Kusserow, Ingeborg von

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Ingeborg von Kusserow spielt die Liesbeth in dem Film „Drei Unteroffiziere“ von 1939

Ingeborg Maria von Kusserow, auch Ingeborg Wells (geb. 28. Januar 1919 in Wollstein; gest. 14. April 2014 in Hove, Sussex), war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Ingeborg von Kusserow wurde in Posen geboren, ihr Vater war dort Kommandeur. Bevor die Familie nach Berlin zog, wohnte sie ein paar Jahre in Breslau. Ihr Bruder war Tänzer, und sie lernte zuerst auch Tanzen. Sie war drei Jahre lang Tänzerin am „Deutschen Opernhaus“. Ingeborg von Kusserow war auch die erste Fernsehtänzerin.

Neben ihrer Tätigkeit am Deutschen Opernhaus nahm sie Schauspielunterricht und begann später noch, Singen zu lernen. Ihre erste Filmrolle bekam Kusserow 1936 in „Das Hofkonzert“. Danach folgten außer Kurzfilmen auch viele Spielfilme.[1]

Am 12. September 1944 heiratete sie Percy Friedrich, Graf von Welsburg und nahm danach nur noch wenige Filmangebote an; Sohn Patrick Hubert wurde am 13. Juni 1943 geboren. Die von Karl Anton 1945 begonnene Verwechslungs- bzw. Detektivgeschichte „Ein Toller“ wurde von der DEFA fertiggestellt und gelangte erst Ende 1949 in die Lichtspielhäuser, hier trat sie als reizende Chansonsängerin auf. Mit dem Lustspiel „Sag’ die Wahrheit“ (1946), der ersten westdeutschen Kinoproduktion nach dem Zweiten Weltkrieg, drehte Ingeborg von Kusserow ihren letzten Film in Deutschland.

Auf der Bühne feierte sie unter anderem im Frühjahr 1946 mit der Hauptrolle der Eliza Doolittle in Shaws „Pygmalion“ am West-Berliner „Rheingau-Theater“ (Charlottenburg-Wilmersdorf) noch einmal große Erfolge, am „Schloßparktheater“ (Berlin-Steglitz) erlebte man sie ab Anfang April 1947 zusammen mit Hans Söhnker in dem Komödienklassiker „Dr. med. Hiob Prätorius“ von Curt Goetz. Im selben Jahr verließ Ingeborg von Kusserow Deutschland und ließ sich mit ihrem Ehemann in Großbritannien nieder. Sie übernahm bald wieder kleinere Rollen in verschiedenen britischen Produktionen und gab als „Ingeborg Wells“ meist Ausländerinnen.

Ihr reich bebildertes Buch „Enough, no more“ mit dem Untertitel „The remarkable story of a beautiful actress, who lived for ten years under the Nazi and Russian Regimes in Berlin“, in dem sie „Erfahrungen einer berühmten Künstlerin im Dritten Reich“ schilderte, erschien 1948 unter dem Pseudonym „Ingeborg Wells“.

Ihr bekanntester Film aus dieser Zeit ist das britisch-amerikanische Abenteuer „Des Königs Admiral“ (1950) mit Gregory Peck, wo sie als Zofe der Lady Barbara (Virginia Mayo) agierte. Letztmalig trat sie für Ken Annakins Graham-Greene-Adaption „Die Brücke der Vergeltung“ (1957) vor die Kinokamera und zeigte sich danach noch vereinzelt mit Gastrollen in verschiedenen Fernsehserien. Anfang der 1960er Jahre beendete sie ihre schauspielerische Karriere und zog sich ins Privatleben zurück. Ihre Ehe mit Percy Graf Welsburg wurde im Jahre 1965 geschieden, 1968 heiratete sie den pensionierten Royal-Air-Force-Offizier Kenneth Slingsby-Fahn.

Nach dem Rückzug aus der Öffentlichkeit lebte der einstige Publikumsliebling mit ihrem zweiten Ehemann, der 2007 verstarb, mehrere Jahrzehnte in Houghton (West Sussex) und genoß das Landleben. Ende 2013 zog sie sich nach einem Sturz einen Oberschenkelhalsbruch zu, von dem sie sich trotz erfolgreicher Operation nicht mehr erholte. Die letzten Monate verbrachte Ingeborg von Kusserow in einem Pflegeheim im südenglischen Hove (Sussex), dort starb sie wenige Monate nach ihrem 95. Geburtstag am 14. April 2014.

Musikbeiträge


Willy Berking und Ingeborg von Kusserow: Gestern Nacht (1942)


Ingeborg von Kusserow: Er – den ich so liebe! (ca. 1942)

Filmographie

Fußnoten