George, Götz
Götz George, bürgerlich Götz Karl August Schulz[1] ( 23. Juli 1938 in Berlin;
19. Juni 2016 in Hamburg),[2] war ein deutscher Schauspieler, u. a. bekannt durch die Serien „Tatort“ und „Schimanski“ im öffentlich-rechtlichen BRD-Fernsehen.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Götz Karl August Schulz wurde am 23. Juli 1938 in Berlin geboren und war der Sohn des Schauspielerehepaars Heinrich George (1893–1946) und Berta Drews (1905–1987). Sein Vater gab ihm den Vornamen in Anlehnung an seine Lieblingsrolle „Götz von Berlichingen“. Georges Vater, der eigentlich Schulz hieß, war Intendant des Berliner Schiller-Theaters. Georges älterer Bruder Jan wurde Fotograf sowie Dokumentar- und Werbefilmer. Im Alter von acht Jahren verlor er seinen Vater.
Götz George besuchte bis zur mittleren Reife die Schule in Berlin-Lichterfelde und das Lyceum Alpinum in Zuoz. Seine schauspielerische Ausbildung erhielt er 1955–1958 am UFA-Nachwuchsstudio bei Else Bongers.
Früh war Götz George in der Welt des Theaters zu Hause. Elfjährig stand er als Hirtenjunge in Saroyans „Mein Herz ist im Hochland“ auf der Bühne des Berliner Hebbeltheaters. Zur Wiedereröffnung des Schiller-Theaters nach dem Zweiten Weltkrieg spielte er in „Wilhelm Tell“ mit. 1953 folgte mit „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ seine erste kleine Filmrolle.
Familie
Von 1966 bis 1976 war er mit der Schauspielerin Loni von Friedl verheiratet und hatte mit ihr eine Tochter, Tanja-Nicole ( 1966), die Regisseurin wurde und nach Australien auswanderte. Von seiner späteren Lebensgefährtin Gabi Pauler trennte er sich 1997. Infolge der böswilligen Berichterstattung über sein Privatleben führte er in der Folge zahlreiche Prozesse und wurde medienscheu. Seit 1997 war seine Lebensgefährtin die Hamburger Journalistin Marika Ullrich.
George überlebte 1996 einen schweren Badeunfall sowie 2007 eine schwere Herzoperation.
Sonstiges
George bezeichnete sich als „alten SPD-Mann“[3] und war seit 1986 Mitglied beim TSV 1860 München.[4]
Zitate
- „Unsere Zeit ist mittelmäßig. Was wir machen, ist Mittelmaß. Früher waren die Maler besser, die Schriftsteller, die Musiker, die Schauspieler.“[5]
BRD-Referenzen und Auszeichnungen
- 1960: Filmband in Silber (Bester Nachwuchsschauspieler) für Jacqueline
- 1961: Kritikerpreis für Jacqueline
- 1962: Bambi
- 1984: Bambi
- 1985: Deutscher Darstellerpreis für die Tatort-Reihe
- 1985: Filmband in Gold (Bester Darsteller) für Abwärts
- 1985: Bravo Otto in Bronze (Schauspieler)
- 1985: Jupiter (Kategorie: Bester Darsteller)
- 1989: Adolf-Grimme-Preis für Tatort – Moltke
- 1989: Goldener Gong für Schulz und Schulz
- 1992: Goldene Kamera
- 1992: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
- 1992: Bambi
- 1992: Bayerischer Fernsehpreis für Tatort – Der Fall Schimanski
- 1992: Filmband in Gold (Bester Darsteller) für Schtonk!
- 1993: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
- 1994: DIVA-Award
- 1995: Bayerischer Filmpreis (Bester Darsteller) für Der Sandmann
- 1995: Coppa Volpi beim Filmfestival von Venedig (Darstellerpreis) für Der Totmacher
- 1995: Telestar (Bester Darsteller in einem Fernsehspiel) für Das Schwein – Eine deutsche Karriere
- 1996: Filmband in Gold (Bester Darsteller) für Der Totmacher
- 1996: Adolf-Grimme-Preis für Der Sandmann
- 1996: Goldener Löwe von RTL (Bester Darsteller in einem Fernsehfilm) für Der Sandmann
- 1996: Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
- 1998: Goldene Romy (Beliebtester Schauspieler)
- 2000: Jupiter (Kategorie: Bester Darsteller)
- 2000: Brussels International Film Festival: Silberne Iris für Darsteller für Nichts als die Wahrheit
- 2001: Goldene Kamera (Publikumspreis für die besten Tatort-Ermittler) zusammen mit Eberhard Feik
- 2001: Goldene Feder für sein Lebenswerk
- 2003: Adolf-Grimme-Preis (Publikumspreis) für Mein Vater
- 2003: Bayerischer Fernsehpreis für Mein Vater
- 2003: Emmy für Mein Vater
- 2003: Verdienstorden des Landes Berlin
- 2004: Goldener Ochse – Ehrenpreis beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern
- 2007: Deutscher Fernsehpreis – Ehrenpreis der Stifter
- 2009: Romy – Platin-Romy für sein Lebenswerk
- 2010: Rheinlandtaler – als Identifikationsfigur für die Region (rheinisches Ruhrgebiet)
- 2010: Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin
- 2011: DIVA – Deutscher Entertainment Preis
- 2011: Grimme-Preis (Publikumspreis) für Zivilcourage
- 2013: Ehrenpreis des Deutschen Schauspielerpreises für sein Lebenswerk bei der Berlinale
- 2013: Deutscher Fernsehpreis[6]
- 2014: Großes Bundesverdienstkreuz[7]
Filmographie
Kinofilme
- 1953: Wenn der weiße Flieder wieder blüht
- 1953: Ihre große Prüfung
- 1957: Alter Kahn und junge Liebe
- 1958: Solange das Herz schlägt
- 1959: Jacqueline
- 1960: Kirmes
- 1960: Die Fastnachtsbeichte
- 1961: Der Teufel spielte Balalaika
- 1961: Ihr schönster Tag
- 1961: Mörderspiel
- 1961: Unser Haus in Kamerun
- 1962: Der Schatz im Silbersee
- 1962: Das Mädchen und der Staatsanwalt
- 1962: Nur tote Zeugen schweigen (Ipnosis)
- 1963: Liebe will gelernt sein
- 1963: Mensch und Bestie
- 1964: Herrenpartie
- 1964: Wartezimmer zum Jenseits
- 1964: Unter Geiern
- 1965: Ferien mit Piroschka
- 1965: Sie nannten ihn Gringo
- 1966: Winnetou und das Halbblut Apanatschi
- 1968: Ich spreng’ Euch alle in die Luft – Inspektor Blomfields Fall Nr. 1
- 1968: Der Todeskuß des Dr. Fu Man Chu
- 1968: Himmelfahrtskommando El Alamein (Commandos)
- 1970: Ostwind (Le vent d’est)
- 1977: Aus einem deutschen Leben
- 1984: Abwärts
- 1985: Zahn um Zahn
- 1987: Zabou
- 1988: Die Katze
- 1989: Der Bruch (DEFA/WDR)
- 1989: Blauäugig
- 1992: Schtonk!
- 1993: Ich und Christine
- 1993: Die Sturzflieger
- 1995: Der Totmacher
- 1997: Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief
- 1998: Das Trio
- 1998: Solo für Klarinette
- 1999: Nichts als die Wahrheit
- 2001: Viktor Vogel – Commercial Man
- 2003: Mein Vater
- 2003: Gott ist tot
- 2005: Maria an Callas
- 2006: Der Novembermann
- 2009: Mein Kampf
- 2012: Zettl
Fernsehfilme und Serien
- 1957: Kolportage
- 1965: Alle meine Söhne
- 1967: Schlehmihls wundersame Geschichte
- 1968: Match
- 1969: Ein Jahr ohne Sonntag
- 1969: Spion unter der Haube
- 1970: 11 Uhr 20
- 1970: Der Kommissar – Tod einer Zeugin
- 1971: Tatort – Blechschaden
- 1971: Diamantendetektiv Dick Donald
- 1972: Der Kommissar – Ein Amoklauf
- 1972: Der Illegale
- 1972: Tatort – Rattennest
- 1972: Kesselflickers Hochzeit
- 1973: Hamburg Transit – Eifersucht
- 1973: Die Gräfin von Rathenow
- 1973: Der Kommissar – Sommerpension
- 1973: Zwischen den Flügen
- 1974: Mandragola
- 1976: Café Hungaria
- 1976: Tatort – Transit ins Jenseits
- 1976: Lancier, der Söldner (Les diamants du président)
- 1977: Vermutungen über Franz Bieberkopf
- 1977: Polizeiinspektion 1 – Verfolgungswahn
- 1978: Derrick – Der Spitzel
- 1978: Der Alte – Der schöne Alex
- 1979: Der Alte – Der Auftraggeber
- 1981: Überfall in Glasgow
- 1981: Die Sonnenpferde (Les chevaux du soleil)
- 1981: Tatort – Duisburg-Ruhrort
- 1981: Der König und sein Narr
- 1981: Tatort – Grenzgänger
- 1982: Tatort – Der unsichtbare Gegner
- 1982: Der Regenmacher
- 1982: Tatort – Das Mädchen auf der Treppe
- 1982: Tatort – Kuscheltiere
- 1983: Tatort – Miriam
- 1983: Das schöne Ende dieser Welt
- 1984: Tatort – Kielwasser
- 1984: Tatort – Zweierlei Blut
- 1984: Abgehört
- 1984: Tatort – Rechnung ohne Wirt
- 1985: Tatort – Doppelspiel
- 1985: Tatort – Das Haus im Wald
- 1985: Tatort – Zahn um Zahn (Kinofilm)
- 1986: Tatort – Der Tausch
- 1986: Tatort – Schwarzes Wochenende
- 1986: Tatort – Freunde
- 1987: Tatort – Zabou (Kinofilm)
- 1987: Tatort – Spielverderber
- 1988: Tatort – Gebrochene Blüten
- 1988: Tatort – Einzelhaft
- 1988: Tatort – Moltke
- 1989: Tatort – Der Pott
- 1989: Tatort – Blutspur
- 1989: Spielen willst du ja alles. Götz George – rastlos im Einsatz
- 1989: Tatort – Katjas Schweigen
- 1989: Schulz & Schulz
- 1990: Baldur Blauzahn (WDR-Serie; Kurzauftritt als Schwuler Schorsch)
- 1990: Tatort – Medizinmänner
- 1990: Tatort – Schimanskis Waffe
- 1990: Unter Brüdern (Gemeinsame Folge der Fernsehreihen Tatort und Polizeiruf 110)
- 1991: Schulz & Schulz II
- 1991: Tatort – Bis zum Hals im Dreck
- 1991: Tatort – Kinderlieb
- 1991: Tatort – Der Fall Schimanski
- 1992: Schulz & Schulz III
- 1992: Schulz & Schulz IV
- 1993: Morlock I – Kinderkram
- 1993: Morlock II – Die Verflechtung
- 1993: Morlock III – König Midas
- 1993: Schulz & Schulz V
- 1994: Morlock IV – Der Tunnel
- 1995: Das Schwein – Eine deutsche Karriere
- 1995: Der König von Dulsberg
- 1995: Der Sandmann
- 1995: Der Totmacher
- 1995: Der Mann auf der Bettkante
- 1996: Tote sterben niemals aus
- 1996: Tor des Feuers
- 1997: Schimanski – Die Schwadron
- 1997: Schimanski – Blutsbrüder
- 1997: Schimanski – Hart am Limit
- 1998: Schimanski – Muttertag
- 1998: Schimanski – Rattennest
- 1998: Schimanski – Geschwister
- 1998: Die Bubi-Scholz-Story
- 1999: Die Entführung
- 1999: Schimanski – Sehnsucht
- 1999: Racheengel – Die Stimme aus dem Dunkeln
- 2000: Die Spur meiner Tochter
- 2000: Schimanski muss leiden
- 2001: Bargeld lacht
- 2001: Schimanski – Kinder der Hölle
- 2001: Liebe. Macht. Blind.
- 2001: Tödliche Liebe
- 2002: Mein Vater
- 2002: Liebe ist die halbe Miete
- 2002: Schimanski: Asyl
- 2002: Der Anwalt und sein Gast
- 2003: Verliebte Diebe
- 2003: Geheimnisvolle Freundinnen
- 2003: Familienkreise
- 2003: Alpenglühen
- 2003: Blatt und Blüte – Die Erbschaft
- 2004: René Deltgen – Der sanfte Rebell
- 2004: Schimanski – Das Geheimnis des Golem
- 2004: Kein Himmel über Afrika
- 2005: Einmal so wie ich will
- 2005: Liebe versetzt Berge – Alpenglühen 2
- 2005: Schimanski – Sünde
- 2005: Kabale und Liebe
- 2006: Commissario Laurenti – Die Toten vom Karst
- 2006: Die Sturmflut
- 2006: Als der Fremde kam
- 2007: Die Katze
- 2007: Schimanski – Tod in der Siedlung
- 2007: Meine fremde Tochter
- 2007: Der Novembermann
- 2008: Schokolade für den Chef
- 2008: Schimanski – Schicht im Schacht
- 2010: Zivilcourage
- 2010: Lüg weiter, Liebling
- 2011: Schimanski – Schuld und Sühne
- 2011: Papa allein zu Haus
- 2011: Nacht ohne Morgen
- 2011: Nachtschicht – Reise in den Tod
- 2012: Deckname Luna (Zweiteiler)
- 2013: Tod einer Polizistin
- 2013: George
- 2013: Schimanski – Loverboy
- 2014: Besondere Schwere der Schuld
Filmbeiträge
Götz George in „Zivilcourage“ (2010):
Götz George spielt in „Mein Vater“ (2003) einen Alzheimerpatienten:
Götz George spielt in George (2013) seinen Vater:
Fußnoten
- Geboren 1938
- Gestorben 2016
- Deutscher Schauspieler
- Deutscher Theaterschauspieler
- Träger des Grimme-Preises
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Verdienstordens des Landes Berlin
- Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen
- Träger des Deutschen Filmpreises
- Romy-Preisträger
- Nazi-Darsteller
- Person Berlin