Cromwell, Oliver

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Oliver Cromwell – Der durch den Bürgerkrieg gegen Karl I. zur Herrschaft gekommene Diktator Englands (1649-1658) führte die Raubpolitik der Könige fort. Er plante die Vertreibung Spaniens aus ganz Amerika, erlangte aber nur Jamaika. – Gemälde von Philipp Lely.
Oliver.Cromwell.jpg
Nach der symbolischen Hinrichtung der Leichname von Oliver Cromwell, Henry Ireton und John Bradshaw 1661 wurden deren Köpfe auf 3 langen Stangen zur Schau gestellt (im Bild nummeriert).

Oliver Cromwell (Lebensrune.png 25. April 1599 in Huntingdon; Todesrune.png 3. September 1658 in Westminster) war ein englischer Staatsmann.

Werdegang

Oliver Cromwell entstammte dem niederen Landadel und entwickelte sich früh zum strengen Puritaner. 1628 wurde Cromwell ins Unterhaus gewählt. Als Mitglied des Langen Parlaments gehörte er 1640 zu denen, die gegen den Ausbau monarchischer Gewalt und gegen die rigide Kirchenpolitik Karls I. auf bewaffneten Widerstand drängten. Nach Ausbruch des Bürgerkrieges 1642 trug Cromwell als Kommandeur der von ihm organisierten Kavallerie der »Ironsides« (Eisenseiten) entscheidend zum Sieg des Parlamentsheeres bei Marston Moor 1644 bei, ebenso ein Jahr später mit der von ihm geschaffenen »New Model Army« in der Entscheidungsschlacht bei Naseby. Als nach dem Sieg die parlamentarische Mehrheit der Presbyterianer einem Kompromissfrieden mit dem besiegten König zugeneigt war und das dem radikalen Puritanismus der Independenten nahe stehende Heer stärker unter Kontrolle zu bringen suchte, fand dieses in Cromwell — obwohl formal nur stellvertretender oberster Befehlshaber — auch einen politischen Führer, der seinerseits die Armee zum entscheidenden politischen Faktor machte. Nachdem er erkannt hatte, daß der gefangene Monarch zu keinerlei Kompromissen bereit war, vielmehr durch ein Bündnis mit den Schotten einen neuen Krieg entfesselte, beschloss Cromwell Karls I. als politischen Faktor auszuschalten. Nach erneutem militärischen Sieg (1648 über die Schotten bei Preston) schloss er zunächst die presbyterianische Mehrheit gewaltsam aus dem Unterhaus aus, um mithilfe des verbleibenden Rumpfparlaments (Langes Parlament) einen Schauprozess gegen den König zu inszenieren. Karl I. wurde als Verräter zum Tode verurteilt und hingerichtet (30. Januar 1649).

1655 trat Cromwell in verhängnisvolle Verbindung zu dem Juden Menasse ben Israel, welcher bei ihm vorsprach, um die seit 1290 offiziell bestehende Verbannung der Juden aus England wieder rückgängig zu machen. Cromwell billigte dieses Ansinnen, was kurz nach seinem Tode 1664 zur offiziellen Charta über den besonderen Schutz der Juden in England führte und einen ersten Grundstein für den in späterer Zeit so unheilvollen Pakt zwischen Judentum und Angelsachsentum darstellte.

Oliver Cromwell erhält 1649 Rückenstärkung vom Britischen Parlament für die Exekutierung von King Charles I. nach Anklage wegen Staatsverrat.[1] Anschließend erlaubt Cromwell den Juden wieder, nach England zu kommen, hebt aber das Ausweisungs-Edikt nicht auf, das 1290 von König Edward I. erlassen wurde, und alle Juden für immer aus England vertrieb sowie die Vorkehrung traf, daß jene, welche sich in England nach dem 1. November 1290 aufhielten, exekutiert werden.[1][2]

Weitere militärische Erfolge (1649-1650 blutige Unterwerfung Irlands, das sich 1641 gegen die englische Herrschaft erhoben hatte, und 1650/51 abermals Sieg über die Schotten, die inzwischen Karl II. als ihren König anerkannt hatten) stärkten Cromwells Position; das Ergebnis war eine erste politische Einigung Großbritanniens.

Im Innern mündete das politische Übergewicht der Armee und ihres Befehlshabers schließlich in eine kaum verhüllte Militärdiktatur Cromwells; 1653 löste er gewaltsam das verbliebene Rumpfparlament auf; eine neue Verfassung verlieh ihm die gleichsam monarchische Position eines »Lord Protector«, der zwar 1657 den ihm angebotenen Königstitel ablehnte, jedoch von dem Recht Gebrauch machte, seinen Nachfolger zu bestimmen. Gleichzeitig bändigte Cromwell die englische Revolution, indem er den demokratischen und sozialrevolutionären Zielsetzungen radikaler Bewegungen (z. B. Levellers, Barebones Parlament) entgegentrat. Und obwohl er mit dem entschiedenen Puritanismus sympathisierte, verfolgte er eine Politik der allgemeinen religiösen Toleranz innerhalb des protestantischen Spektrums.

Außenpolitisch erreichte Cromwell den Wiederaufstieg Englands als europäische und koloniale Großmacht. 1654 beendete er mit einem für England günstigen Frieden den noch vom Rumpfparlament 1652 begonnenen Seekrieg gegen die Niederlande, 1655 zog er gegen den katholischen Erzrivalen Spanien zu Felde (Eroberung Jamaikas im selben Jahr) und trug im Bunde mit Frankreich in der Entscheidungsschlacht von Dünkirchen (1658) dazu bei, daß die spanisch-französische Rivalität nun zugunsten Frankreichs entschieden wurde. Doch der Aufstieg zur militärischen Großmacht wurde mit dem Ruin der Staatsfinanzen teuer bezahlt, sodass bei Cromwells Tod wachsender Unwille über die Macht des Militärs einer Restauration der Monarchie den Weg ebnete. »No standing armies« (keine stehenden Heere im Lande) sollte fortan bis ins 19. Jahrhundert eine leitende Maxime englischer Verfassungspolitik sein.

1661 wurde der Leichnam Oliver Cromwells zusammen mit denen Henry Iretons und John Bradshaws aus Westminster Abbey exhumiert und einer postumen symbolischen Hinrichtung als Königsmörder zugeführt. Die Köpfe der drei wurden auf Stangen gegenüber von Westminster Hall zur öffentlichen Abschreckung ausgestellt.

Familie

Oliver Cromwells Sohn war Richard Cromwell (Lebensrune.png 1626; Todesrune.png 1712). Dieser wurde 1658 Nachfolger seines Vaters als »Lord Protector«, ließ sich aber 1659 widerstandslos zum Rücktritt drängen. Nach der Restauration (1660) lebte er in Paris; 1680 kehrte er nach England zurück.

Quellentext

Das deutsche Personal-Amt des Heeres schrieb 1944 in „Wofür kämpfen wir?“ über Oliver Cromwell:[3]

Literatur

Siehe auch

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Andrew Carrington Hitchcock: Satans Banker: Die Finanzgeschichte der globalen Vereinnahmung durch Rothschild und Co. - J.K.Fischer-Verlag, 2009, ISBN 978-3941956667
  2. Raubstaat England: Als daher der Bürgerkrieg mit der Hinrichtung König Karls I. und der Machtergreifung Oliver Cromwells, des „Lord- Protectors“, zu Ende gegangen war, befanden sich Handel, Industrie und Schiff-Fahrt in einer jämmerlichen Lage. Es musste die Sorge einer starken Staatsführung sein, England wieder den Anschluss an die anderen Überseehandel treibenden Nationen Europas zu verschaffen, und niemand wird Cromwell verdammen, weil er hier zu rigorosen Mitteln griff.
  3. Personal-Amt des Heeres: Wofür kämpfen wir, 1944, Seite 35-43.
  4. Peter Aldag: Das Judentum in England, Nordland Verlag, 1943.
  5. Historia Anglorum, Band III.
  6. Peter Aldag: Das Judentum in England, Nordland Verlag, 1943.