Stüdemann, Gerhard

Gerhard „Stutz“ Stüdemann ( 19. Juni 1920 in Rom bei Parchim, Mecklenburg; 6. Dezember 1998 in Trier) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges. Der Sturzkampf- und Schlachtflieger absolvierte 996 Feindflüge und zerstörte dabei mit seiner Ju 87 unzähliges Feindmaterial, darunter 117 Panzer, 31 Flakgeschütze, 30 Feldgeschütze, mehrere Panzerzüge und 1.200 BRT feindlichen Schiffsraum im Schwarzen Meer.

Werdegang

„Gerhard Stüdemann trat am 1. Oktober 1939 als Fahnenjunker in das Flieger-Ausbildungs-Regiment 10 ein, wo er zum Stuka-Flieger ausgebildet wurde. Anschließend kam er an die Stukaschule Graz und im Oktober 1940 zur Ergänzungs-Stuka-Staffel des VIII. Fliegerkorps. Am 1. Februar 1941 zum Leutnant befördert, wurde er Mitte Februar 1941 als Staffeloffizier zur 2./Stuka-Geschwader 77 an den Kanal versetzt. Ab April 1941 flog er auf dem Balkan und ab Juni 1941 in Rußland. Mitte August 1941 wurde er Gruppenadjutant bei der I./Stuka-Geschwader 77. Am 20. August 1942 wurde er wegen Tapferkeit mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.

Am 1. Februar 1943 zum Oberleutnant befördert, übernahm er am 16. April 1943 die Führung der 7./Stuka-Geschwader 151 und wurde am 15. Juli 1943 Kapitän der 9. / Stuka-Geschwader 77. Am 17. August 1943 flog er über Orel seinen 500. Feindflug. Am 26. März 1944 wurde er nach 700. Feindflügen mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 20. April 1944 flog er seinen 800. Einsatz und wurde am 1. Dezember 1944 zum Hauptmann befördert. Im Februar 1945 wurde er noch Kapitän [Anm: Kommandeur] der III./Schlacht-Geschwader 77 und am 28. März 1945 noch mit dem Eichenlaub ausgezeichnet.“

Fliegerlaufbahn

• Flieger-Ausbildungs-Regiment 10 in Neukuhren
• Stukaschule Graz
• Ergänzungs-Stuka-Staffel/VIII. Fliegerkorps
• Stuka-Geschwader 77
• Kapitän der LS-Ausbildungs-Abteilung/St.G. 77
  • später LS-Ausbildungs-Staffel für Stukaverbände
• Mit der Führung der 7. Staffel/Stuka-Geschwader 151 beauftragt
• Kapitän der 9. Staffel/Stuka-Geschwader 77
• Kommandeur der III. Gruppe/Schlacht-Geschwader 77 (20. Februar bis 8. Mai 1945)
  • zu den Fliegern der III. Gruppe, die seit Spätsommer mit Fw 190 F-8 ausgerüstet war, gehörte August Lambert

Auszeichnungen (Auszug)

• Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
• Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
  • 2. Klasse am 13. Juli 1941 als Leutnant
  • 1. Klasse am 20. August 1941 als Leutnant
• Ehrenpokal der Luftwaffe am 2. April 1942 als Leutnant und Flugzeugführer
• Frontflugspange für Kampf- und Sturzkampfflieger in Gold
  • Anhänger zur goldenen Frontflugspange (Sternenanhänger)
• Deutsches Kreuz in Gold am 20. August 1942 als Leutnant
• Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
  • Ritterkreuz am 21. August 1942 als Leutnant und Adjutant der I. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 77
  • Eichenlaub am 26. März 1944 (813. Verleihung) als Oberleutnant und Kapitän der 9. Staffel/Schlachtgeschwader 77