Fischer, Siegfried

Ritterkreuzträger Siegfried Fischer

Siegfried Fischer ( 27. November 1918 in Pommerndorf, Sudetenland; 26. März 1998 in Rheinbach) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel der Luftwaffe, Sturzkampf- und Schlachtflieger, Flieger-As und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Ehrenpokal für besondere Leistung im Luftkrieg für Feldwebel Fischer

Zweiter Weltkrieg

Nachdem er im Oktober 1939 ins Soldatenleben eintrat, wurde Siegfried Fischer nach seiner fliegerischen Grundausbildung 1940 zur Stukaschule nach Graz versetzt. Kurz danach kam er zur Ergänzungsstaffel des Stuka-Geschwaders 1. Im März 1941 wurde er in der 6./St.G. 1 zum Gefreiten befördert. Alleine in zwei Monaten im Endkampf Anfang 1945 bei der Reichsluftverteidigung konnte Fischer 80 feindliche Panzer zerstören.

Bei 713 Feindflügen errang Fischer 15 Luftsiege, wurde 13 mal abgeschossen, mußte 25 mal notlanden, landete zwei mal hinter den feindlichen Linien an der Ostfront und wurde dreimal verwundet.

Der Biltz von Pommern

„Einer der sympathischsten Ritterkreuzträger, die ich kennenlernen durfte. Er blieb immer bescheiden. War sich aber seines Wertes bewußt. Viele tausend vor der Roten Armee nach Westen flüchtende Pommern war er Retter, als er sich mit seiner Stuka immer und immer wieder auf die Mordmaschinerie des Feindes warf. Wie Oberst Rudel hielt ihn davon auch ein weggeschossenes Bein nicht ab.“ — Peter Hild, 2018

Kriegsgefangenschaft

Am 17. April 1945 wurde Fischer in seiner Fw 190 von der feindlichen Flak nordwestlich von Frankfurt/Oder abgeschossen. Schwer verwundet konnte er mit dem Fallschirm aussteigen (nach anderen Quellen notlanden) und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 18. September 1946 entlassen wurde.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg kriegsversehrt und dadurch erheblich behindert, gewann der begeisterte Skifahrer 1951 in Berchtesgaden dennoch den „Goldenen Ski“ der Deutschen-Versehrten-Ski-Meisterschaften in der Alpinen Kombination. Bis zu seiner Pensionierung war Siegfried Fischer als Forstoberamtsrat im Landwirtschaftsministerium tätig.

Auszeichnungen (Auszug)

• Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
• Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
• Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
• Ehrenpokal der Luftwaffe am 13. September 1942
• Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz und Silber
• Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
• Frontflug-Spange für Kampf- und Sturzkampfflieger in Gold
  • Anhänger zur goldenen Frontflugspange (Sternenanhänger)
• Deutsches Kreuz in Gold am 17. Oktober 1943 als Unteroffizier und Flugzeugführer in der II. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 1
• Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 28. Februar 1945 als Oberfeldwebel und Flugzeugführer in der 8. Staffel/Schlachtgeschwader 1

Bildergalerie

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  Oberfeldwebel a. D. Siegfried Fischer

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  Remy Schrijnen (links) und Siegfried Fischer bei einem OdR-Treffen 1996 in Dresden