Wagner, Gerhard (1888)

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den Reichsärzteführer Gerhard Wagner; für den gleichnamigen Offizier und Militärhistoriker siehe: Gerhard Wagner (1898).
Dr. med. Gerhard Wagner (1888–1939)

Gerhard Wagner (Lebensrune.png 18. August 1888 in Neu-Heiduk, Oberschlesien; Todesrune.png 25. März 1939 in München) war ein deutscher Sanitätsoffizier des Deutschen Heeres, Freikorpskämpfer, im nationalsozialistischen Deutschen Reich Mitglied des Reichstages, Leiter des Deutschen Ärztevereinsbundes und Verbandes der Ärzte Deutschlands, Leiter des Sachverständigenrats für Volksgesundheit und Generalbevollmächtigter der NSDAP für das Gesundheitswesen, seit dem 16. Mai 1934 der erste Reichsärzteführer, seit dem 13. Dezember 1935 Reichsgesundheitsführer (Leiter der Reichsärztekammer) und seit dem 9. November 1937 SA-Sanitäts-Obergruppenführer im Stab der Obersten SA-Führung.

Wagner, Gerhard (1888).jpg

Leben

Kalender

Geburt und Ausbildung

Als Sohn eines Chirurgieprofessors wurde Wagner am 18. August 1888 in Neu-Heiduk in Oberschlesien geboren. Er ging 1912 nach München und machte dort sein medizinisches Staatsexamen.

Erster Weltkrieg

Er kam im August 1914 als Arzt mit dem 18. Infanterie-Regiment der Bayerischen Armee an die Front. Er hat sich im Felde außerordentlich ausgezeichnet und unerhörte Beispiele von Tapferkeit gegeben. Die silberne Tapferkeitsmedaille ist neben dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse die sichtbare Anerkennung dafür.

Weimarer Republik

Ab 1919, nach seiner Approbation, betrieb Wagner in München eine eigene Praxis, gleichzeitig war er zwischen 1921 und 1923 Mitglied der Freikorps „von Epp“ und Freikorps „Oberland“.

Als 1920 polnische Insurgenten in Oberschlesien einbrachen und das Land terrorisierten, war es der Oberschlesier Dr. Gerhard Wagner, der die Oberländer aufrief zum Kampf für das deutsche Oberschlesien. Er selbst nahm an diesen Kämpfen führend teil und war mehrere Jahre Führer der Deutschtumverbände in Oberschlesien, die in ihm ihren selbst gewählten Führer erkannten, dem sie freudig und gern zu folgen bereit waren.

NSDAP

Dr. Gerhard Wagner wurde dann Mitglied der NSDAP und gründete 1929 gemeinsam mit Dr. Conti und einigen anderen nationalsozialistischen Ärzten den Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund (NSDÄB), dessen Führer er 1932 wurde (sein Stellvertreter war ab 1933 Dr. Hans Deuschl).

Drittes Reich

Im März 1933, nach der Machtübernahme, übernahm er die kommissarische Führung der großen Spitzenverbände der deutschen Ärzteschaft, des Verbandes der Ärzte Deutschlands und des Deutschen Ärzte-Vereins-Bundes. Im Laufe der folgenden Zeit wurde er auch offiziell zum ersten Vorsitzenden dieser Verbände ernannt. Gleichzeitig übernahm er die Führung aller ärztlichen Verbände Deutschlands, deren Reichsführer er ebenfalls war.

Dr. Gerhard Wagner war bei der Reichsleitung der NSDAP Mitglied der Kommission für Volksgesundheit und war Leiter der Sachverständigenrats für Volksgesundheit bei der Reichsleitung. Gleichzeitig war er Beauftragter des Stellvertreters Adolf Hitlers, Rudolf Heß, für alle Fragen der Volksgesundheit. In der SA bekleidete er 1934 den Rang eines Sanität-Gruppenführers bei der Obersten SA-Führung.

Wagner war maßgeblich an der Entwicklung der Neuen Deutschen Heilkunde beteiligt. Hierbei handelt es sich um eine insbesondere ab 1933 im Deutschen Reich weiterentwickelte naturbezogene Heilkunde.

Reichstag

Reichsärzteführer Hauptdienstleiter Wagner im Gespräch mit dem ungarischen Arzt Prof. Dr. Franz Orsos, Präsident des Nationalverbandes ungarischer Ärzte, im Reichsärztehaus, Berlin 1937

Ab November 1933 war er Abgeordneter im Reichstag.

Hauptdienstleiter der NSDAP

Beisetzungsfeierlichkeiten in Anwesenheit Hitlers

1936 erfolgte Wagners Ernennung zum Hauptdienstleiter jenes Amtes. Im Dezember 1935 wurde er Leiter der Reichsärztekammer.

SA-Sanitäts-Obergruppenführer

Einen politischen Karrieresprung tat er 1937, als er zum SA-Obergruppenführer befördert wurde. Gleichzeitig war er Beauftragter für Hochschulfragen im Stab des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß.

Chronologie

  • September 1932: Führer des NSDÄB
  • Juni 1933: Kommissar und 1. Vorsitzender der ärztlichen Spitzenverbände
  • August 1933: Leiter der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands
  • August 1933: Leiter des Sachverständigenbeirats für Volksgesundheit
  • 16. Mai 1934: Reichsärzteführer
  • 13. Dezember 1935: Reichsgesundheitsführer (Leiter der Reichsärztekammer)

Tod

Dr. Wagner starb im Alter von 50 Jahren an Krebs. Sein Nachfolger wurde Leonardo Conti. Anläßlich des Staatsbegräbnisses am 27. März 1939 auf dem Münchener Ostfriedhof schrieb sein Freund und Kollege Dr. Haedenkamp:

„Gerhard Wagner war Nationalsozialist, das heißt, Soldat des Führers, verläßlich, selbstlos, pflichtbewußt, gedankenklar, beharrlich, unbeirrbar, unbeugsam bis zum letzten. Das ist es, was sein Leben ausmachte, seine Treue zum Führer, zur Idee, zur Bewegung, zum Werke, zur Aufgabe, zu den Kameraden und Kampfgenossen [...]. In der Geschichte der Deutschen Ärzteschaft ist Gerhard Wagner der erste, der die wahre Aufgabe des deutschen Arztes erkennt, der unserem Berufsideal einen neuen Inhalt gibt. Er selbst wird Vorkämpfer dieses Ideals, lebt es den Berufskameraden in reiner und edler Gesinnung vor, indem er sich als politischer Soldat des Führers an ihre Spitze stellt. [...] Der soldatische Geist, der das Wesen Gerhard Wagners ausmachte, beherrscht auch diese letzte Stunde der Trennung und des Abschieds.“Karl Haedenkamp anläßlich des Todes von Gerhard Wagner 1939 im „Deutschen Ärzteblatt“ (Jahrgang 69, Beilage nach S. 252)

Zitate

  • „Millionen aber in jedem Jahr völlig unproduktiv für die künstliche Erhaltung eines Lebens auszugeben, daß nur sich und anderen zur Last und keinem zu Nutzen ist, mag sich vielleicht ein Volk oder eine Zeit leisten können, in denen bis zum letzten Volksgenossen hinunter jeder einzelne Gesunde in Wohlstand und Glück lebt, nie und nimmer jedoch ein Volk, das inmitten einer Notzeit nur mit Mühe Jedem das trockene Brot garantieren kann. Wenn der nationalsozialistische Staat deshalb heute daran geht, für die Zukunft wenigstens die große Belastung der Nation durch Schwererbkranke und ihre Kosten durch geeignete Maßnahmen zu verringern und aufzuheben, so handelt er damit nur pflichtbewußt, und jeder denkende Mensch innerhalb und außerhalb des deutschen Volkes wird diesem Ziele zustimmen.“ — Reichsärzteführer Dr. Gerhard Wagner auf dem Reichsparteitag 1934

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Literatur