Wisliceny, Dieter

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Deutsche Offiziere mit Sonderauftrag in Preßburg, ca. 1940: V. l. n. r.: Major der Schupo Kurt Güdler (Sonderbeauftragter des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD),[1] Franz Goltz (Sonderbeauftragter der Sicherheitspolizei),[2] Viktor Nageler (mit Blutorden), Dieter Wisliceny und Dr. Ludwig Hahn (Sonderbeauftragter des Reichsführers-SS beim deutschen Gesandten in Pressburg ).

Dietrich „Dieter“ Wisliceny (Lebensrune.png 13. Januar 1911 in Regulowken, Amtsbezirk Borkenwalde im Kreis Angerburg, Ostpreußen; Todesrune.png 27. Februar 1948 in Bratislava) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Hauptsturmführer (nach vereinzelten Quellen war er zuletzt SS-Sturmbannführer) und Stellvertreter Adolf Eichmanns, mit dem er seit 1934 freundschaftlich verbunden war, im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Antrag auf Heiratserlaubnis

Familie

Dieter Wisliceny wurde 1911 als Sohn des Rittergutsbesitzers Erich Wisliceny (Todesrune.png 1930) in Regulowken und der Vally, geb. Paule in Ostpreußen geboren. Er war der ältere Bruder des späteren Schwerterträgers Günther-Eberhardt Wisliceny. Er begann nach dem Abitur ein Theologiestudium, welches er jedoch später abbrach. Anschließend arbeitete er als Büroangestellter in einer Baufirma.

Nachkriegszeit

Ein abgemagerter Zeuge Wisliceny am 3. Januar 1946 vor dem Nürnberger Tribunal bei seiner Aussage im Schauprozeß gegen Ernst Kaltenbrunner

Am 12. Mai 1945 wurde Wisliceny in der Nähe des Altausseer Sees in Österreich im Raum „Alpenfestung“ gefangengenommen. Während der Nürnberger Prozesse war er ein wichtiger Zeuge der Anklage und bemühte sich, der Siegerjustiz ein williger Komplize zu sein; nachdem er zuvor allerdings Folterungen ausgesetzt war.[3]

Noch im November 1946 gab er aus der Haftzelle in Preßburg schriftlich bekannt, er wäre davon überzeugt, Eichmann lebe noch und wäre bereit, bei der Suche nach ihm behilflich zu sein. Sein Angebot stieß auf taube Ohren, die Tschechen wollten „Vergeltung“.

Tod

Nach den Nürnberger Prozessen wurde Wisliceny 1946 an die Tschechoslowakei ausgeliefert, wo er angeklagt, schuldig gesprochen, am 27. Februar 1948 zum Tode verurteilt und am 4. Mai 1948 in Preßburg hingerichtet wurde.

Beförderungen und Mitgliedschachten (Auswahl)

  • SS-Untersturmführer: 20. April 1937
  • SS-Obersturmführer: 1938/39
  • SS-Hauptsturmführer: 1940

Mitgliedschaften

  • NSDAP (Mitgliedsnr. 672.774): 1931
  • SA: 1. September 1931 bis 14. Juli 1934
  • SS (SS-Nr. 107.216): 15. Juli 1934
    • Angehöriger des SD
    • Mitglied des „Sondereinsatzkommandos Eichmann“

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Güdler war Major der Polizei und Sonderbeauftragter des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Mitglied der NSDAP, SS-Führer z. b. V., Berater der slowakischen Gendarmerie und des slowakischen Innenministers Mach und nach dem Krieg Polizeidirektor (Chef der Polizeidirektion Kiel).
  2. Franz Goltz war Ritter des Eisernen Kreuzes II. Klasse im Ersten Weltkrieg, Angehöriger der SS (SS-Nr.: 290.999), Mitglied der NSDAP (Nr.: 3.522.229) und wurde am 21.6.1943 zum SS-Sturmbannführer befördert.
  3. https://morbusignorantia.wordpress.com/2012/09/26/nurnberger-prozesse-von-richard-harwood/