Kramer, Stephan Joachim
Stephan Joachim Kramer ( 1968 in Siegen) ist ein deutscher BRD-Blockparteipolitiker, der zum Judentum „konvertierte“. Er war von 2004 bis Januar 2014 Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland und Leiter des Berliner Büros des European Jewish Congress. Kramer ist heute Antisemitismus-Beauftragter des American Jewish Committee.[1] Zum 1. Dezember 2015 gab man ihm den Posten des Chefs des Thüringer Inlandsgeheimdienstes („Verfassungsschutz“).[2]
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Ausbildung
Kramer studierte Rechtswissenschaften, ohne einen Studienabschluß zu erreichen.[3] In den 1990er Jahren arbeitete er für Bundestagsabgeordnete der BRD-Blockpartei CDU. Im Jahr 2015 erwarb er an der Fachhochschule Erfurt einen Masterabschluß in Sozialpädagogik. Das Thema seiner Abschlußarbeit war die Einwanderung äthiopischer Juden nach Israel.[4]
Lobbyismus für Juden
Kramer konvertierte als Erwachsener zum Judentum.[5] Er war Assistent des Europa-Direktors der Jewish Claims Conference und seit 1999 beim Zentralrat der Juden in Deutschland tätig – anfangs als persönlicher Referent von Ignatz Bubis, dann als Geschäftsführer. Im April 2004 wurde er zum Generalsekretär ernannt. Kramer schloß sich vor den Gemeindeparlamentswahlen 2007 der Berliner jüdischen Gemeinde der Wahlliste ATID (hebräisch: Zukunft) an, die das bekannte Gemeindemitglied Lala Süsskind gegründet hatte.
Kramer ist unter anderem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, sowie des „Board of Governors“ des World Jewish Congress und ständiger Gast im 12. Beirat für Fragen der Inneren Führung der Bundeswehr beim Bundesministerium der Verteidigung.
Stephan J. Kramer, als Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, ist „Sprachrohr der israelischen Regierung“.[6]
Im März 2009 hatte sich Stephan Kramer nach einem verbalen Angriff auf Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) bei diesem schriftlich entschuldigen müssen. Nach öffentlicher Kritik hieß es jedoch, der Generalsekretär genieße „nach wie vor das uneingeschränkte Vertrauen des Präsidiums des Zentralrates“.[7] Hintergrund der Angelegenheit war die Weigerung des Zentralrats der Juden, Ende Januar 2009 im Bundestag an der zentralen Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den Holocaust teilzunehmen.[8]
Präsident des Thüringer Inlandsgeheimdienstes
Bereits kurz vor seinem Antritt als Chef des Thüringer Inlandsgeheimdienstes brachte Kramer eine mögliche Überwachung des Thüringer AfD-Landesverbands ins Gespräch.[2] Seine Ernennung zum Präsident des Thüringer Inlandsgeheimdienstes verdankt er der SED-Nachfolgepartei Die Linke und deren Landesvorsitzendem Bodo Ramelow. An Kramers Eignung als Chef des Thüringer Inlandsgeheimdienstes waren sogar in der Hauptstrompresse Zweifel zu lesen. Im Thüringer Inlandsgeheimdienstgesetz § 2 heißt es: „Das Amt des Präsidenten soll nur einer Person übertragen werden, die die Befähigung zum Richteramt besitzt.“ Die Befähigung liegt dann vor, wenn jemand beide juristischen Staatsexamina bestanden hat, was bei Kramer nicht der Fall ist. Allerdings läßt der Gesetzestext keinen Zwang erkennen, sondern stellt mehr eine Empfehlung dar.[3]
Waffengewalt
Ende September 2012 wurde Kramer bei der Berliner Polizei wegen Bedrohung angezeigt. Kramer hatte im Laufe eines Wortgefechtes einem 30jährigen Passanten seine unter der Jacke verborgene Handfeuerwaffe gezeigt und gedroht. Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland gibt an, die Pistole würde er seit mindestens acht Jahren zum eigenen Schutz tragen, aber auch in seiner Funktion als Sicherheitsbeauftragter des Zentralrates der Juden. Er habe eine (sicherlich staatlich subventionierte) Waffenberechtigung. Dies wirft schwerwiegende Fragen auf, denn z. B. NPD-Funktionären, die weitaus gefährdeter sind, werden Waffenscheine regelmäßig untersagt.
Positionen
Kramer war Mitglied der CDU, dann der FDP und ist mittlerweile bei der SPD.[9] Er formulierte bei einer Feierlichkeit im Konzentrationslager Buchenwald: „Extremismus hat seinen Nährboden, wo Politik versagt hat“ und bekundete sein Entsetzen darüber, daß auf deutschen Schulhöfen (angeblich) das Wort Jude inzwischen ein allgemeines Schimpfwort sei.[10]
Kramer hatte den Bürgermeister von Mügeln zum Rücktritt aufgefordert. Der FDP-Bürgermeister Gotthard Deuse sei „das Spiegelbild der Gesellschaft, aus der heraus er gewählt wurde“, sagte Kramer am 30. August 2007 in der N24-Sendung „Studio Friedman“.[11] Nach gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen acht Indern und Dorfbewohnern im Rahmen eines Volksfestes in Mügeln hatte Deuse über eine Vorverurteilung der Einwohner von Mügeln geklagt. Über die fremdenfeindlichen Rufe in der Tatnacht sagte er: „Solche Parolen können jedem mal über die Lippen kommen.“
Zugleich vertrat der Generalsekretär des Zentralrats der Juden die Auffassung, daß es im Osten der Bundesrepublik (→ Mitteldeutschland) „demokratiefreie Zonen“ gebe. Der Rechtsstaat könne sich dort nicht mehr bewegen, sagte Kramer. Auf die Frage, ob er nachts in einer kleinen mitteldeutschen Stadt spazieren gehen würde, antwortete er: „Ich würde es nicht tun, denn ich bin nicht lebensmüde.“[12]
Kramer nannte 2007 Joachim Kardinal Meisner einen notorischen geistigen Brandstifter.[13]
Den damaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert bezeichnete Kramer 2009 als „Erfüllungsgehilfen des Papstes“, der „Holocaustleugnern und Antisemiten die Hände schüttelt“.
Nachdem Thilo Sarrazin sich 2009 kritisch zur fremdländischen Zuwanderung geäußert hatte, warf Kramer ihm vor, mit „seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler große Ehre“ zu erweisen. Als Sarrazin 2010 sein Buch Deutschland schafft sich ab veröffentlich hatte, empfahl Kramer Sarrazin einen Eintritt in die NPD.
Obwohl der Zentralrat stets für ein NPD-Verbot wirbt, ist Kramer selbst dagegen: „Das gibt eine Niederlage mit einer Ansage deluxe.“ Da man Patriotismus nicht verbieten kann, müsse man ihn jedoch bekämpfen.[14]
Kramer unterstellte Hans-Georg Maaßen in einer Abhandlung „klassische antisemitische Stereotype“ zu verwenden, weil er mit Begriffen wie „global“ oder „elitär“ hantiere.[15]
Mitgliedschaften/Ämter
- ehemaliger Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland
- Direktor des Europäischen Büros gegen „Antisemitismus“ des American Jewish Committee
- Stiftungsrat der Amadeu Antonio Stiftung (AAS)
- Chef des sogenannten Thüringischen Verfassungsschutzes
- Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP)
Zitate
- „Ich glaube nicht, dass ich der Alibijude bin.“[16]
- „... Dazu kommt, daß nicht nur der gefühlte, sondern auch der tatsächliche Antisemitismus in den vergangenen Jahren in Deutschland erheblich gestiegen ist. Das kann ich als Berufsjude sehr gut überblicken. Damit haben wir uns ein Stück weit abgefunden. Aber wir werden nicht länger versuchen, in diesem Land geliebt zu werden. Wir wollen Respekt. Und dafür werden wir unsere Stimmen deutlich hörbar erheben.“[17]
- „Ich habe den Eindruck, daß Sarrazin mit seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler große Ehre erweist.“[18]
Siehe auch
Filmbeitrag
Verweise
Karikaturen
- Götz Wiedenroth:
- Stefan Kramer schätzt Sarrazin ein, 13. Oktober 2009 (→ Thilo Sarrazin)
- Beschimpfungsprivileg: Stephan Kramer und Aiman Mazyek beklagen verharmloste „Islamophobie“, 30. Oktober 2009
- Äußerungen des Zentralrats zum Juden-Gen zeigten Unbildung deutsch-jüdischer Funktionäre bei Grundwissen zum Judentum (Noll), 9. September 2010
Fußnoten
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