Kreis Sensburg

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Kreis Sensburg

Staat: Deutsches Reich
Provinz: Ostpreußen
Bezirk: Allenstein
Einwohner: 54.443
Bevölkerungsdichte: 44 Ew. p. km²
Fläche: 1231,53 km²
Lage in Ostpreußen
Kreis Sensburg.jpg

Der Kreis Sensburg ist ein ostpreußischer Landkreis, der im Jahre 1939 insgesamt 1231,53 km² Fläche umfaßte und 54.443 Einwohner besaß. Kreissitz ist Sensburg. Der Landkreis liegt mitten in der Masurischen Seenkette im südlichen Ostpreußen. Landräte waren von 1868 bis 1918 Otto Engelhard und dann Georg von Schwerin, Großvater und Vater des späteren Generalleutnants Richard von Schwerin.

Geschichte

Karte des Landratsamtes Sensburg, 1910

Durch Verordnung vom 3. Juli 1818 – seinerzeit im Amtsblatt des Regierungsbezirkes Gumbinnen bekannt gemacht – wurde die Einteilung der neuen Kreise im Regierungsbezirk Gumbinnen verfügt. Daraufhin wurde am 1. September 1818 der Kreis Sensburg gegründet, zu dem die Kirchspiele Sensburg, Sorquitten, Ribben, Aweyden, Nicolayken, Schimonken, Eichmedien, Sehesten mit Bosem und Alt Uka gehörten.

Der Kreis Sensburg gehörte von 1818 bis zum 30. Oktober 1905 zum Regierungsbezirk Gumbinnen, ab 1. November 1905 bis 1945 zum neu gebildeten Regierungsbezirk Allenstein.

Seit der völkerrechtswidrigen Annexion durch Rußland, der damaligen Sowjetunion im Jahre 1945 und der anschließenden restlichen Vertreibung und Ermordung der deutschen Bevölkerung aus ihrer Heimat befindet sich derzeit dieser Teil Ostpreußens unter polnischer Verwaltung.

Chronologie

  • 8.7.1815 Veröffentlichung der Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehörden vom 30.4.1815. Danach sollen in der preußischen Provinz Preußen die folgenden Regierungsbezirke eingerichtet bzw. neu abgegrenzt werden:
    • der Bezirk der Regierung in Litauen zu Gumbinnen.
    • der Bezirk der Regierung in Ostpreußen zu Königsberg.
  • 1.9.1816
    • Eingliederung mehrere Kirchspiele sowie die Königsberger Hospitaldörfer Berschlacken, Illmsdorf und Schönlinde aus dem Regierungsbezirk Gumbinnen in den Regierungsbezirk Königsberg.
    • Eingliederung von 15 Kirchspielen aus dem Regierungsbezirk Königsberg in den Regierungsbezirk Gumbinnen.
  • 1.9.1818 Bildung des neuen Kreises Sensburg in der preußischen Provinz Preußen, Regierungsbezirk Gumbinnen, aus neun Kirchspielen. Kreisstadt ist Sensburg.
  • 13.4.1824 Zusammenfassung der Verwaltung der preußischen Provinzen Preußen und Westpreußen unter der Leitung eines Oberpräsidenten in Königsberg i. Pr.
  • 1828 Einführung der Kreisordnung für das Königreich Preußen vom 17.3.1828.
  • 3.12.1829 Zusammenschluß der preußischen Provinzen Preußen und Westpreußen zur neuen preußischen Provinz Preußen mit dem Sitz des Oberpräsidenten in Königsberg i. Pr.
  • 1.7.1867 Der Kreis Sensburg in der preußischen Provinz Preußen, Regierungsbezirk Gumbinnen, tritt zum Norddeutschen Bund. Sitz der Verwaltung ist die Stadtgemeinde Sensburg. Es gelten:
    • die Städte-Ordnung für die sechs östlichen Provinzen der Preußischen Monarchie vom 30. 5. 1853,
    • Gesetz betreffend die ländlichen Ortsobrigkeiten in den sechs östlichen Provinzen der Preußischen Monarchie vom 14.4.1856,
    • Gesetz betreffend die Landgemeinde-Verfassungen in den sechs östlichen Provinzen der Preußischen Monarchie vom 14.4.1856.
  • 1.1.1871 Erweiterung und Umbenennung des Norddeutschen Bundes zum Deutschen Reich.
  • 1.1.1874 Einführung der Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13.12.1872.
  • 21.7.1875 Eingliederung der Landgemeinde Dietrichswalde aus dem Kreis Johannisburg in den Kreis Sensburg.
  • 1.4.1878 Auflösung der Provinz Preußen; Bildung der Provinz Ostpreußen aus den Regierungsbezirken Gumbinnen und Königsberg.
  • 1.4.1881 Einführung der Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19.3.1881.
  • 1.4.1892 Einführung der Landgemeindeordnung für die sieben östlichen Provinzen vom 3.7.1891.
  • 1.11.1905 Bildung des Regierungsbezirks Allenstein aus den Regierungsbezirken Gumbinnen (teilweise) und Königsberg (teilweise).
  • 3.11.1906 Eingliederung der Landgemeinde Zollerndorf (teilweise; 15,3330 ha) aus dem Kreis Johannisburg in den Kreis Sensburg.
  • 10.6.1907 Eingliederung der Landgemeinde Zollerndorf (teilweise; 0,0002 ha) aus dem Kreis Johannisburg in den Kreis Sensburg.
  • 1.1.1908 Der Kreis Sensburg4 in der preußischen Provinz Ostpreußen, Regierungsbezirk Allenstein, umfaßt 204 Gemeinden/Gutsbezirke. Sitz der Verwaltung ist die Stadtgemeinde Sensburg.
  • 6.10.1910 Verbindliche Festlegung der Schreibweise von Ortsnamen mit mehreren Namensbestandteilen.
    • Danach wird die Schreibweise der Orts- und Verwaltungsbezirksnamen mit einem unterscheidenden Vorsatzworte wie Alt, Neu, Groß, Klein, Bergisch, Deutsch usw. – sofern sie nicht jetzt schon in einem Worte geschrieben werden – ohne Bindestrich, dagegen solche, die sich aus zwei oder mehreren Stammnamen zusammen setzen, wie Schleswig-Holstein, Beeskow-Storkow usw. mit einem Bindestrich als die amtliche richtige festgesetzt.
  • 30.9.1928 Eingliederung der Gutsbezirke Borken, Groß Salzig-See und Klein Hensel-See aus dem Kreis Sensburg in den Kreis Lötzen.
  • 30.9.1929 Eingliederung des Gutsbezirks Ratzeburg, Forst (teilweise; 34,3760 ha und 13,9820 ha; insgesamt 48,3580 ha) aus dem Kreis Ortelsburg in den Kreis Sensburg.
  • 1.9.1931 Der Kreis Sensburg (1925: 51.751 Einwohner) in der preußischen Provinz Ostpreußen, Regierungsbezirk Allenstein umfaßt 129 Gemeinden/Gutsbezirke. Sitz der Verwaltung ist die Stadtgemeinde Sensburg.
  • 1.1.1934 Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15.12.1933; Umbenennung der Stadtgemeinden in Städte.
  • 1.4.1935 Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935; Umbenennung der Landgemeinden in Gemeinden.
  • 1.1.1939 Umbenennung des Kreises Sensburg in Landkreis Sensburg.
  • 1.10.1940
    • Eingliederung der Gemeinde Eichmedien (teilweise) aus dem Landkreis Sensburg in den Landkreis Rastenburg;
    • Eingliederung der Gemeinde Weischnuren (teilweise) aus dem Landkreis Rastenburg in den Landkreis Sensburg.
  • 1.1.1945 Der Landkreis Sensburg (1944: 52.746 Einwohner) in der preußischen Provinz Ostpreußen, Regierungsbezirk Allenstein umfaßt 125 Gemeinden/Gutsbezirke. Sitz der Verwaltung ist die Stadt Sensburg.[1]

Literatur

  • Ostpreußen - 1440 Bilder, Geschichtliche Darstellung von Emil Johannes Guttzeit (Weltbild, ISBN 978-3-8289-0575-7)
  • Manfred Weinhold: Deutschlands Gebietsverluste 1919-1945, Handbuch und Atlas (Arndt-Verlag, ISBN 978-3887411978)
  • Martin Schmidtke: Rettungsaktion Ostsee 1944/1945 (Verlag: Bernard & Graefe, ISBN 978-3763762637)
  • Heinz Schön: Ostpreußen 1944/45 im Bild: Endkampf-Flucht-Vertreibung (Arndt-Verlag, ISBN 978-3887410896)

Dokumentationen / Filme

  • Ostpreußen wie es war (Polarfilm, ISBN 3-937163-45-x)
  • Ostpreußen, Ermland und Masuren, Reise in ein fremdgewordenes Land (Polarfilm, ISBN 3-939504-39-4)
  • Ostpreußen-Reise 1937 (Polarfilm, ISBN 3-937163-30-1)
  • Sturm über Ostpreußen, 1. Ostpreußen im Inferno, 2. Ostpreußen im Todeskampf, Dokumentation der Tragödie von Juni 1944 bis Mai 1945 (Polarfilm, ISBN 3-937163-67-0)