Galdins, Nikolajs
Nikolajs Galdins ( 9. Oktober 1902 in Riga/Livland; ermordet 5. Oktober 1945 in Leningrad) war ein lettischer Offizier des lettischen Heeres und ausländischer Freiwilliger der Waffen-SS, zuletzt Waffen-Obersturmbannführer der SS und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Lettisches Heer
Galdins trat dem lettischen Heer im Juli 1919 bei und wurde am 20. November 1919 Gefreiter. Als Feldwebel schloß er 1924 erfolgreich die Kriegsschule ab und wurde am 1. September 1924 zu Leutnant befördert. Anschließend diente er in einem Infanterie-Regiment, wurde am 1. September 1927 zum Oberleutnant befördert und war später als Hauptmann (seit dem 01.02.1933) im Generalstab. Anschließend war er von 1938 bis 1939 militärischer Ausbilder an einer Heeresschule in Riga.
Zweiter Weltkrieg
Als die Rote Armee ab dem 15. Juni 1940 Livland (Lettland) besetzte, wurde Galdins Stabschef bei der Auslandsabwehr. Anschließend diente er noch kurz in einer Infanterie-Division, 1941 wurde sein Bruder Nikolai, Freiheitskämpfer gegen die bolschewistischen Besatzern, verhaftet, verschleppt und in Gefangenschaft ermordet.
Nachdem die Wehrmacht Lettland befreite, tat Galdins als Kompaniechef weiterhin Dienst, im Oktober 1942 trat er dann der Waffen-SS bei, am 1. April 1943 wurde er zum Legions-Hauptsturmführer der SS in der Lettischen Legion befördert, im Sommer 1943 wurde er Adjutant des Waffen-Grenadier-Regimentes der SS 40 unter Voldemārs Veiss (gefallen 17. April 1944). Ab Oktober 1943 Kommandeur des III. Bataillons. Als im Januar 1944 aus der 2. Lettischen SS-Freiwilligen-Brigade die 19. Lettische SS-Freiwilligen-Division wurde, wurde SS-Brigadeführer Hinrich Schuldt Divisionskommandeur, Voldemārs Veiss wurde Kampfgruppenführer in Brigadestärke und Galdins wurde Regimentskommandeur (das Regiment von 40 in 42 umnummeriert), seit dem 30. Januar 1944 als Waffen-Sturmbannführer der SS. Im Januar 1945 erhielt Gladins Regiment den Ehrennamen „Voldemārs Veiss“, das Waffen-Grenadier-Regiment der SS 43 erhielt den Ehrennamen „Hinrich Schuldt“.
Galdins, der seit dem 29. September 1944 zum Waffen-Obersturmbannführer der SS befördert wurde, erhielt im Januar 1945 das Ritterkreuz für seine Tapferkeit und seine Führungsqualität im Kurlandkessel.
Tod
Nach der Kapitulation der Wehrmacht geriet Galdins in sowjet-bolschewistische Kriegsgefangenschaft und wurde von den Bolschewisten am 5. Oktober 1945 in Leningrad (St. Petersburg) völkerrechtswidrig erschossen.
Auszeichnungen (Auszug)
- Medaille „10 Jahre Unabhängigkeit“ (Lettland)
- Orden der Krone von Rumänien, Offizierskreuz, ca. 1940
- Verdienstkreuz des Ordens vom Deutschen Adler (vermutlich 3. Stufe) am 18. November 1939 (ggf. als Verbindungsoffizier zur Wehrmacht)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 21. September 1943
- 1. Klasse am 2. Februar 1944
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Nahkampfspange, I. Stufe (Bronze)
- Deutsches Kreuz in Gold am 19. Oktober 1944 als Waffen-Sturmbannführer im SS-Grenadier-Regiment 42/19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2)
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 25. Januar 1945 als Waffen-Obersturmbannführer und Kommandeur des SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiments 42 „Voldemars Veiss“ (lettische Nr. 1)/19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2)/VI. SS-Freiwilligen-Armee-Korps/Heeresgruppe Nord
Literatur
- Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5
Verweise
- Letten in der Waffen-SS
- Galdins, Nikoljas, ww2awards.com (englischsprachig)