Ganglau

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ganglau

Staat: Deutsches Reich
Gau: Ostpreußen
Landkreis: Allenstein
Provinz: Ostpreußen
Flucht.jpg
Ganglau befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Ganglau ist ein deutscher Ort in Ostpreußen im Kreis Allenstein. Sie liegt fünf Kilometer nordöstlich von Stabigotten, zwölf Kilometer südlich von Allenstein. Seit 1945 nennen die Polen den zur Woiwodschaft Ermland-Masuren gehörenden Ort „Gągławki“.

Geschichte

1348 verlieh der Bischof Hermann von Liebenstein ein Gebiet von 10 Hufen in Ganglau mit Preußischem Recht. 1538 kaufte Johann von Tappelbude das Gut, das Domkapitel änderte das bisherige Preußische Recht in Magdeburgisches Recht um. Am 12. März 1738 werden Siegmund Kalnassy und dessen Frau Anna Besitzer des Gutes. Gegen Zahlung von 3000 Gulden änderte das Domkapitel das Magdeburgische Recht von Ganglau in Kulmisches Recht um. Das standschaftsfähige Rittergut hatte 1857 78 Einwohner, 680 Morgen Ackerland, 260 Morgen Wiesen und 200 Morgen Wald. Besitzerin war Marie von Kaminsky. Das Gut gehörte sowohl zum evangelischen als auch zum katholischen Kirchspiel Allenstein bzw. Groß Bertung. Zuständige Poststation war Allenstein.

Ganglau war bis 1928 (86 Einwohner) ein Gutsbezirk im ehemaligen Landkreis Allenstein in Ostpreußen. Am 17. Oktober 1928 erfolgte die Umwandlung des Gutsbezirks in eine Landgemeinde. Wohnplätze von Ganglau waren 1931: Bahnhof Ganglau, Forsthaus Ganglau und Neu Gradda. Rittergutsbesitzer war bis zu seinem Tode 1913 Generalleutnant Fedor von Bercken. Allenstein stellte das evangelische Kirchspiel, Groß Bertung das katholische Kirchspiel.

Abstimmung 1920

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Stabigotten gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Stabigotten stimmten 40 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[1]

Landgemeinde

Am 1. Dezember 1930 wurden Teile des Gutsbezirks Ramucker Heide und ein Anteil des Kreises Allenstein (Seeparzelle des Brczesdannek-Sees mit 0,6741 ha) in die Landgemeinde Ganglau eingegliedert. Am 1. September 1931 umfasste der Amtsbezirk Kellaren die Landgemeinden Ganglau und Reußen.

Verweise

Fußnoten

  1. Herbert Marzian / Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 68