Berning, Melchior Ferdinand
Melchior Ferdinand Berning ( 15. Februar 1907 in Dortmund, Regierungs-Bezirk Arnsberg, Provinz Westfalen; ?) war ein deutscher Arzt, DRK-Funktionär und Offizier der Allgemeinen-SS und der Waffen-SS, zuletzt SS-Standartenführer im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Berning studierte nach dem Abitur Medizin, war nach der Approbation 1. Assistent am Städtischen Krankenhaus zu Dortmund-Dorstfeld und promovierte 1935 an der Universität Würzburg mit der Arbeit „Untersuchungen über gram-negative Mikrokokken aus der Mundhöhle“ zum Dr. med. Schon 1932 war er in die NSDAP (Mitgliedsnummer: 1.321.636) und im April 1933 in die SS (SS-Nr. 108.362) eingetragen. 1934 wurde er SS-Scharführer, im Januar 1935 dann aktiver SS-Führer. Zum Amtschef der Führungsabteilung im Präsidium des DRK hatte ihn der seit dem 1. Januar 1938 Geschäftsführende Präsident des DRK, SS-Gruppenführer Dr. Ernst-Robert Grawitz, bei Kriegsbeginn ernannt.
SS-Arzt
Ab 1. Januar 1935 wurde SS-Untersturmführer Berning aktiver SS-Arzt und bis April 1936 als Lagerarzt im Konzentrationslager Esterwegen tätig. Im April 1936 wurde Berning als Adjutant des Kommandeurs der Sanitätsabteilung der SS zum Stab der SS-Totenkopfverbände versetzt; seit dem 1. Januar 1937 war er Adjutant von Grawitz sowohl in dessen Dienststellung als Reichsarzt SS als auch in seiner Stellung als stellvertretender Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Die Stellung eines „Adjutanten“ war in der DRK-Satzung zu diesem Zeitpunkt nicht erwähnt, da nicht vorgesehen.
Da Berning nach einer Übereinkunft zwischen Grawitz und Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti im Falle seines [Anm.: Grawitz] und Professor Stahls Ausscheiden das Amt des geschäftsführenden DRK-Präsidenten übernehmen sollte, ersuchte Grawitz im Januar 1940 den Chef des SS-Personalhauptamtes SS-Obergruppenführer Walter Schmitt, Berning, unbeschadet seiner Zugehörigkeit als aktiver Führer zur Waffen-SS, den Dienstgrad eines DRK-Generalführers verleihen zu dürfen. Im April 1944 befürwortete Grawitz sodann die Beförderung Bernings zum SS-Standartenführer:
- „Berning hat seit Kriegsbeginn als Amtschef der Führungsabteilung im Präsidium die Bereitstellung und Ausbildung der Helferinnen für das Wehrmachtsgefolge im Betreuungs- und Verpflegungsdienst, in den Soldatenheimen und auf den Bahnhöfen zu leiten. Ihm untersteht die Ausbildung der weiblichen Germanisch-Freiwilligen für den DRK-Dienst. Insbesondere obliegt ihm der gesamte Krankentransport und die Soforthilfe bei Luftangriffen, ein Arbeitsgebiet, das einer ganz besonders eingearbeiteten Kraft bedarf.“
Verbleib
Dr. Bernings Verbleib nach dem Krieg, insofern er den Endkampf um Berlin überlebte, ist unbekannt. Es gibt jedoch eine Heiratsanzeige von 1956, da heiratete ein Dr. med. Ferdinand Berning seine Verlobte Dr. med. Ingeborg Weihrauch (Anschrift: Celle, Parkstraße 4).[1] Ob es sich dabei um den Standartenführer a. D. Berning handelt, konnte mit Stand 2021 nicht ermittelt werden. Wenn ja, wäre es seine zweite Ehe gewesen.
Beförderungen
- 1933 SS-Mann
- 1934 SS-Scharführer
- 1.1.1935 SS-Untersturmführer beim SS-Sanitätsamt
- aktiver SS-Arzt im Sturmbann der 30. SS-Standarte; er hatte sich im Oktober 1934 bei Dr. Siegfried Georgi (Vorgänger von Grawitz) um den aktiven Dienst in der politischen Bereitschaft beworben.
- bis April 1936 Lagerarzt im KL Esterwegen sowie 1936 zeitweise Lagerarzt im KL Columbiahaus
- aktiver SS-Arzt im Sturmbann der 30. SS-Standarte; er hatte sich im Oktober 1934 bei Dr. Siegfried Georgi (Vorgänger von Grawitz) um den aktiven Dienst in der politischen Bereitschaft beworben.
- 30.1.1936 SS-Obersturmführer
- 1936 bis 1940 Führer bei der SS-Sanitätsabteilung der SS-VT/Waffen-SS
- April 1936 als Adjutant des Kommandeurs der Sanitätsabteilung der SS zum Stab der SS-Totenkopfverbände versetzt
- bis 1937 Lagerarzt im KL Sachsenhausen (Oranienburg)
- 13.9.1936 SS-Hauptsturmführer im Rasse- und Siedlungshauptamt
- 1.1.1937 nach Zustimmung durch Heinrich Himmler Adjutant von Dr. Ernst Robert Grawitz sowohl in dessen Dienststellung als Reichsarzt-SS als auch in seiner Eigenschaft als stellvertretender Präsident des Deutschen Roten Kreuzes
- 21.12.1938 SS-Sturmbannführer
- 1939 Chef (m.d.F.b.) des Führungsamts (I) im Präsidium des DRK
- sein Stellvertreter war mindestens bis 1941 Oberstarzt a. D. und ggf. späterer Generalarzt d. R. DRK-Generalhauptführer Prof. Dr. med. Friedrich Wilhelm Ludewig Brekenfeld[2]
- 1940 Dienstgrad eines DRK-Generalführers erhalten
- 1940 bis 1945 Führer beim Sanitätsdienst im SS-Hauptamt
- 1943 ins KL Auschwitz versetzt
- 1939 Chef (m.d.F.b.) des Führungsamts (I) im Präsidium des DRK
- 21.6.1942 SS-Obersturmbannführer
- 20.4.1944 SS-Standartenführer im SS-Führungshauptamt
Auszeichnungen (Auszug)
- SS-Ehrendegen
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Verdienstkreuz des Ehrenzeichens des Deutschen Roten Kreuzes
- Eisernes Kreuz (1939), 2. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse mit Schwertern