Das Hofkonzert

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Das Hofkonzert
Das Hofkonzert.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Das Hofkonzert
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Stab
Regie: Detlef Sierck
Drehbuch: Franz Wallner-Basté, Detlef Sierck
Vorlage: Paul Verhoeven, (Bühnenstück "Das kleine Hofkonzert"), Toni Impekoven
Produktion: UFA
Musik: Robert Schumann, Edmund Nick, Ferenc Vecsey
Kamera: Franz Weihmayr
Schnitt: Erich Kobler
Besetzung
Darsteller Rollen
Marta Eggerth Christine Holm alias Sängerin Belotti
Johannes Heesters Leutnant Walter von Arnegg
Herbert Hübner Staatminister von Arnegg
Otto Tressler Landesfürst Serenissimus
Rudolf Klein-Rogge Oberst Flumms
Flockina von Platen Gräfin Hadersdorff
Ernst Waldow Damewäschevertreter von Zunder
Hans Richter Gefreiter der Grenzwache Veit
Ingeborg von Kusserow Zofe Babette
Kurt Meisel Leutnant Florian Schwälble
Alfred Abel Dichter Knips
Edwin Jürgensen Theaterintendant
Rudolf Platte Hofkapellmeister
Iwa Wanja Sängerin Tamara Pinelli
Günther Ballier Chefoffizier der Hofarchive
Johannes Bergfeldt Lakai beim Hofkonzert
Fritz Berghof Drehorgelspieler
Jac Diehl Mitglied des Hofochesters
Fritz Eckert Offizier der Grenzwache
Hildegard Friebel Jüngere Hofdame
Hans Halden Arzt
Hans Hermann Schaufuß Bibliothekar
Carl Merznicht Hornbläser des Hoforchesters
Oscar Sabo Paukenspieler des Hoforchesters
Werner Stock Fotograf
Armin Süssenguth Offizier der Hofarchive
Toni Tetzlaff Ältere Hofdame
Theodor Thony Mitglied des Hoforchesters
Inge Vesten Jüngere Hofdame
Max Vierlinger Geiger des Hoforchesters
Ruth von Zerboni Vertraute der Gräfin Hadersdorff
Thea Truhlsen Vertraute der Sängerin Pinelli
Berthold Ebbecke Offizier der Hofarchive
Ilse Sommer Jüngere Hofdame
Emmi de Néve
Walther Blanke
Rudolf Essek
Willi Schur

Das Hofkonzert ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1936. Der Film wurde vom August 1936 bis November 1936 in Schloß Veithöchtsheim bei Würzburg gedreht. Die Uraufführung fand am 16. Dezember 1936 in Hamburg (Ufa-Palast) statt.

Handlung

Quelle
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Am fürstlichen Hof zu Immendingen geht es unruhig her. Etwas Schreckliches ist passiert! Das kleine Hofkonzert, daß jedes Jahr zur selben Zeit stattfindet, ist gefährdet, denn die Kammersängerin, die Pinelli, die schwarze Katze, ist heißer geworden. Sie wird immer heißer, wenn sie unglücklich liebt, und sie wird oft heißer. Was tun? Der Hofmarschall und Minister von Arnegg und der Intendant sind ratlos. Serenissimus, der allergnädigste Landesfürst, ist, wie alle älteren Herren, ein Mensch der festen Gewohnheiten. Er will sein Konzert und das übliche Lied, das jedes Jahr im Programm steht, seit sich vor zwei Jahrzehnten die schöne Angelika Cavallerie mit eben diesem Lied in das Herz der Fürsten gesungen hatte. Wenn er das Lied hört, gedenkt der Serenissmus jener längst vergangenen Tage mit ihrem - ach so kurzen - Liebesglück ---. Und wenn die Penelli heißer ist, sagt Serenissmus, so wird es doch anderswo noch Sängerin geben, in Wien oder - in München. Jawohl, in München, da ist doch die Belotti, sehr jung noch, aber begabt. Also soll eben ein fürstlicher Kurier sofort nach München reiten mit einer Hofequipage und die Belotti zum Konzert nach Immendingen einladen! An der Grenzstation trifft der Reisewagen auf die Post, die von München kommt. Lachend begrüßt der Kurier den Leutnant von der Grenzwache, Walter von Arnegg, den Sohn des Ministers, der in die Kontrolle der Reisenden vornimmt. Donnerwetter, da ist ja ein entzückendes Geschöpf in dem Postwagen. So etwas prüft man gern! Es ist Christine Holm, die nach Immendingen will, um ihren Vater zu suchen. Arnegg verliebt sich a tempo, und sein Freund, der Leutnant Florian Schwälble, hat das Nachsehen. Christine darf weiterfahren, zur Wut des anderen Postreisenden, des zänkischen Herrn Zunder, Reisender in „Korsetts und Tournüren“, der Christines wegen den Anschluß verpaßt. Im „Silbernen Mond“ bekommt Christine noch dazu Zunders Zimmer. Lächelnd sieht sie die kleine Stadt von ihrem Fenster aus. Ihre Lippen formen ein Lied:
An dem reinsten Frühlingsmorgen
Ging die Schäferin und sang,
Jung und schön und ohne Sorgen,
Daß es durch die Felder klang.
So, la la la ...
Und ein anderer bot ihr Bänder,
Und der dritte bot sein Herz - - -
Arnegg zeigt Christine die hübsche Residenz mit ihren schönen Barockbauten und Gärten. In der Dämmerung gehen die zwei Verliebten, und vergeblich schlecht Florians Waldhorn. Nun faltete Tag seine Flügel
Und schläft in der Dämmung ein.
Es wandert vom Tal und vom Hügel
Der Wind in die Wälder hinein.
Es ruhen im friedlichen Kreise
Im Städtchen nun Straße und Haus.
Aus allen Fenstern schau`n leise die zärtlichen Lichter.
Die zärtlichen Lichter heraus! -
Aber schon naht das Verhängnis in Gestalt von Zunder, der wütend eintrifft und vor dem Gasthof laut auf Christine schimpft. Walter stellt ihn zur Rede, ein Auflauf entsteht, Oberst Flumms, Walters gestrenger Kommandeur, verlangt ärgerlich Auskunft. Wer ist die Dame, und warum trifft Leutnant von Arnegg für Sie ein? „Es ist meine Braut!“ sagt Arnegg kurzentschlossen. Christine, verwirrt und glücklich, geht auf das keke Spiel ein und duzt Walter. Zunder leistet Abbitte, traut aber dem Frieden nicht. Die Liebenden gehen wie glückliche Kinder zum Volksfest. Auf der Schaukel stehend, jubelt Christiane in ihrer Freude:
Fröhlichkeit,
Seligkeit,
Alle Tage Sonnenschein,
So gehen Verliebte durchs Leben.
Hören nicht,
Sehen nicht,
Dürfen immer glücklich sein,
Weil sie dem Alltag entschweben.

Wunderschön ist es, verliebt zu sein,
Wenn die Herzen schlagen. -
Wunderschön ist es verliebt zu sein,
Wenn die Augen fragen.
Wenn der Mund vor Sehnsucht nicht sprechen kann
Und die Herzen denken doch nur daran -
Wenn man lauschend lausend Gefühle verbergen muß,
Bis zum ersten seligen Kuss!

Der alte Herr von Arnegg erfährt das Verlöbnis seines Sohnes und schäumt vor Zorn. Oberst Flumms soll die verdächtige Weibsperson sofort unauffällig über die Grenze schaffen. Walter nimmt einem Kameraden diesen Auftrag ab und fährt mit Christine zur Grenze. Glücklich küssen sich die beiden und schwören sich ewige Treue. An der Grenzstation treffen sie den von München zurückkommenden Hofwagen, ohne die Belotti, diese sei nicht aufzufinden. „Belotti! Aber das ist ja mein Künstlername!“ sagt Christine, hüpft rasch in den Hofwagen und zieht unter „mittleren Volksjubel mit Mützenwerfen“ wieder in Immendingen ein, diesmal gefeiert und geehrt als Gast des Fürsten. Jetzt kann Christine auch endlich nach ihrem Vater suchen, der hier sein muß, das weiß sie von ihrer Mutter, der Sängerin Cavallerie. Der Dichter des berühmten Konzertliedes ist der alte Cölestin Knips. Ihn sucht Christine in seiner Dachkammer auf. Der Alte ist gerührt, und die Erinnerung an die herrliche Cavalleri übermannt ihn. Eine sehr hohe Persöhnlichkeit soll Christines Vater sein. Sie forscht weiter. Die Polizei verweigert verlegen jede Auskunft, verweist sie an den alten Arnegg. Der weicht betroffen aus, als Christine sich als Tochter der Cavalleri zu erkennen gibt. Die junge Sängerin versteht und ist tief unglücklich. Arnegg ist ihr Vater, und damit ist Walter für sie verloren. Das Hofkonzert beginnt. Mit Wehmut in ihrer herrlichen Stimme singt Christine das alte Lied ihrer Mutter:
Denkst du nie daran,
Was kommen kann?
Eines Tages vergisst du mich,
Und was bin ich ohne Dich?
Sprich!
Denkst du nie daran,
Was kommen kann?
Eines Tages schreibst du mir:
„Wart nicht mehr vor meiner Tür!“
Schon morgen kommt vielleicht
Der letzte Brief ins Haus
Denn jedes Glück, es gleicht,
Genau dem Rosenstrauß …

Der Fürst ist tief gerührt. Arnegg flüsterte ihm etwas zu, und mit voll väterlicher Zärtlichkeit blickt Serenissmus auf das Kind seiner Jugendliebe, auf seine Tochter. Jetzt kann Christine ihren Walter ruhig lieben. Das kleine Hofkonzert klingt aus in einem Akkord voller Glück und Musik:
Eins ist nicht verklungen:
Die Erinnerungen.


Filmplakat