo sie mit reiner Naturstimme einige Arien sang, lernte sie Max von Schilling kennen. Er riet ihr, ihre Stimme unbedingt ausbilden zu lassen, und stand ihr mit Rat und Tat zur Seite. Nach drei Monaten der Ausbildung erhielt sie ein mehrjähriges Engagement an die „Dresdner Staatsoper“. An sofortiges Auftreten war aber nicht zu denken. Sie mußte weiterlernen und auch fleißig Deutschunterricht nehmen, denn den Sinn der Worte, die sie sang, begriff sie noch nicht. Am 15. April 1931 trat sie dann zum ersten mal als Mimi in „La Boheme“ auf. Mit nur 24 Jahren wurde sie bereits als Kammersängerin ernannt. Nun kamen auch die großen Opernhäuser mit Gastspielanträgen, die sie nach Berlin, Wien, Prag und Riga führten. Auf drei Jahre wurde sie seinerzeit auch für die Festspiele in Salzburg verpflichtet.

In Berlin gastierte die Künstlerin seit 1931, jedes Jahr immer wieder aufs wärmste vom Publikum begrüßt und umjubelt. 1935 holte sie sich an der „Berliner Staatsoper“ unter anderem als Tatjana in „Eugen Onegin“ (mit Heinrich Schlusnus), in „Donna Diana“ (Partner: Marcel Wittrisch) und in „La Boheme“ (Partner: Beniamino Gigli) großen Erfolg bei Publikum und Presse.

Maria Cebotari sollte bereits 1935 ihren ersten Film drehen, aber durch ihre Tätigkeit an der „Berliner“ und der „Dresdner Staatsoper“, durch Gastspiele und Konzerte fehlte es immer an Zeit dazu und leider auch an einem geeigneten Stoff.

Vor Beginn der „Festspiele in Dresden“ 1936, bei denen Maria Cebotari mehrere Opernpartien übernommen hatte, gehören einige Wochen ganz der Filmarbeit. Durch die Verpflichtung Maria Cebotaris für den Film Mädchen in Weiß war es wieder einmal gelungen, eine starke künstlerische Persönlichkeit aus dem Bereich der Oper für die Filmarbeit zu gewinnen. Dieses Engagement war äußerst beachtenswert, denn Maria Cebotari war nicht nur eine Sängerin, die über eine herrliche Sopranstimme verfügte, denn ihre Leistung auf der Opernbühne war viel umfassender. Die Lieder aus diesem Film hatte sie dann noch am 14. August 1936 innerhalb des Mittagskonzert des Deutschlandsenders in der Zeit von 12 bis 14 Uhr vorgetragen.

1938, nach der Scheidung von Wyrubow, heiratete sie den Schauspieler Gustav Diessl, mit dem sie zwei Kinder, Peter und Fritz, hatte. Im gleichen Jahr erschien sie erneut als Partnerin von Beniamino Gigli in „Mutterlied“ auf der Leinwand, in der italienischen Produktion „Drei Frauen um Verdi“ (1938) mit Fosco Giachetti in der Titelrolle mimte sie die Sopranistin Teresina Stolz, die später Verdis Geliebte wurde und in Carmine Gallones „Il Sogno di Butterfly“ (1939, Premiere der Butterfly) sang sie die Titelpartie der Madame Butterfly. Unter der Regie von Carmine Gallone, mit dem sie bereits einige Filme gedreht hatte, folgten die Romanze „Amami, Alfredo!“ (1940) und das Kriegsepos „Odessa in fiamme“ (1942), 1943 verkörperte sie die Titelfigur in Guido Brignones Melodram „Maria Malibran“. Ihren letzten Filmauftritt hatte Maria Cebotari inWerner Malbrans „Leckerbissen“ (1948), wo sie sich selbst spielte.

Seit 1946 stand die Sopranistin, die bereits 1934 zur Kammersängerin ernannt worden war, an der „Wiener Staatsoper“ auf der Bühne, wo sie weiterhin große Erfolge feierte. Am 20. März 1948 verstarb Ehemann Gustav Diessl, der bereits zwei Schlaganfälle erlitten hatte. Die Sängerin selbst war zu diesem Zeitpunkt unheilbar krank, ohne daß sie es selbst wusste; man hatte ihr die Diagnose „Leberkarzinom“ verschwiegen. Auf dem Höhepunkt ihres Ruhms erlag Maria Cebotari am 9. Juni 1949 in Wien mit nur 39 Jahren ihrem Leberkrebsleiden; sie hinterließ zwei Söhne aus der Ehe mit Gustav Diessl, die nach dem Tod von Cebotari von dem englischen Pianisten Clifford Curzon und seiner Frau Lucille Wallace-Curzon adoptiert wurden.

Musikbeitrag

Filmographie

Darsteller
Mitwirkung
  • 1939: Salzburg, die Festspielstadt
  • 1948: Leckerbissen
  • 1950: Sie sind nicht mehr

Fußnoten

  1. Zitat: „Die Gestaltung dieses russischen Mädchen Daniela ist für mich aber besonders dadurch interessant, daß ich selbst geborene Russin bin.“, über den Film Mädchen in Weiß in Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 32, 9. August 1936