Cromwell, Oliver
Oliver Cromwell ( 25. April 1599 in Huntingdon; 3. September 1658 in Westminster) war ein englischer Staatsmann.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Oliver Cromwell entstammte dem niederen Landadel und entwickelte sich früh zum strengen Puritaner. 1628 wurde Cromwell ins Unterhaus gewählt. Als Mitglied des Langen Parlaments gehörte er 1640 zu denen, die gegen den Ausbau monarchischer Gewalt und gegen die rigide Kirchenpolitik Karls I. auf bewaffneten Widerstand drängten. Nach Ausbruch des Bürgerkrieges 1642 trug Cromwell als Kommandeur der von ihm organisierten Kavallerie der »Ironsides« (Eisenseiten) entscheidend zum Sieg des Parlamentsheeres bei Marston Moor 1644 bei, ebenso ein Jahr später mit der von ihm geschaffenen »New Model Army« in der Entscheidungsschlacht bei Naseby. Als nach dem Sieg die parlamentarische Mehrheit der Presbyterianer einem Kompromissfrieden mit dem besiegten König zugeneigt war und das dem radikalen Puritanismus der Independenten nahe stehende Heer stärker unter Kontrolle zu bringen suchte, fand dieses in Cromwell — obwohl formal nur stellvertretender oberster Befehlshaber — auch einen politischen Führer, der seinerseits die Armee zum entscheidenden politischen Faktor machte. Nachdem er erkannt hatte, daß der gefangene Monarch zu keinerlei Kompromissen bereit war, vielmehr durch ein Bündnis mit den Schotten einen neuen Krieg entfesselte, beschloss Cromwell Karls I. als politischen Faktor auszuschalten. Nach erneutem militärischen Sieg (1648 über die Schotten bei Preston) schloss er zunächst die presbyterianische Mehrheit gewaltsam aus dem Unterhaus aus, um mithilfe des verbleibenden Rumpfparlaments (Langes Parlament) einen Schauprozess gegen den König zu inszenieren. Karl I. wurde als Verräter zum Tode verurteilt und hingerichtet (30. Januar 1649).
1655 trat Cromwell in verhängnisvolle Verbindung zu dem Juden Menasse ben Israel, welcher bei ihm vorsprach, um die seit 1290 offiziell bestehende Verbannung der Juden aus England wieder rückgängig zu machen. Cromwell billigte dieses Ansinnen, was kurz nach seinem Tode 1664 zur offiziellen Charta über den besonderen Schutz der Juden in England führte und einen ersten Grundstein für den in späterer Zeit so unheilvollen Pakt zwischen Judentum und Angelsachsentum darstellte.
Oliver Cromwell erhält 1649 Rückenstärkung vom Britischen Parlament für die Exekutierung von King Charles I. nach Anklage wegen Staatsverrat.[1] Anschließend erlaubt Cromwell den Juden wieder, nach England zu kommen, hebt aber das Ausweisungs-Edikt nicht auf, das 1290 von König Edward I. erlassen wurde, und alle Juden für immer aus England vertrieb sowie die Vorkehrung traf, daß jene, welche sich in England nach dem 1. November 1290 aufhielten, exekutiert werden.[1][2]
Weitere militärische Erfolge (1649-1650 blutige Unterwerfung Irlands, das sich 1641 gegen die englische Herrschaft erhoben hatte, und 1650/51 abermals Sieg über die Schotten, die inzwischen Karl II. als ihren König anerkannt hatten) stärkten Cromwells Position; das Ergebnis war eine erste politische Einigung Großbritanniens.
Im Innern mündete das politische Übergewicht der Armee und ihres Befehlshabers schließlich in eine kaum verhüllte Militärdiktatur Cromwells; 1653 löste er gewaltsam das verbliebene Rumpfparlament auf; eine neue Verfassung verlieh ihm die gleichsam monarchische Position eines »Lord Protector«, der zwar 1657 den ihm angebotenen Königstitel ablehnte, jedoch von dem Recht Gebrauch machte, seinen Nachfolger zu bestimmen. Gleichzeitig bändigte Cromwell die englische Revolution, indem er den demokratischen und sozialrevolutionären Zielsetzungen radikaler Bewegungen (z. B. Levellers, Barebones Parlament) entgegentrat. Und obwohl er mit dem entschiedenen Puritanismus sympathisierte, verfolgte er eine Politik der allgemeinen religiösen Toleranz innerhalb des protestantischen Spektrums.
Außenpolitisch erreichte Cromwell den Wiederaufstieg Englands als europäische und koloniale Großmacht. 1654 beendete er mit einem für England günstigen Frieden den noch vom Rumpfparlament 1652 begonnenen Seekrieg gegen die Niederlande, 1655 zog er gegen den katholischen Erzrivalen Spanien zu Felde (Eroberung Jamaikas im selben Jahr) und trug im Bunde mit Frankreich in der Entscheidungsschlacht von Dünkirchen (1658) dazu bei, daß die spanisch-französische Rivalität nun zugunsten Frankreichs entschieden wurde. Doch der Aufstieg zur militärischen Großmacht wurde mit dem Ruin der Staatsfinanzen teuer bezahlt, sodass bei Cromwells Tod wachsender Unwille über die Macht des Militärs einer Restauration der Monarchie den Weg ebnete. »No standing armies« (keine stehenden Heere im Lande) sollte fortan bis ins 19. Jahrhundert eine leitende Maxime englischer Verfassungspolitik sein.
1661 wurde der Leichnam Oliver Cromwells zusammen mit denen Henry Iretons und John Bradshaws aus Westminster Abbey exhumiert und einer postumen symbolischen Hinrichtung als Königsmörder zugeführt. Die Köpfe der drei wurden auf Stangen gegenüber von Westminster Hall zur öffentlichen Abschreckung ausgestellt.
Familie
Oliver Cromwells Sohn war Richard Cromwell ( 1626; 1712). Dieser wurde 1658 Nachfolger seines Vaters als »Lord Protector«, ließ sich aber 1659 widerstandslos zum Rücktritt drängen. Nach der Restauration (1660) lebte er in Paris; 1680 kehrte er nach England zurück.
Quellentext
Das deutsche Personal-Amt des Heeres schrieb 1944 in „Wofür kämpfen wir?“ über Oliver Cromwell:[3]
„Im Jahre 1652 brach in England der Bürgerkrieg aus, der Karl I. zum Schaffott und Oliver Cromwell zur Macht führte. Es war hauptsächlich die puritanische Gruppe unter den Republikanern, denen die Revolution ihren siegreichen Ausgang verdankte. Die Puritaner hatten die religiöse Glaubensfreiheit auf ihre Fahnen geschrieben. Man glaubte einen großen Teil der puritanischen Lehre im Alten Testament verankert, und so verglichen die Puritaner Cromwell mit Gideon oder mit Judas Maccabäus, der eine Handvoll von Martyrern in eine siegreiche Armee verwandelte.
An Stelle der ursprünglich englischen Namen traten jüdische aus dem Alten Testament, ja der Löwe von Juda wurde auf die siegreichen Fahnen der Puritaner gesetzt. Die Zeit unter der Herrschaft der Stuarts wurde als „ägyptische Gefangenschaft erklärt“ (noch heute glauben Millionen von Engländern, daß die Briten „die verlorenen zehn Stämme des Hauses Israel seien“). „Man schlug sogar ernsthaft vor, an Stelle des Sonntags den Sonnabend als regelrechten Sabbat treten zu lassen. Engländer bereisten den Kontinent, um gelehrte Gespräche mit Rabbinern zu führen, ja es gab sogar Puritaner, die den jüdischen Glauben annahmen.
Bei all diesen Vorkommnissen ist es daher nicht verwunderlich, daß man in Kreisen der Puritaner, die seit dem Jahre 1649 das beherrschende Element in der Commonwealth von England geworden waren, lebhaftes Interesse für die auf dem Kontinent lebenden Juden zeigte. Alles in allem besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen Puritanern und Juden. Bei beiden finden wir engste Verbindung zwischen Geschäft und Religion und die vom Rationalismus her bestimmte Auffassung des Lebens. Beide huldigten dem Grundsatz, daß alles, was für ein gutes Geschäft notwendig ist, auch moralisch gerechtfertigt sei.“[4] Alttestamentarisch-jüdischer Geist Zog in die englische Seele ein.
So kann man die These vertreten, daß Puritanertum gleich Judentum ist. Aus dieser Geisteshaltung erklären sich die für uns völlig unverständlichen engen Beziehungen zwischen England und dem Judentum. Aus der Verquickung mit der alttestamentarischen Ideenwelt entstand aber auch der Glaube der Puritaner, daß die Briten das „auserwählte Volk“ seien.
Seit Oliver Cromwell, jenem wohl größten Engländer, in dem sich eine seltsame Mischung von religiösem Fanatismus und kalter, erbarmungsloser Grausamkeit vereinigte, datiert die Geburt jenes Engländers, in dem die religiöse Ideologie des Puritanertums politische Auswirkungen bekam.
Die These Cromwells lautete: „England ist Gottes auserwähltes Volk“. „England ist das Werkzeug Gottes zur Befreiung und Erziehung der Menschheit“, „Englands Feinde sind Gottes Feinde.“ Er entlehnte den Weltherrschaftsgedanken dem Alten Testament und benutzte die ursprünglich jüdische Idee von Gottes auserwähltem Volk zur Verschmelzung mit dem nationalen Denken Englands. Cromwell ist der Begründer des englischen Weltherrschaftsanspruches im Namen Gottes.
Das war das größte Werk Cromwells, daß ihm die Verquickung von religiöser Überzeugung und politischem Soldatentum im Sendungsbewußtsein des Engländers gelang.
Die Weltanschauung des Puritanismus strömte von jeher eine elementare Kraft aus. Sie wurde in erster Linie vom Hochadel und der Geistlichkeit übernommen. Ganz besonders trug Cromwell den Puritanismus in die Armee und schuf damit die weltanschauliche Ausrichtung des Soldaten auf ein nationales Kampfziel.
Cromwell ist der Schöpfer des politischen Soldatentums. Das Beispiel Cromwells verdeutlicht den innigen Zusammenhang zwischen Weltanschauung und Wehrkraft. Diese Erziehung hatte die Wirkung, das puritanische Selbstbewußtsein bis zur moralischen Selbstbespiegelung und selbstgewählten „Kindschaft Gottes“ zu steigern. Militärisch gesehen aber erzeugte sie eine nicht zu unterschätzende moralische Kraft des einzelnen Soldaten.
Groß geworden ist England durch die eindringliche Verkündigung des Puritanismus, des „gottgewollten Weltherrschaftsanspruches“, durch die mitreißende Kraft Oliver Cromwells, durch sein und seiner Gefolgschaft politisches Soldatentum. Der Verfall Englands hatte begonnen, seit die kämpferische Einsatzbereitschaft der englischen Führerschichten in den letzten Generationen erschlaffte, seit das Judentum politisch, wirtschaftlich und rassisch immer weiter vordrang und Börse und Gold mehr und mehr die Interessen der politischen Führung bestimmten, seit die politische Führung aus den Händen von Soldaten in die Hände von Plutokraten glitt. Am Anfang des politischen Geltungsbewußtseins Englands standen keine parlamentarischen Redner oder Börsenmagnaten, sondern harte Soldaten mit glühendem Glauben, fanatischem Willen und mit revolutionären Anschauungen. Puritanertum bedeutet den ausschließlichen, religiös begründeten Anspruch auf britische Alleinherrschaft in der Welt und auf Sicherung aller dafür notwendigen Voraussetzungen, vor allem auf Bevormundung und Niederhaltung eines mächtigen Europas.
(...)
Die Juden verstanden es, in die leitenden Stellungen der gesamten englischen Wirtschaft einzudringen.
Bereits seit dem 8. Jahrhundert trieben Juden ihr Unwesen in England. Als ihr Wucher unerträglich geworden war und die Erbitterung des Volkes immer höher stieg, „da es ganz einwandfrei feststehe, daß sie fortwährend der Urkundenfälschung und Münzbeschneidung überführt seien“[5], entschloß sich König Eduard I., nachdem 1286 allgemeine Judenverfolgungen eingesetzt hatten, im Jahre 1289 zur Ausweisung der Juden. England besaß damals noch, von einem gesunden Instinkt getragen, die Kraft zu einer solchen Maßnahme.
Als England das reiche und mächtige Spanien im Jahre 1588 durch den Sieg über die „Invincible Armada“ vom Welthandel abgedrängt hatte, wanderten die spanischen Juden zu Zehntausenden aus. Sie, die bislang die Landplage Spaniens gewesen waren, folgten dem Handel, der von Spanien auf Holland und England überging.
Seit Oliver Cromwells Zeiten zerbrach der auf dem Alten Testament fußende Puritanismus den überlieferten Abwehrwillen des englischen Volkes gegen die Juden. Cromwell zog eine Menge von Juden nach England herüber. Bevorzugt wurden holländische Finanzjuden, weil Cromwell als praktischer Kaufmann die Holländer, die Englands Handelsrivalen waren, wirtschaftlich schädigen wollte. „Sein Streben war vor allem, England groß und stark zu machen, wofür nach seiner Ansicht nicht nur die militärische Macht, sondern auch eine Vormachtstellung des englischen Handels in der Welt als Voraussetzung galt. Als Cromwell zur Macht kam, konnte hiervon nicht die Rede sein, denn der holländische Handel war damals führend. England war durch die langen Bürgerkriege finanziell heruntergekommen und von sich aus nicht imstande, den erstrebten Erfolg herbeizuführen. Es schien daher Cromwell das Natürliche, sich nach fremder Unterstützung umzusehen, die er bei den Juden der Welt zu finden hoffte. Wie bereits oben dargelegt, hatte das Judentum schon damals alle weltumspannenden Verbindungen. In seinen Händen lag der spanische und portugiesische, wie auch der so wichtige Levantehandel, und die holländische Ost- und Westindienkompanie war ebenfalls ein jüdisches Unternehmen. Der Handel in Gold- und Silberbarren in der Welt wurde mehr und mehr von ihnen beherrscht, wie sie auch große Interessen in der Schiffahrt aller Länder hatten.
Cromwell wünschte eine vermehrte jüdische Einwanderung, insbesondere von Holland, da er das Aufblühen Amsterdams zum Teil auf die Juden zurückführte. Zog er also die Juden von dort nach London, so hoffte er damit die Stärkung des englischen und Abnahme des holländischen Handels zu erreichen. Die jüdischen Historiker können sich nicht genug tun, auf den Anteil der Juden am Aufstieg Englands hinzuweisen.
Cromwell wollte seine Verbindungen mit den Juden nicht nur dem englischen Handel, sondern auch seiner auswärtigen Politik zunutze machen. Es steht heute außer Zweifel, daß der Jude der ganzen Welt sich in den Spionagedienst Cromwells stellte und ihm große Hilfe leistete.
Die Forschungen an den betreffenden Quellen ergeben, daß die Spionageerfolge der Juden erheblich dazu beigetragen haben, die Aktionen der zahlreichen Feinde Cromwells auf dem Kontinent zu durchkreuzen.
Der spätere König Karl II. hatte seine Anhänger und Verbündeten, die er in vielen Ländern Europas fand, in Flandern zusammengezogen, um von hier aus nach England überzusetzen und Cromwell im eigenen Lande zu bekämpfen. Cromwell sah sich fast unüberwindlichen Schwierigkeiten gegenüber, zumal die Spanier Karl II. ganz erheblich unterstützten. Die genauen Informationen durch die jüdische Spionage ermöglichten es Cromwell jedoch, die ganze Expedition der Royalisten im Keime zu ersticken, indem er sich überraschend der Flotte seiner Gegner in Ostende bemächtigte.“[6]
In dieser jüdischen Spionage-Organisation Cromwells haben wir die Anfänge des englischen Secret Service zu erblicken.
Cromwell verband also seine internationalen Handelsinteressen mit jüdischen. So konnten die Juden in England feste Plätze beziehen, gerade als sich England anschickte, die Welt zu erobern.
Noch stärker wurde die jüdische Einwanderung, als Wilhelm von Oranien die Residenz seines englischen Schwiegervaters, den Palast von Whitehall, bezog. Mit ihm siedelten viele holländische Juden - meist Handelsjuden und Börsianer - nach England über. Sogleich entfalteten sie dort mit großem Geschick und mit ebensoviel Glück eine ausgebildete Technik des Börsenhandels.
Es dauerte gar nicht lange, bis die Juden in der englischen Wirtschaft eine hervorragende Stellung einnahmen. Sie waren schon im 18. Jahrhundert die Herren der Wirtschaft und die Bankiers des Hofes. Die mächtige Ausdehnung des englischen Weltreiches, die reichen Rohstoffquellen, die Absatzmärkte, die Minen der Edelmetalle wie die zahlreichen anderen Möglichkeiten des wachsenden britischen Kolonialreiches verhalfen den Juden zu einer gewinnbringenden wirtschaftlichen Durchdringung und damit zum Fortkommen des jüdischen Elements, ohne daß Judas letzte Absichten erkannt wurden. In dem weitläufigen Empire blieben die Folgen der wirtschaftlichen Durchdringung durch das Judentum viel unsichtbarer und unauffälliger als in einem kleinen und engbevölkerten Lebensraum auf dem Kontinent, etwa dem Lebensraum des deutschen Volkes. Das Judentum blieb seiner Methode ewig treu. Es ließ britische Eroberer Siedlungskolonien und Stützpunkte gründen, die aber gleichzeitig jüdische Stützpunkte wurden. So machten die Juden ganz bewußt und zielsicher das britische Weltreich zur Vorhalle des jüdischen Reiches.
Über die wirtschaftliche Vormachtstellung hinaus drängte der Jude mit aller Zähigkeit und Schlauheit zur politischen Macht in England. Das war keineswegs einfach, solange der Jude nicht die Regierungs- und Staatsstellen besetzen konnte und solange er nicht das Tor zur englischen Gesellschaft aufstoßen konnte. Die Juden mußten, da sie nur als Halbbürger galten und das englische Staatsbürgerrecht nicht erringen konnten, nach Gleichberechtigung streben.
Dabei kam den Juden die international denkende Freimaurerei zu Hilfe. Zwar durften die Juden als Halbbürger zunächst nicht Mitglieder der Loge werden; aber nach der Judenemanzipation im Jahre 1780 konnte man ihnen den Eintritt in die Loge nicht länger verwehren. Es wurde den Juden nun ein leichtes, in der Freimaurerei eine Brücke zu finden zwischen Judentum und Engländertum.
Um manchen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, ließen vornehme Juden ihre Kinder christlich taufen. Diese getauften jüdischen Scheinchristen ebneten später allmählich den ungetauften Juden den Weg zu den höchsten Staatsämtern und zum englischen Adel. Zu ihnen gehörte auch der spätere englische Ministerpräsident Disraeli, Earl of Beaconsfield (1804 bis 1881). Mit welcher List und Tücke Disraeli die Engländer zu betören und seine jüdischen Rassegenossen zu fördern wußte, zeigt folgendes Beispiel: Lionel de Rothschild ließ sich von seinen Rassegenossen des öfteren in ein politisches Amt wählen, das er aber nicht antreten konnte, weil er als Jude den erforderlichen Eid „dem wahren Glauben eines Christen gemäß“ verweigerte. Da stand sein Freund Disraeli 1841 zum erstenmal zur Verteidigung seiner Rassegenossen auf mit den Worten: „Gerade als Christ kann ich nicht die furchtbare Verantwortung auf mich nehmen, aus der gesetzgebenden Versammlung die Bekenner einer Religion auszuschließen, in der mein Heiland geboren wurde.“ Außerdem führte er aus, die Annahme, das Judentum könne den christlichen Charakter eines Landes verändern, sei lächerlich. Überall zeige sich der überragende Einfluß der Juden, die allen Rassen der Welt überlegen seien. Selbst die christliche Lehre gebe Zeugnis davon, deren eigentlicher Urheber die Juden seien. Ein absurdes Beginnen also, der jüdischen Emanzipation aus religiösen Gründen zu widersprechen. An jedem heiligen Tage werde dem Volke die Lehre jüdischer Helden und Dichter verkündet, ein Beweis, daß man sie als moralisch hochstehend betrachte. Durch diese und ähnliche Machenschaften wurde den Juden der Weg freigelegt zur politischen Machtentfaltung in England.
Das 19. Jahrhundert bescherte den Juden alles, was sie sich wünschten: das aktive und passive Wahlrecht, Zutritt zum Unterhaus und Oberhaus und zu allen Regierungs- und Staatsämtern.
In der Folgezeit stieg der politische Einfluß der Juden immer mehr, und zwar in demselben Maße, wie das Kolonialreich wuchs. Den Höhepunkt erhielt die politische Position der Juden mit der Ernennung Benjamin Disraelis zum Ministerpräsidenten im Jahre 1874. Der Jude Disraeli wird heute noch in England der Stammvater des Empires genannt, wenn auch eigentlich nicht er das weite Kolonialreich schuf, sondern englische Seeleute, Kaufleute, Pflanzer und Soldaten. Zwar hat Disraeli als Verfechter der englischen Kolonialpolitik dem britischen Empire Pate gestanden, er hat zweifellos Außerordentliches für England geleistet; alle seine Leistungen aber kamen auch den Juden zugute. Ihm ist es ferner gelungen, das englische Mißtrauen gegen das Judentum einzuschläfern, und noch heute zehren die Juden in England von dem Ansehen, das der konservative Disraeli einst genießen durfte. Er öffnete den Juden die Tore zum Staat und zur höchsten englischen Gesellschaft.
Was für Disraeli das britische Empire bedeutet, sagt uns einer seiner Schützlinge: „England ist das Israel seiner Träume“. Dieses Wort schafft vollkommene Klarheit über das wirtschaftliche und politische Ziel der Juden in England.
Literatur
- Hermann Oncken: Cromwell, G. Grote Verlag, 1935
- Peter Aldag: Das Judentum in England, Nordland Verlag, 1943
- Personal-Amt des Heeres (Hg.): Wofür kämpfen wir?, 1944