Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik

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Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V. (DGAP) ist eine der großen Lobbyorganisationen für die Durchsetzung transatlantischer Außen- und Kriegspolitik in der BRD mit Sitz in Berlin. Im englischen Sprachraum firmiert die DGAP in Anlehnung an das US-amerikanische CFR unter dem Titel „German Council on Foreign Relations“.

Propaganda

Der Verein versucht durch Propaganda und Lobbyismus die außenpolitische Meinungsbildung auf allen Ebenen zu steuern. Seine Arbeit richtet sich an Entscheidungsträger in der BRD-Politik, Wirtschaft, Verwaltung, in Nichtregierungsorganisationen, im Militär sowie an eine breite Öffentlichkeit. Die DGAP veröffentlicht monatlich die Fachzeitschrift „Internationale Politik“.

Geschichte

Die DGAP wurde im Jahre 1955 gegründet. 1995 erwarb die DGAP vom Land Berlin das Gebäude der ehemaligen Jugoslawischen Gesandtschaft im Botschaftsviertel des Berliner Stadtteils Tiergarten und nutzt es seitdem als Hauptsitz.

Management

Präsident der DGAP ist seit 2005 der Industrielle Arend Oetker, der auch ein Schlüsselrolle in der Atlantik-Brücke innehat. Geschäftsführender stellvertretender Präsident ist der ehemalige deutsche Diplomat und Botschafter a. D. Fritjof von Nordenskjöld.

Finanzierung

Die DGAP finanziert sich nach eigenen Angaben über die Beiträge Ihrer Mitglieder, über eingeworbene Projektmittel und durch Zuwendungen von Sponsoren und Mäzenen.

Organisation

Die als eingetragener Verein organisierte Einrichtung unterhält drei operative Teile: das Forschungsinstitut der DGAP (FI), die Redaktion der Internationalen Politik (IP; ehemals Europa-Archiv) und das Bibliotheks- und Dokumentationszentrum (BiDok). Dem Forschungsinstitut sitzt der Otto-Wolff-Direktor vor, ein Amt, das derzeit von dem Politikwissenschaftler und China-Experten Eberhard Sandschneider (Freie Universität Berlin) bekleidet wird. Chefredakteurin der Internationalen Politik ist die Journalistin Sylke Tempel, Vorgängerin war Sabine Rosenbladt.

Das Forschungsinstitut unterhält eine Reihe von Programmen und Forschungsprojekten zur gesamten Bandbreite der internationalen Politik. Mitarbeiter des Forschungsinstitutes veröffentlichen regelmäßig Studien, Hintergrundpapiere und Zeitungsartikel und treten zudem als Experten in Radio und Fernsehen auf. Zum Programm des FI gehören außerdem Konferenzen, Studiengruppen, Vortragsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen. Politiker aus dem Ausland haben bei der DGAP eine Möglichkeit, mit der deutschen außenpolitischen Forschungsgemeinschaft in Kontakt zu treten.

Mit dem BiDok unterhält die DGAP eine der ältesten deutschen Forschungsbibliotheken zu Fragen der Außenpolitik. Die Bibliothek ist öffentlich zugänglich. Sie ist offizielles Dokumentationszentrum der Europäischen Union.


Bisherige Präsidenten der DGAP waren:

Prominente Mitglieder

Sitz der Deutschen Gesellschaft für auswärtige Politik in Berlin
Ehrenmitglieder

Netzwerke

Die DGAP ist Mitglied im „Netzwerk Europäische Bewegung“.

Zitate

  • „Man muß eine Elite schaffen, die ganz auf Amerika eingestellt ist. Diese Elite darf andererseits nicht so beschaffen sein, daß sie im deutschen Volk selber kein Vertrauen mehr genießt und als bestochen gilt.“Max Horkheimer 1942[1]

Literatur

  • Hermann Ploppa: Die Macher hinter den Kulissen. Wie transatlantische Netzwerke heimlich die Demokratie unterwandern, Nomen Verlag, Frankfurt am Main ³2014, ISBN 978-3-93981-622-5
  • Friederike Beck: Das Guttenberg-Dossier – Das Wirken transatlantischer Netzwerke und ihre Einflussnahme auf deutsche Eliten. zeitgeist Print & Online, 2011, ISBN 978-3943007008

Verweise

  • Max Horkheimer, „Institut für Sozialforschung (IfS)“: Memorandum on the elimination of German chauvinism. Vorstudie für das US State Department, 1942. Zitiert in: Albrecht et al.: Die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik, Campus, 2007, S. 121