Dornier, Claudius

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Prof. Dr.-Ing. E. h. Claudius Dornier

Claudius [Claude] Honoré Desiré Dornier (Lebensrune.png 14. Mai 1884 in Kempten/Allgäu; Todesrune.png 5. Dezember 1969 in Zug/Schweiz) war ein halbdeutscher Flugzeugkonstrukteur, Luftfahrtingenieur, Luftfahrtpionier und Wehrwirtschaftsführer.

Leben und Wirken

Dornier im März 1930

Dornier war das vierte von sieben Kindern eines französischen Vaters und einer deutschen Mutter. Der in einem Corps Korporierte studierte Maschinenbau an der TU München und trat 1910 in die Dienste von Graf Zeppelin. Bereits 1914 gründete Dornier seine eigene Flugzeugwerft. Er entwickelte das erste Ganzmetallflugzeug, das legendäre am Bodensee gebaute Flugboot Wal, mit dem Amundsen den Nordpol überquerte, und schuf mit der 12motorigen Do X das seinerzeit größte Flugzeug der Welt, der als Prototyp aller modernen Großraummaschinen gilt. Im Nationalsozialismus wirkte er als Wehrwirtschaftsführer, Aufsichtsrat der Deutschen Aero-Lloyd und Chef der Fachabteilung Flugzeugbau in der Wirtschaftsgruppe „Luftfahrtindustrie“. 1940 trat er der NSDAP bei.

Im Zweiten Weltkrieg kamen vor allem der bei Dornier entwickelte Bomber Do 17 und das Jagdflugzeug Do 335 (das schnellste Propellerflugzeug der Welt) zum Einsatz. Der Gründer und Betriebsführer der Dornier-Werke GmbH Dr. Ing. e. h. Claudius Dornier wurde vom Führer durch die Verleihung des Professorentitels ausgezeichnet.

Nach dem Kriegsende demontierten die „Befreier“ die Dornier-Werke und verhängten den Deutschen Flugverbot. Dornier selber wurde als „entlastet“ eingestuft, produzierte fortan in Spanien und erst ab Mitte der 50er Jahre dann in der BRD. Erneut gelangen ihm sensationelle Entwicklungen, z. B. das Kurzstartflugzeug Do 27 sowie die Senkrechtstarter Do 29 und Do 31. Er wirkte als Präsident des Bundesverbandes Deutscher Luft- und Raumfahrtindustrie.

Chronologie

  • 1904-1907 Studium Maschinenbau an der TH München mit abschließendem Diplomexamen als Maschinenbauer
  • 1907-1909 Statiker bei süddeutschen Stahlbaufirmen
  • 1910 Eintritt in die Luftschiffbau Zeppelin GmbH Friedrichshafen (bis 1932) als Versuchsingenieur
  • 1913 Einrichtung der eigenen Abteilung „DO“ bei der Luftschiffbau Zeppelin GmbH
  • 1915 Stapellauf des ersten Riesenflugbootes Rs I
  • 1917 Gründung der Zeppelin-Werk Lindau GmbH mit Dornier als Geschäftsführer
  • 1922 Einrichtung einer Flugwerft in Marina di Pisa/Italien; Baubeginn der Dornier-„Wale“
  • 1929 Aufstieg des Riesenflugbootes DO X
  • 1933 Inhaber Dornier Werke GmbH, Friedrichshafen
  • 1956 Aufstieg Kurzstartflugzeug DO 27
  • 1967 Aufstieg des ersten Senkrechtstarters der Welt DO 31

Tod

Dr. Dornier verstarb 1969 in der Schweiz.[1]

Familie

Dornier heiratete 1913 Olga, geb. Kramer (Todesrune.png 1918), der Witwer heiratete 1926 erneut, diesmal mit Anna, geb. Selinka (Todesrune.png 1984).

Kinder aus der 1. Ehe waren

  • Claudius (Lebensrune.png 1914)
  • Peter (Lebensrune.png 1917)

und aus der 2. Ehe

  • Silvius (Lebensrune.png 1927)
  • Prosper (1928-1935)
  • Justus (Lebensrune.png 1936)
  • Donatus (1936-1971)
  • Christoph (Lebensrune.png 1938) und
  • Dorothea (Lebensrune.png 1933).

Sein Sohn aus erster Ehe Claudius Dornier jr. folgte seinem Vater von 1962 bis 1980 als Leiter der Dornier-Werke.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

  • 1924 Ehrendoktor der TH Stuttgart
  • 1931 Ehrensenator der TH München
  • 1934 Ehrenbürger von Friedrichshafen
  • 1938 Lilienthal-Gedenkmünze[2]
  • 1942 Ernennung zum Professor durch Adolf Hitler
  • 1956 Goldene Ehrennadel des VDI
  • 1959 Großes Bundesverdienstkreuz
  • 1960 Bayerischer Verdienstorden
  • 1961 Goldene Rudolf-Diesel Medaille
  • 1964 Stern zum Großen Verdienstkreuz
  • 1969 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg

Fußnoten

  1. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396
  2. Nicht mit der internationalen „Otto-Lilienthal-Medaille“ zu verwechseln, die 1938 erstmalig verliehen wurde.