Dahinten in der Heide

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FILM

Dahinten in der Heide.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Dahinten in der Heide
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 103 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Aco-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Carl Boese
Drehbuch: Ernst Hasselbach,
Per Schwenzen
Vorlage: Hermann Löns
Produzent: Gustav Althoff
Produktionsleitung: Gustav Althoff
Musik: Eduard Künneke
Ton: Werner Pohl
Kamera: Georg Bruckbauer
Bauten: Otto Gülstorff
Aufnahmeleitung: Ludwig Kühr
Schnitt: Anna Höllering
Besetzung
Darsteller Rolle
Hilde Weissner Holde Rotermund
Hans Stüwe Lüder Volkmann
Hermann Speelmans Ramacker
Helmut Rudolph v. Zollin, Gutsbesitzer
Julia Serda seine Mutter
Helmut Weiss v. Dongern, Bankier
Gerhard Dammann Pächter Lemke
Herta Saal Lina, seine Tochter
Albert Florath Garberding
Claire Reigbert seine Frau
Kurt Felden Förster Lohmann
Gerhard Bienert Pohl, Gendarm
Hans Leibelt Freimut, Kommissar
Ernst Behmer Kümmel, Landbriefträger
Alfred Heynisch Landarzt
Heinz Federler Bauernbursche
Siegfried Jäger Sergeant
Adalbert Ludwigshausen
Friedel Müller
Reinhold Gronert
Hans Hemes
Volker Soetbeer

Dahinten in der Heide ist ein deutscher Heimatfilm von 1936. Die Dreharbeiten wurden in der Lüneburger Heide gedreht. Die Uraufführung war am 25. November 1936 in Berlin (Titania-Palast).

weitere Titel

  • Zurück in die Heimat; Verleihtitel (AT)

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Abseits vom Treiben der großen Welt liegt ein wenig verträumt das Dorf in der Heide. Die „Ereignisse“ im Leben seiner Bewohner spiegeln sich im Kasten für die amtlichen Anschläge wider. Und diesmal sind es zwei gewichtige Vorgänge, die der Gemeindevorsteher Gaberding höchstpersönlich in den Kasten hängt: einmal ist das die Todeserklärung des verschollenen Gutsbesitzers Lüder Volkmann und kurz danach das Aufgebot zwischen Holde Rotermund, die nunmehr Erbin des Hofes geworden ist, und dem benachbarten Gutsbesitzer v. Zollin, - dam diese Erbschaft wegen der schlechten Lage seines Gutes sehr gelegen kommt. Hoch kurz nachdem Holde den Hof übernommen hat, kommt der Verschollene mit seinem Freund Ramaker aus Amerika zurück, nach einem unsteten Leben von Sehnsucht nach der Heimat erfaßt.

Holde tritt ihm den Hof wieder ab, und mit Eifer geht er damn, das Erbe seiner Väter, das von dem gewissenlosen Pächter Lemke heruntergewirtschaftet worden ist, wieder hochzubringen. Als Holdes Bräutigam glaubt, Grund zur Eifersucht gegen Lüder zu haben, sucht er sich auf häßliche Weise zu rächen: er ist nachts von dem wildernden Lemke angeschossen worden, lenkt aber den Verdacht auf Lüder. Doch dem Kriminalkommissar Freimut gelingt es, den wahren Schuldigen zu überführen. Holde sagt sich am Polterabend von ihrem Verlobten los und findet den Weg zu Lüder.

Das ist nun ein Kriminalfilm geworden, der spannend eine Geschichte inmitten herrlicher Heidelandschaft erzählt. Hermann Löns’ Roman „Da hinten in der Heide“ lieferte nur die Motive. Er gefiel durch die geschickte Anlage des Drehbuchs, durch die saubere Führung des Spiels (Carl Boese), durch die gehaltvolle Musik (Eduard Künneke), durch die schönen Bilder und die Darstellung.

Hans Stüwe entspricht in seiner männlichen Haltung dem Typ des Lüder Volkmann. Hilde Weißner, neu in der ländlichen Welt, hat die Schlichtheit des Heidemenschen. Die Rolle des Ramaker erfüllt Hermann Speelmans mit fröhlichem Leben. Albert Florath ist der gütige und weise Gemeindevorsteher. In der Rolle des Kriminalbeamten, der von der Schablone abweichend gekennzeichnet ist, erntet Hans Leibelt mehrfach Sonderbeifall. Gerhard Dammann gibt den verschlagenen Wilderer, Hellmuth Rudolph den Baron, der aus Eifersucht zum Schurken wird, Hertha Saal die Pächterstochter, Ernst Behmer den köstlichen Landbriefträger, Gerhard Bienert den übereifrigen Gendarmen. In weiteren gut gezeichneten Rollen Julia Serda, Helmuth Weiß, Claire Reigberth, Hans Belden, Alfred Heynisch, Ernst Dernburg. Franz Völker singt (er selbst ist im Film unsichtbar) das Löns-Lied „Alle Birken grünen“.

Quelle: Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nummer 49, 6. Dezember 1936

Anmerkungen

Dieser Film stammt aus einem Werk des niederdeutschen Heimatdichters Hermann Löns, der nach Motiven des Romans „Dahinten in der Heide“ gedreht wurde.

Wochenlang kreuzte das Auto des Regisseurs Carl Boese durch die Lüneburger Heide. Gemeinschaftlich mit dem Kameramann Georg Bruckbauer und dem Aufnahmeleiter Ludwig Kühr hatte Boese dort nach den fotografisch ergiebigsten Motiven gesucht, in dem Städtchen Soltau wurde dann das Hauptquartier aufgeschlagen.

Es war gewiß nicht leicht, aus dem in weltentlegener Einsamkeit spielenden Entwicklungsroman einen filmgerechten Stoff herauszuholen und dazu noch eine spannende Handlung hineinzutragen. Ernst Hasselbach und Per Schwenzen hatten das Drehbuch geschrieben, Dr. Robert Volz hatte dabei wesentliche Mitarbeit geleistet. Dieses Drehbuch zeigt deutlich zwei Strömungen. Im ersten Teil überwiegt das Geschehen und die Welt des Lönsschen Romans, im zweiten Abschnitt geht zur Erreichung von Spannungsmomenten die Handlung in eine Kriminalerzählung über.

In der Lüneburger Heide waren die Aufnahmen ein Ereignis für die Bevölkerung.[1]

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 41, 11. Oktober 1936