Kaltenbrunner, Ernst

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SS-Gruppenführer Dr. iur. Kaltenbrunner

Ernst Kaltenbrunner (Lebensrune.png 4. Oktober 1903 in Ried im Innkreis, Oberösterreich; Todesrune.png 16. Oktober 1946 in Nürnberg ermordet), war ein deutscher promovierter Jurist, der in der Zeit des Nationalsozialismus verschiedene Ämter im Polizei- und Sicherheitsdienstapparat inne hatte. Er war Angehöriger der SS (seit dem 31. August 1931; Nr.: 13.039), Mitglied der NSDAP (seit dem 18. Oktober 1930; Nr.: 300.179), Staatssekretär für Sicherheitswesen im Reichsministerium des Innern, Mitglied des Reichstages (Wahlkreis Oberösterreich), von 1943 bis Kriegsende Chef der Sicherheitspolizei und des SD sowie Leiter des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) und zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und der Polizei sowie Oberbefehlshaber der Streitkräfte in Süddeutschland im Zweiten Weltkrieg.

Nach der bedingungslosen Kapitulation am Ende des 1939 von England entfesselten europäischen Krieges, der durch den Eintritt der VSA zum Weltkrieg wurde und an dessen Entstehung das organisierte Weltjudentum beteiligt war (→ Jüdische Kriegserklärungen an Deutschland), töteten die Kriegssieger weitere Millionen Deutsche (→ „Höllensturm – Die Vernichtung Deutschlands, 1944–1947“). Eine Zielgruppe bildeten politische Führungspersonen, die überlebt hatten.

Die Feindmächte kleideten ihr Vorgehen teilweise in Formen des Rechts. So wurde Ernst Kaltenbrunner 1946 einer von 24 Angeklagten in einem illegalen Schauprozeß in Nürnberg.[1] Am 1. Oktober 1946 ließen sie von ihren in Roben gekleideten Helfern gegen ihn einen Todesspruch fällen, der in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 1946 im Wege eines Justizmordes durch Strangulierung ausgeführt wurde.

Leben

Kaltenbrunner um 1938; die vielen Narben im Gesicht stammen von einem schweren Autounfall.
Kaltenbrunner, Ernst.jpg
Ernst Kaltenbrunner der Siegerjustiz ausgeliefert

Kaltenbrunner nahm in Graz ein Jurastudium auf, das er 1926 mit Erreichen des Dr. iur. beendete. Während seiner Studienzeit wurde er 1921 Mitglied der Grazer akademischen Burschenschaft Arminia Graz, deren Alter Herr er bis zu seinem Tode war. Im Anschluß an das Studium gliederte sich Kaltenbrunner nicht in ein bürgerliches Leben ein, sondern wirkte in paramilitärischen Gruppen wie dem österreichischen Heimatschutz mit. Da diese jedoch Kaltenbrunners politisches Hauptziel, den Beitritt Österreichs zum Deutschen Reich, nicht ausreichend betrieben, wechselte er 1930 zur NSDAP und trat 1931 der SS bei.

Hier machte er sich rasch als Verteidiger inhaftierter Parteimitglieder einen Namen. Auch fungierte er während der illegalen Zeit vor dem Beitritt Österreichs an das Deutsche Reich als Verbindungsmann Himmlers. Kaltenbrunner versorgte den Reichsführer SS mit Informationen zur politischen Situation in Österreich während der Verbots- und Kampfzeit.

Führer der SS (Ostmark)

1935 wurde Kaltenbrunner Führer der SS in Österreich. Mit Hilfe von Arthur Seyß-Inquart gelang ihm der rasche Aufstieg in die Führungsriege des österreichischen Parteiflügels der NSDAP. Am 13. August 1938, nach dem Beitritt Österreichs an das Deutsche Reich, wurde Kaltenbrunner zum „Staatssekretär für das Sicherheitswesen“ ernannt. Am 11. September 1938 machte ihn Heinrich Himmler zum Höheren SS- und Polizeiführer Donau, gleichfalls in Wien, und unterstellte ihm damit die gesamte SS des dem Deutschen Reich beigetretenen Österreichs.

Zweiter Weltkrieg

Am 30. Januar 1943 wurde Kaltenbrunner in Berlin in sein neues Amt als Chef der Sicherheitspolizei und des SD eingeführt. Kaltenbrunner trat hiermit die Nachfolge Himmlers an, der seit Heydrichs Tod die Leitung des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) neben seinen anderen Funktionen kommissarisch wahrgenommen hatte. Im selben Jahr wurde Kaltenbrunner zum SS-Obergruppenführer und General der Polizei befördert. Als Leiter des RSHA war er der Chef des Gestapo-Amtes, des Reichskriminalpolizeiamtes und des Sicherheitsdienstes (SD).

Nach dem fehlgeschlagenen Attentat vom 20. Juli 1944 erschien er als erster SS-Mann im Bendler-Block und sorgte dafür, daß das Töten der Verschwörer, das auf Befehl von Friedrich Fromm ausgeführt wurde, sofort eingestellt wurde. Ihm und dem RSHA fiel daraufhin die Aufgabe zu, die Verschwörer gefangenzunehmen und zu verhören.

Am 12. März 1945 gab Kaltenbrunner dem damaligen IKRK-Präsident Carl Burckhardt die Zusage, daß IKRK-Delegierten Zugang zu deutschen Konzentrationslagern gewährt werden würde. Dies galt allerdings unter der Voraussetzung, daß diese Delegierten bis zum Ende des Krieges in den Lagern verblieben. Zehn Delegierte erklärten sich zu dieser Mission bereit.

Gegen Ende des Krieges floh Kaltenbrunner mit einigen letzten Getreuen in die sogenannte Alpenfestung bei Altaussee, in der bis zum bitteren Ende Widerstand geleistet werden sollte. Dort wurde er am 11. Mai 1945 von den Amerikanern verhaftet.

Militärtribunal

Nach seiner Festnahme wurde Kaltenbrunner zum Verhör zunächst nach England und im Anschluß daran nach Nürnberg verschleppt, wo er vor das Nürnberger Militärtribunal gestellt wurde. Dort sprach er von Mißhandlungen in der englischen Haft und wirkte wie ein gebrochener Mann. Als man ihm die Anklageschrift überreichte brach er in Tränen aus. Nach kurzer Zeit jedoch faßte sich Kaltenbrunner wieder und begann, verteidigt von Dr. Kurt Kauffmann, mit allen Mitteln um sein Leben zu kämpfen. Kaltenbrunner wies jegliche Beteiligung an angeblichen Verbrechen von sich.

Schlußwort

Ernst Kaltenbrunner vor dem Nürnberger Tribunal (216. Tag). Die Stellungnahme in Auszügen:[2]

„Die Ankläger machen mich verantwortlich für die Konzentrationslager, für die Vernichtung jüdischen Menschenlebens, für Einsatzgruppen und anderes mehr.
Dies alles entspricht weder dem Beweisergebnis noch der Wahrheit. Die Ankläger sind, so wie die Angeklagten, den Gefahren eines summarischen Verfahrens unterlegen.
Richtig ist, daß ich das Reichssicherheitshauptamt übernehmen mußte. Darin allein lag keine Schuld. Solche Ämter bestehen auch in Staaten anderer Nationen. Dennoch bestand meine mir übertragene Aufgabe und Tätigkeit im Jahre 1943 fast ausschließlich in der Reorganisation des deutschen politischen und militärischen Nachrichtendienstes, nicht als Nachfolger Heydrichs, sondern fast ein Jahr nach seinem Tode, als nämlich der Verdacht jahrelanger Zusammenarbeit des Admirals Canaris mit dem Feinde bestand, mußte ich befehlsgemäß und als Offizier dieses Kommando antreten.
Ich habe in kurzer Zeit in ungeheuerlichstem Ausmaße den Verrat Canaris und seiner Helfer festgestellt. (...) Ich habe niemals die biologische Ausrottung des Judentums gebilligt oder geduldet. Der Antisemitismus in Partei- und Staatsgesetzen war im Kriege noch als Notwehrmaßnahme hinzunehmen. (...) Nach der Beweisaufnahme sind verschiedene Photographien vorgelegt worden, die meine Kenntnis von Verbrechen in Konzentrationslagern, im Konzentrationslager Mauthausen, und Kenntnis seiner Verbrechenswerkzeuge beweisen sollen. Ich habe nie das Haftlager Mauthausen betreten, lediglich den Teil des Arbeitslagers im Steinbruch, in welchem Schwerverbrecher auf Grund des Gesetzes beschäftigt waren, nicht aber Juden oder politische Häftlinge. Die Bilder zeigen neben einem Verwaltungsgebäude auch nichts anderes. Die eidesstattlichen Versicherungen US-909, die Bilder 894 bis 897 F sind daher sachlich unmöglich und falsch. Das Bild mit Himmler stellt den Besuch einer Baustelle in Linz dar, 35 km entfernt von diesem Lager Mauthausen. (...)
Ich weiß nur, daß ich meine ganze Kraft meinem Volk in meinem Glauben an Adolf Hitler zur Verfügung stellte. Ich konnte als deutscher Soldat nur in den Dienst der Abwehr jener zerstörenden Kräfte mich stellen, die Deutschland einst schon nahe an den Abgrund gebracht hatten und heute, nach dem Zusammenbruch des Reiches, weiterhin die Welt bedrohen.
Wenn ich in meinem Wirken Irrtümer aus falschem Gehorsamsbegriff begangen habe, wenn ich Befehle, die alle – soweit sie hier als Kardinalbefehle angeklagt gewesen sind – vor meiner Zeit erlassen worden waren, ausgeführt habe, so liegen sie in einem mich mitreißenden mächtigeren Schicksal beschlossen. (...)“

Tod

Ernst Kaltenbrunner wurde durch einen Spruch alliierter Beauftragter, die als Richter auftraten, der Liquidierung überantwortet und mit neun weiteren Verurteilten am 16. Oktober um 1.15 Uhr durch Erhängen in Nürnberg ermordet. Seine Asche wurde von den VS-amerikanischen Besatzern in den Wenzbach gestreut. Seine letzte Worte waren:

„Ich habe meinem Volk mit heißem Herzen gedient. Ich habe nach den Gesetzen meines Vaterlandes meine Pflicht getan. Ich bedaure, daß mein Volk in dieser schweren Zeit nicht ausschließlich von soldatischen Menschen geführt worden ist. Ich bedaure, daß Verbrechen begangen worden sind. Ich hatte keinen Anteil an ihnen, ich kämpfte ehrenhaft. Deutschland, Glück auf!“

Familie

Ernst Kaltenbrunner wurde als Sohn des Rechtsanwalts Hugo Kaltenbrunner und dessen Frau Therese geboren, sein Großvater war der bekannte Rechtswissenschaftler Dr. Karl Kaltenbrunner. Seine Brüder waren Dr. jur. Werner Kaltenbrunner (Lebensrune.png 26. Juli 1905 in Ried; SS-Nr.: 487 762; zuletzt SS-Untersturmführer im SS-Hauptamt) und Dr. jur. Roland Kaltenbrunner (Lebensrune.png 2. Januar 1910 in Raab/Oberdonau; SS-Nr. 309 461; SS-Obersturmführer beim Hauptamt „SS-Gericht“). Der aus der katholischen Kirche ausgetretene, aber selbst erklärte „gottgläubige“ sowie fließend Englisch sprechende, 1,93 m große Kaltenbrunner heiratete am 14. Januar 1934 Elisabeth „Lisl“ Eder (Lebensrune.png 20. Oktober 1908 in Linz; NSDAP-Nr.: 301 490; Mitglierd der NS-Frauenschaft), mit der er drei Kinder hatte. Er soll zwei weitere Kinder mit einer Geliebten gezeugt haben.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Siehe auch

Literatur

Fußnoten