Welzel, Franz-Josef
Franz-Josef Welzel ( 27. Januar 1895 in Altwilmsdorf bei Glatz; 15. August 1978 in Bad Salzuflen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Polizei, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Der am 27. Januar 1895 im Kreis Glatz (Schlesien) geborene Welzel trat 1913 in die 9. Kompanie des Grenadier-Regimentes „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7 ein.
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg nahm Welzel an den Schlachten um Verdun, an der Somme und in Flandern teil, wobei er sich mit besonderer Tapferkeit vor dem Feind auszeichnete. Als Feldwebel wurde ihm für die erfolgreiche Durchführung eines Stoßtruppunternehmens das Königlich Preußische Goldene Militär-Verdienstkreuz verliehen.
Zwischenkriegszeit
Nach dem großen Krieg war er Angehöriger der Freikorps und wechselte dann von der Vorläufigen Reichswehr zur preußischen Polizei. 1934 wurde Welzel als Hauptmann in das Infanterie-Regiment 49 der Reichswehr übernommen.
Zweiter Weltkrieg
Als Major und Kommandeur des I./Infanterie-Regiment 461 nahm er am Polen- und Frankreichfeldzug teil. Beim Durchbruch durch die Maginot-Linie zwischen Saaralben und Holvigen am 14./15. Juni 1940 kämpfte sich sein Bataillon durch die feindlichen Linien und eroberte von der Flanke aus zwei Batterien, die den eigenen Vormarsch durch ihr Feuer aufgehalten hatten. Hierfür wurde Welzel am 19. Juli 1940 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
Nach einer schweren Verwundung (Kopfsteckschuß mit Verlust des linken Auges und Gehörs) verbrachte er längere Zeit im Lazarett. Am 1. April 1942 erfolgte seine außerplanmäßige Beförderung zum Oberst. Ab dem 1. August 1942 wieder bei der Truppe, war Welzel Kommandeur des Ersatz-Regimentes VIII in Colmar, danach bis zur Gefangennahme am 15. September 1944 Nachschubführer vom Atlantik bis zu den Vogesen.
Nachkriegszeit
Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft war Oberst a. D. Welzel im Kommunaldienst tätig und bei der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger aktiv. Ob Ritterkreuzträger Karl-Heinrich „Heinz“ Welzel sein Sohn ist, ließ sich nicht mit Bestimmtheit recherchieren.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Goldenes Militär-Verdienst-Kreuz am 8. Juli 1918 als Feldwebel
- Herzoglich Sachsen-Meiningisches Ehrenkreuz für Verdienst im Kriege
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Schlesischer Adler-Orden, II. und I. Stufe
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Verwundetenabzeichen (1939) in Gold
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 19. Juli 1940 als Major und Kommandeur des I. Bataillons/Infanterie-Regiment 461