Kriminalfilm

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Der Kriminalfilm (auch Krimi genannt) ist eine Filmart, deren Handlung es um Verbrechen und deren Aufklärung geht. Der Begriff ist auf den lateinischen Begriff crimen (Verbrechen) zurückzuführen.

Definition

Die Darstellungsform eines Kriminalfalles ist sehr verschieden. Mal ist der Zuschauer zu Beginn „Zeuge“ des Verbrechens, das im Laufe des Kriminalfilms aufgeklärt wird, und nur das Motiv bleibt bis zum Schluß unklar. Mal ist das Verbrechen bereits verübt worden, und vom Tatort aus wird von Polizei oder Detektiven ermittelt, von wem und warum diese Tat begangen wurde. Charaktere werden oft widersprüchlich dargestellt. Am Schluß gibt es stets eine Lösung des Falls.

Die Handlung kann in jeder beliebigen Zeitepoche spielen, und je nach Stand der Technik und Möglichkeiten wird das Verbrechen aufgeklärt. Untergattungen des Kriminalfilms sind Mafia-Filme, Gangsterfilme, Polizeifilme, Gerichtsfilme, Gefängnisfilme, Thriller und Spionagefilme.

Geschichte

Die Kriminalgeschichte an sich existiert bereits seit der Antike. Die Filmgattung Kriminalfilm bezog sich zunächst auf Kriminalgeschichten in der Literatur: Schriftsteller wie Edgar Allan Poe und Conan Doyle begannen im neunzehnten Jahrhundert, ihre Texte in Zeitungen und Zeitschriften mit großem Erfolg zu veröffentlichen, da sie auf diese Weise die Sensationslust der Leser stillten. Der Nachfrage nach Kriminalgeschichten nahm sich auch recht bald das entstehende Stummfilmkino der zehner Jahre im 20. Jahrhundert an.

Innerhalb des letzten Jahrhunderts hat sich die Gattung des Kriminalfilms stark gewandelt. Es hat sich im Laufe der Zeit den wechselnden gesellschaftlichen Bedingungen angepaßt und sich somit zu einem der umfangreichsten Filmgattungen überhaupt entwickelt.

Und schon von Beginn an offenbarte die Gattung ein augenfälliges Interesse an gesellschaftlichen Befindlichkeiten und sozialen Themen, das dem neuen Massenmedium sonst eher fremd war. So zeichnete bereits David W. Griffith, der Urvater des amerikanischen Erzählkinos, in „The Musketeers of Pig Alley“ (VSA 1912) ein realistisches Bild des Großstadtelends. Besonders ambitioniert für seine Zeit war Fritz Langs Zweiteiler „Dr. Mabuse – Der Spieler“ (1. Teil: „Der große Spieler – Ein Bild unserer Zeit“ / 2. Teil: „Inferno – Ein Spiel von Menschen unserer Zeit“, D 1922). In diesem Klassiker des expressionistischen deutschen Stummfilms, den er zehn Jahre später mit „Das Testament des Dr. Mabuse“ (D 1932) fortsetzte, entwarf Lang das Bild einer verführbaren und hysterischen Gesellschaft – und schuf mit Mabuse einen der ersten Superkriminellen des Kinos: einen genialen Manipulator, der die Hypnose einsetzt, um seine verbrecherischen Ziele zu erreichen.

Der klassische amerikanische Gangsterfilm der Tonfilm-Ära stand in einer realistischeren Tradition. Rauhe Großstadtdramen wie „Der öffentliche Feind“ („The Public Enemy“, William A. Wellman, VSA 1931) oder „Scarface, das Narbengesicht“ („Scarface“, Howard Hawks, VSA 1932) erzählten vom Aufstieg und Fall skrupelloser, aber auch faszinierend vitaler Gewaltmenschen, die meist historischen Gangstergrößen nachempfunden waren. Da diese von Stars wie James Cagney oder Edward G. Robinson verkörperten Figuren auf das Unterschichtenpublikum der Depressionsjahre eine enorme Anziehungskraft ausübten, sah die Politik den sozialen Frieden gefährdet. Hollywood reagierte auf den öffentlichen Druck und produzierte fortan vermehrt Filme, die das Phänomen des Gangstertums als soziales Problem darstellten. Oft waren nun Polizisten die Identifikationsfiguren: So wechselte auch Cagney als Titelheld von „Der FBI-Agent“ („G-Men“, William Keighley, VSA 1935) die Seite.

Es wird verschiedentlich behauptet, außer dem Film „Dr. Crippen an Bord“ von 1942, habe man in der Zeit während des Dritten Reiches keine Kriminalfilme gedreht. Diese Behauptung ist absolut falsch. Weiterhin wird behauptet, deutsche Kriminalfilme, die zwischen 1933 und 1945 gedreht wurden, spielten nur im Ausland oder in anonymen Ländern. Diese Behauptung ist nur bedingt richtig. Eine andere Behauptung wiederum ist, das Verbrechen habe man in dieser Zeit nur in Filmen dargestellt, die im Zirkus- und Artistenmilieu spielten. Auch diese Behauptung ist falsch. Es gab natürlich auch in dieser Zeit Kriminalfilme, die sich mit dem Verbrechen in der damaligen Gegenwart befaßten. Natürlich gab es auch welche, die im Ausland oder im Artistenmilieu spielten.

Einer der damaligen Bösewichter vom Dienst, Rudolf Fernau, ab 1942 als „Dr. Crippen“ bekannt, war in den 60er Jahren wiederum zu Gast bei Edgar Wallace. Auch Paul Klinger, der als junger Schauspieler während dieser Zeit als Verdächtiger und dann sogar als Kommissar in Kriminalfilmen auftrat, war in den 1960er Jahren Kommissar-Darsteller bei Weinert-Wilton („Die weiße Spinne“), der Peter-Gunn-Verfilmung „Das Wirtshaus von Dartmoor“ und hatte später im ZDF seine eigene Vorabend-Krimiserie: „Kommissar Brahm“. In einigen Kriminalfilmen von damals trat auch schon Paul Dahlke als Ermittler auf. Er und Paul Klinger spielten bald nach dem Zweiten Weltkrieg in dem 1950 produzierten Kriminalfilm „Falschmünzer am Werk“ wieder zusammen – Dahlke einen französischen Kommissar und Klinger seinen Kollegen aus Deutschland. Auch nach dem Krieg setzten viele Schauspieler, die bereits in den dreißiger Jahren und während des Krieges in Kriminalfilmen mitgewirkt hatten, ihre darstellerischen Kriminellen- und Polizeikarrieren weiter fort.

Man orientierte sich nach dem Krieg an den neorealistischen französischen, italienischen und amerikanischen Kriminalfilmen. Einige der Filme haben auch semi-dokumentarischen Charakter, wie man ihn von den VS-Polizeifilmen der vierziger und fünfziger Jahre kennt. Das Milieu des Nachkriegsdeutschlands kommt bei diesen deutschen Krimis hinzu.

Die Entwicklung des deutschen Kriminalfilms geht von den Vorkriegs- und Kriegsjahren über die Nachkriegszeit nahtlos weiter und mündet in den sechziger Jahren bei Wallace, Mabuse & Co. ein.

Ab 1967 folgte dann eine ganze Reihe von Polizeifilmen, die als Reaktion auf eine gestiegene Großstadtkriminalität interpretiert wurden. Am Anfang standen Nur noch „72 Stunden“ (1968) und „Coogans großer Bluff“ (1968). Wichtige Vertreter sind auch „Bullitt“ (1968), „Dirty Harry“ (1971) und „French Connection“ (1971). Im Mittelpunkt stehen einzelne Polizisten, die die Nachfolge der hartgesottenen Privat Eyes antraten. Die Protagonisten sind meist gezwungen, auf eigene Faust durchzugreifen – die Politiker im Hintergrund sind entweder hilflos oder korrupt. Dabei überschreiten die Polizisten mehrfach die Grenze des legalen Polizeidienstes: Dirty Harry Callahan etwa foltert einen Serienkiller, um das Versteck des letzten Opfers herauszupressen. Der Mörder muß wegen der Folterung freigelassen werden, Callahan wird gemaßregelt. Der Polizist arbeitet schließlich im Verborgenen verbissen weiter an dem Fall, er erschießt den Täter und wirft in der letzten Szene seine Dienstmarke weg. Die auch in anderen Filmen dieser Zeit dargestellte Selbstjustiz rief Kritiker auf den Plan, die Dirty Harry „faschistische Tendenzen“ vorwarfen.

Bis heute hat sich die Tendenz zur Verwischung der Grenze zwischen Gut und Böse verstärkt. Ein Paradebeispiel dafür ist „Heat“ (1995), der eine exakte Mischung aus Kriminal- und Gangsterfilm darstellt. Der Polizist und der Gangster, die sich ständig umkreisen und nur einmal aufeinandertreffen, sind gleichberechtigte Hauptpersonen. Dabei wird die Ähnlichkeit der beiden Charaktere deutlich hervorgehoben, Polizist und Gangster sind beide getriebene und einsame Anti-Helden.

In den 1980er Jahren entstand eine Neigung des Kriminalfilms hin zum Klamauk. Filme wie „Nur 48 Stunden“ (1982) und Reihen wie „Lethal Weapon“ (1986–1998) oder „Beverly Hills Cop“ (1984–1994) speisten ihre Komik aus einem gegensätzlichen Polizisten-Duo, die Spannung der Ermittlung blieb aber erhalten.

Bekannte Personen

Bekannte fiktive Persönlichkeiten in Kriminalfilmen, Detektivfilmen bzw. Spionage-/Agentenfilmen sind:

Siehe auch