Dahn, Felix

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Professor Dr. Felix Dahn (1834–1912)

Felix Ludwig Julius Dahn (Lebensrune.png 9. Februar 1834 in Hamburg; Todesrune.png 3. Januar 1912 in Breslau) war ein deutscher Dichter, Schriftsteller und Sprachwahrer sowie Professor für Rechtswissenschaften und Geheimer Justizrat.

Namensvarianten

Felix Dahn (Foto).jpg

Felix Julius Sophus Dahn; Felix Ludwig Julius Dahn; Felix Ludwig Sophus Dahn; Julius Sophus Felix Dahn; Ludwig Julius Sophus Felix Dahn und Ludwig Sophus Julius Felix Dahn.[1] Pseudonym: Ludwig Sophus.

Ob Sophus/Sophos, das aus dem Altgriechischen stammt und Weisheit bedeutet, tatsächlich Teil der ursprünglichen Namensgebung war, ist zu bezweifeln, vielmehr könnte es sich um einen akademischen Zusatz handeln, wozu früher altgriechische oder bei der christlich geprägten Bildungsschicht lateinische Namenszusätze dienten.

Leben und Wirken

In München begann er ein Jura- und Philosophiestudium; später wechselte er nach Berlin, wo er zum Dr. jur. promovierte. Nach seiner Habilitation bekam er eine Dozentenstelle für Deutsches Recht an der Universität München. Bereits in den 1860er Jahren brachte er es auch zum Hausautoren der „Gartenlaube“, der damals mit weitem Abstand auflagenstärksten deutschsprachigen Zeitschrift. Im Jahre 1872 ging er nach Königsberg. Dort schrieb er auch sein bekanntestes Werk „Ein Kampf um Rom“.

1888 ging Felix Dahn mit seiner Frau Therese, einer Nichte von Annette von Droste-Hülshoff – dem Ruf nach Breslau folgend – an die dortige Universität, zuletzt als Dr. jur. et phil. ord. Universitätsprofessor und Geheimer Justizrat; er wohnte dort am Schweidnitzer Stadtgraben 20. Gemeinsam mit seiner Frau schrieb er auch das bekannte Werk „Walhall: Germanische Götter- und Heldensagen. Für Alt und Jung am deutschen Herd erzählt“. In seinem Schwur von Eger schreibt er voller Liebe zum Deutschtum:

Deutsch unsere Sprache, Sitte, Sinn und Art –
So war es, und so sei es stets gewahrt,
In Lieb und Treue unserm Volk geweiht –
So waren wir und bleiben es allzeit,
Zum ewigen deutschen Geiste voll Vertrauen:
So helfen wir Alldeutschlands Zukunft bauen.

Noch im Jahre 1909 verfaßte er das für eine breite Öffentlichkeit gedachte Begleitheft zur Tausendneunhundertjahrfeier der Schlacht im Teutoburger Wald.

Tod

Seine letzte Ruhestätte fand der Schriftsteller und Historiker auf dem Friedhof der Breslauer Maria-Magdalenen-Gemeinde, derzeit (2014) von Polen völkerrechtswidrig annektiert.

Werk

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Felix Dahn schrieb sowohl Bühnenstücke als auch Fachbücher über das Recht. Darüber hinaus betätigte er sich dichterisch und verfaßte Romane, welche die germanische Frühzeit zum Thema haben. Die Werke Felix Dahns gehören zweifellos zum großartigen deutschen Kulturerbe.

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Dichterisches Werk

Kurze Einführung in sein dichterisches Werk:[2]

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Romane und Sagen

„Ein Kampf um Rom“

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Das Buch handelt vom Kampf der Ostgoten gegen die Römer und Byzantiner (→ Eroberung Roms). Das Werk wird als „letztes großes Beispiel des geschichtlichen Romans im 19. Jahrhundert“ bezeichnet. Ganze Generationen von Jungen haben diesen Roman geradezu verschlungen und sich von dem Heldenkampf der Gotenkönige Totila und Teja fesseln lassen. „Ein Kampf um Rom“ gehört zu den meistgelesenen Büchern aller Zeiten und wurde auch verfilmt. Der Roman ist untergliedert in insgesamt sieben Bücher, die gemeinsam oder aufgeteilt auf drei Bände verlegt wurden.

Nach mehr als 1.800 Seiten endet das Buch mit den Sätzen:

„Sieh hin, mein Bruder – : am Strande steht geschart der Feinde Heer – : ehrerbietig senken sie die Fahnen – : und glühend sinkt die Sonne dort hinter Misenum und jenen Inseln – : Purpur deckt das Meer wie ein weiter Königsmantel - : Purpur färbt unsre weißen Segel, und Gold schimmert auf allen Waffen – : sieh, wie der Südwind das Banner Thidrekrs hebt – : nach Norden weist der Wind, der da der Götter Wille weiß – : auf, Bruder Harald, laß die Anker lichten! Richte das Steuer, wende des Drachen Bug! Auf, Freyas kluger Vogel, flieg, mein Falke. Und hoch warf sie den Falken in die Luft – weise den Weg – nach Norden, gen Thuleland! Heim bringen wir die letzten Goten.“

Nach 1945 wurde das Buch von den sowjet-bolschewistischen Besatzern in der SBZ verboten, um die kollektive Erinnerung im deutschen Volk an die Ostgoten als germanischem Volksstamm auszulöschen.

„Walhall. Germanische Götter- und Heldensagen“

Das Buch ist dem Andenken Jakob Grimms gewidmet. So heißt es im Vorwort:

„[...] Und so hat er denn unsere ehrwürdigen Götter, welche anderthalb Jahrtausende vergessen und versunken unter dem Schutte gelegen wieder herausgegraben und aufgestellt in leuchtender Herrlichkeit. Denn das Gewaltigste und das Zarteste, das Heldenhafteste und das Sinnigste, ihren tragischen Ernst und ihren kindlich heitern Scherz, die Tiefe ihrer Auffassung von Welt und Schicksal, von Treue und Ehre, von freudigem Opfermut für Volk und Vaterland, ihr ganzes so feines und inniges Naturgefühl haben unsere Ahnen in ihre Götter und Göttinnen, Elben, Zwerge, Riesen hineingelegt [...] so erblicken wir in Odin und Frigg, in Baldur und Freya nur die Ideale unserer Ahnen von Weisheit, Heldentum, Treue, Reinheit, Schönheit und Liebe. Und dies ist die hohe, ehrfurchtwürdige Bedeutung, welche dieser Götterwelt auch für uns verblieben ist: diese Götterlehre ist das Spiegelbild der Herrlichkeit unseres eigenen Volkes [...] denn es bleibt dabei: das höchste Gut des Deutschen auf Erden ist: – sein deutsches Volk selbst. [...]“

Gedicht („Todesmut“)

Felix Dahn.jpg
Immer schwingt ein Totenfalter
Sich vor meinen Schritten auf:
Kündet er als Schicksalswalter
Meines Lebens kurzen Lauf?
Sieh! dort strahlt die lichte Sonne
Mir vom Himmelsbau herab,
Mahnt mich all' der süßen Wonne,
Die ich voll genossen hab'.
Selig fühl' ich mich erbeben,
Und ich neige mich vor ihr:
„Nimm, was Dein war, all' mein Leben,
Ewig bleibt Dein Leuchten mir.“

Zitate

  • „Das höchste Gut des Mannes ist sein Volk, das höchste Gut des Volkes ist sein Staat, und seine Seele lebt in seiner Sprache.“
  • „Deutsch sei dein Geist, dein Lied, dein Wort, dein Volk, dein Stolz und höchster Hort – und deutsch, was droh'n und kommen mag, dein Herz bis zu dem letzten Schlag.“
  • „Denn es bleibt dabei: das höchste Gut des Deutschen auf Erden ist: – SEIN DEUTSCHES VOLK SELBST.“[3]

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Werke (Auswahl)

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Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Düsel: Felix Dahn, ein Gedenkblatt zum 9. Februar 1904, in: Westermann’s illustrierte deutsche Monatshefte, Band 95, 1904, S. 863 ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Festgabe für Felix Dahn zu seinem fünfzigjährigen Doktorjubiläum , 1906 (PDF-Datei)
  • Zehn lyrische Selbstporträts. Ferdinand von Saar, Felix Dahn, Johannes Trojan, Martin Greif, Ernst von Wildenbruch, Detlev von Liliencron, Gustav Falke, Arno Holz, Richard Dehmel, Otto Julius Bierbaum, Dietrich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig o. J. (um 1900) (Bestellmöglichkeit des Ausdrucks)

Verweise

Gedichte

Fußnoten

  1. Vollständiger Name vgl.: Westermann’s illustrierte deutsche Monatshefte, Band 95, 1904, S. 865 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Adolf Bartels: Volk und Vaterland, deutschvölkisches Dichterbuch, Band 2, 1917, S. 159 ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. In: Germanische Götter- und Heldensagen, S. 29