Deuschl, Hans

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SS-Standartenführer Dr. Hans Deuschl bei seiner Rede zur Eröffnung der Ärzteführerschule am 1. Juni 1935; rechts hinter ihm Reichsärzteführer SA-Gruppenführer Wagner.

Johann „Hans“ Franz Deuschl (Lebensrune.png 21. Juli 1891 in Markt Grafing, Kreis Ebersberg; Todesrune.png 27. April 1953 in Starnberg) war ein deutscher Kriegsfreiwilliger des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg, Freikorpskämpfer, Mediziner, Mitbegründer und von 1933 bis 1939 Stellvertreter des Reichsführers des NS-Ärztebundes (NSDÄB), Reichsamtsleiter der NSDAP in seiner Eigenschaft als Stellvertreter des Reichsärzteführers, Leiter der Ärzteführerschule in Alt-Rehse, Mitglied des Lebensborns, SS-Oberführer und Bürgermeister.

Leben

SS-Standartenführer Dr. Hans Deuschl, den Duz-Freund Himmler in tiefer Freundschaft stets „Hansi“ nannte.
Hier soll es sich um Hans Deuschl (strittig) in der Uniform eines Sanitätsoffiziers der Wehrmacht handeln, was jedoch nicht belegt ist. Allerdings berichtete Deuschl selbst, daß er 1939/1940 bei der Wehrmacht sei, später berichtete er dagegen, daß er ausgemustert worden sei. Möglich ist, daß er im Dienste des Reservelazaretts Alt-Rehse gleichzeitig vorübergehend Arzt der Wehrmacht wurde, was ein Tragen einer Heeres-Uniform erklären könnte.

Als drittes von 14 Kindern einer gutsituierten Grafinger Guts- und Brauereibesitzerfamilie (seine Eltern waren Alois und Katharina Deuschl) studierte Deuschl in München Medizin und wurde, wie sein späterer Freund und Gönner Heinrich Himmler, Mitglied der Studentenverbindung „Apollo“. Geprägt durch den Geist dieser Studentenverbindung, die Auswirkungen des verlorenen Ersten Weltkrieges und die Erfahrungen als Freikorpskämpfer in Bayern kam es bei Deuschl zu einer frühen politischen nationalkonservativen Ausrichtung.

Wirken

„Vom 15. Mai 1919 bis 15. November 1919 war er Arzt in der Heil- und Pflegeanstalt in Regensburg, von da ab bis 15. Januar 1920 in der Heil- und Pflegeanstalt Wöllershof. Schließlich vom 21. Januar 1920 bis 21. Mai 1920 in der medizinischen Abteilung der Universitätspoliklinik München, um danach bis 1923 wieder in der Heil- und Pflegeanstalt in Regensburg als Arzt tätig zu sein. Darauf folgend arbeitete er 3 Jahre im elterlichen Betrieb und war von 1925 bis 1928 wieder in einem Krankenhaus tätig. Schließlich absolvierte er seine Facharztausbildung zum Röntgen- und Lichtheilkundearzt (19. April 1932) als Assistent am Krankenhaus Rechts der Isar in München (1928 bis 1935).“[1]

Chronologie

  • Realgymnasium (Ignaz-Günther-Gymnasium) in Rosenheim mit Abitur 1910
  • 1910/11 Beginn des Medizinstudiums zum Wintersemester an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Freiwilliger des Ersten Weltkrieges
    • zuerst als heeresuntauglich ausgemustert wegen einer Knieversteifung, 1914–1915 Verpflichtung als ziviler Sanitäter beim Lazarettzug West der Bayerischen Armee
  • März 1919 Medizinisches Staatexamen
  • März/April 1919 Beitritt zum Freikorps Ebersberg-Gräfing, dem Freikorps Chiemgau unterstellt, Kämpfe gegen die Münchener Räterepublik
  • Wintersemester 1919/20 Rückkehr an die Universität
  • 15. Mai 1920 Approbation als Arzt
  • Deutschl promovierte über das Thema „Über Altersveränderungen von iris und corpus ciliare“
  • 27. Februar 1923 Deuschls Mutter verstarb
  • Frühjahr 1923 Austritt aus dem Anstaltsdienst in Regensburg, um nach dem Tod seiner Mutter von März 1923 bis Ende 1924 die kaufmännische Leitung des väterlichen Besitzes in Grafing zu übernehmen
    • Gleichzeitig von 1925 bis 1928 führte er in Grafing eine allgemeinärtzliche Praxis (Land- bzw- praktischer Arzt).
  • März 1926 Tod seines Vaters
  • April 1927 Veräußerung des Betriebes an eine Brauereigenossenschaft
  • 1. September 1929 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnr. 147.015)
  • 25. April 1930 Niederlassung als Facharzt für Röntgen- und Lichtheilkunde in München
  • Februar 1931 verantwortlicher Herausgeber der Zeitschrift „Ziel und Weg”, dem schriftlichen Organ des NSDÄB
  • 9. März 1931 Reichsgeschäftsführer des Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebundes (NSDÄB)
  • 19. Juni 1931 Eintritt in die Allgemeine SS (Mitgliedsnr. 8.894)
    • als Standarten-Arzt oberster Münchener SS-Arzt, Dienststelle im neu bezogenen Braunen Haus – der Parteizentrale der NSDAP – am Königsplatz in München
  • 3. Juli 1931 Verurteilung durch Münchener Landgericht wegen der Saalschlacht im Bürgerbräukeller im August 1930
    • Deuschl 1948: „Zur Klage selbst möchte ich äußern, daß die Angaben über die Mitgliedschaft bei der Partei stimmen. Zur persönlichen Anklage möchte ich folgendes bemerken: In der Saalschlacht im Bürgerbräukeller war ich als gewöhnlicher Zuschauer beteiligt. Es kam zwischen Reichsbanner und Jung-Stahlhelm zu einer Saalschlacht. Ich war Zuschauer, wie viele Hunderte auch. Also überhaupt nichts, was nach dem Befreiungsgesetz eine Belastung darstellen könnte.“
  • 28. März 1933 bis 1939 Stellvertreter des „Kommissars“ bzw. Reichsführers des NSDÄB Gerhard Wagner
    • Kontrolltätigkeit beim Leipziger „Verband der Ärzte Deutschlands“ – Hartmannbund. Offiziell wurde Deuschl dort nur als „Sachbearbeiter“ bezeichnet.
  • 19. April 1934: Deuschl ließ seine Approbation ruhen, um den Bau der Reichsschule zu beaufsichtigen.
  • 1. April 1935 bis 1. Dezember 1940 Leiter der Reichsschule der Deutschen Ärzteschaft in Alt-Rehse (Stellvertreter Dr. Johannes Peltret, ab 1941 Leiter der Schule)
    • „Daß wir heute mit froher Hoffnung ein gutes Werk beginnen können, verdanken wir neben der Opferwilligkeit unserer Berufskameraden, der Tatkraft, Umsicht und unermüdlichen Schaffensfreude meines Stellvertreters und Freundes Dr. Deuschl. Er hat zäh und unverdrossen gerungen um die Verwirklichung seines alten Lieblingsgedankens, im Geiste unseres Führers Adolf Hitler Erziehungsarbeit an der deutschen Ärzteschaft leisten zu können um unseres Volkes Willen [...]. Ich danke ihm, dem Schöpfer und Vater der Führerschule Alt-Rehse, für das treue Festhalten an seiner Idee, für die Mühe und Arbeit des Planens und der Durchführung und für die Vollendung dieses ganz aus nationalsozialistischem Geiste geborenen Werkes.“Reichsärzteführer Wagner über Hans Deuschl, der von der Belegschaft liebevoll „Vater Deuschl“ genannt wurde
  • 27. Mai 1939 auf Veranlassung Contis in seiner Funktion als Geschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender des NSDÄB durch Kurt Blome abgelöst
  • 1939 bis 1. Dezember 1940 Chefarzt des Reservelazaretts Alt-Rehse
    • Im Februar 1940 schreibt Deuschl in einem Brief an das Hauptamt für Volksgesundheit bezüglich des Hauptpersonalamts, daß er sich bei der Wehrmacht befindet. Möglich ist, daß er im Dienste des Reservelazaretts Alt-Rehse gleichzeitig vorübergehend Arzt der Wehrmacht wurde, später jedoch aus gesundheitlichen Gründen (wie schon im Ersten Weltkrieg) ausgemustert wurde.
  • April 1940 Schwere Differenzen mit einstigem Duz-Freund Martin Bormann bezüglich des Verwalters auf Gut Alt-Rehse Helmuth Vehrs, der den besonderen Schutz Bormanns genoß. Dies führte letztendlich zu Deuschls Absetzung.
  • 15. Dezember 1940: Deuschl wurde auf „seinen Wunsch hin“ durch Reichsgesundheitsführer Conti von seiner Leitungsfunktion in Alt-Rehse entbunden und reiste seiner schon vorab nach München/Gräfelfing umgezogenen Familie nach. Sein Stellvertreter Dr. Johannes Peltret, der unter Deuschl schon von Juni 1935 bis März 1937 erster Schulungsleiter in Alt-Rehse gewesen war, übernahm nun seine Stelle.
  • 1941 bis 1943 Leiter des Gesundheitswesens beim Generalkommissar für Estland in Reval sowie Leiter der „Deutschen Klinik“ bzw. des Kriegslazaretts in Reval
  • 4. April 1943 aus dem Ostministerium in Reval ausgeschieden, Rückkehr zu seiner Familie, die sich zur Erhloung in Seeshaupt am südlichen Ende des Starnberger Sees befand
  • 12. November 1943: Himmler bestellt Deuschl, der gerade bei seiner Frau im Entbindungsheim war, in seine Feld-Kommandostelle ein, bietet ihm die Stelle als Bürgermeister in Starnberg als Nachfolger von Blutordensträger Franz Buchner an, Deuschl nimmt an.
  • 16. November 1943 Umzug der Familie Deuschl auf das Berghaus Bayrischzell (Erholungsheim der SS auf dem Sudelfeld bei Bayrischzell)
  • 16. Dezember 1943 Einzug in die neue Wohnung in der Franckschen Villa (Almeidaweg 29) in Starnberg mit dem in Steinhöring gelagerten Mobiliar
  • 18. Dezember 1943 Abholen der Familie in Geitau durch Deuschl und Einzug in Starnberg
  • 1. Januar 1944 (offizielle Einführung am 6. Januar) bis April 1945 Bürgermeister der Stadt Starnberg als Gefallen des Reichsführers-SS, denn Himmler hatte als SS-Trauzeuge dem Ehepaar Deuschl und seinem Bundesbruder Hans immerwährende Freundschaft und Unterstützung versprochen. Sein Versprechen hielt er trotz aller Widrigkeiten.
    • „Und doch gibt es so viele Menschen, die meinen, der Reichsführer hätte kein Herz! Es ist aber besser, sie wissen nicht alle wie lieb er ist.” — Sara Deuschl
  • 2. Mai 1945 Deuschl (Gefangenen-Nummer 3-0430/A-27) wird, zusammen mit Stadtrat sowie SS- und SD-Führer Dr. jur. Max Irlinger, im Zuge des sogenannten „automatic arrest” vom VS-amerikanischen CIC festgenommen. Die Amerikaner gingen dabei von einem vereinfachten Schema aus, derart, daß „die Mitgliedschaft und/oder ein bestimmter Funktionärsrang in der Partei oder bestimmten Spezial-Organisationen des NS-Regimes [...] den Verdacht oder Tatbestand des Aktivismus für die verbrecherischen Ziele des Nationalsozialismus” begründete.
  • 20. August 1945: Sara „Sigrid“ Deuschl zieht mit den Kindern Hans, Harald und Ingrid nach Schweden, ob mit oder ohne Einwilligung des Vaters, ist unbekannt. Allerdings hatte sie zwischen Mai und August 1945 noch einige Male persönlichen Kontakt zu ihrem Mann im Internierungslager, so daß nicht auszuschließen ist, daß Deuschl ihr riet, Deutschland vorerst zu verlassen.
    • „Frau Deuschl war wieder nach Schweden zurückgekehrt. Das war ihr Heimatland und die Schweden holten alle Frauen zurück, die Deutsche geheiratet hatten. Sie hatte 3 kleine Kinder und schweren Herzens folgte sie dem Ruf ihres Heimatlandes, denn auch für sie bestand keine Aussicht, ihren Mann bald wiederzusehen.“ — Maria Irlinger, Gemahlin von Deuschls Mitgefangenem Dr. Max Irlinger (Irlinger wurde bei den ersten Landratswahlen in Bayern als Kandidat der SPD zum ersten Nachkriegslandrat von Starnberg gewählt)[2]
  • 14. Mai 1948: Unter den 2.630 Internierten der VS-Amerikaner befand sich auch noch Hans Deuschl. Im Mai 1948 wurde er schließlich nach über dreijähriger Internierungshaft (in insgesamt 12 Lagern) aus dem Lager „Krankenhaus Garmisch” entlassen.
  • 1948 in die Gruppe I der Hauptschuldigen aufgenommen
  • Juli 1948 Sara Deuschl besucht ihren Mann in Deutschland für acht Tage, die Kinder dürften nicht einreisen.
  • 6. September 1948 Klageschrift erhalten
  • 18. Oktober 1948 Spruchkammerverfahren vor der Starnberger Spruchkammer, u. a. mit Entlastungszeuge Dr. Max Irlinger
  • 4. November 1948 Entnazifizierungsverhandlung, vertreten durch den Söckinger Rechtsanwalt Eckhard König; als Mitläufer, unter Anwendung von Art. 17/VIII, Art. 42, Abs. 2 des Befr. Ges. eingestuft, Sühne von 300,− DM auferlegt sowie die Kosten des Verfahrens (Streitwert 20.380 DM).
  • März 1949: Dem Gnadengesuch Deuschls wurde teilweise entsprochen und die ursprünglich auf 300,– DM festgesetzte Sühne auf 100,− DM ermäßigt.

Eröffnung der Führerschule der Deutschen Ärzteschaft

Die erste Schulung fand vom 13. bis 23. Mai 1935, die zweite, parallel zu den Einweihungsfeierlichkeiten, vom 26. Mai bis 6. Juni 1935 statt. Schon im Jahr 1936 fanden mindestens 16 Kurse statt. Es gab in Alt Rehse das Hauptanwesen, vier Schlafhäuser, ab 1936 eine Turnhalle und diverse Nebengebäude. Das feierliche Abschlußfest war obligatorisch, es entstanden nicht selten lebenslange Freundschaften unter den Teilnehmern aus dem gesamten Reichsgebiet.

Die ersten Kurse richteten sich an die 600 Gau- und Kreisamtsleiter des „Amtes für Volksgesundheit“. Zusätzlich zu den allgemeinen Medizinern wurde ab September 1935 auch Hebammen (jährlicher Hebammenkurs) nach Alt Rehse eingeladen und geschult; ab April 1936 Apotheker; ab Juli 1936 Dozenten; ab September 1936 auch Ärztinnen (bis Kriegsbeginn gab es acht Kurse speziell für Ärztinnen; am ersten Ärztinnenlehrgang nahmen 130 zumeist im BDM beschäftigte Ärztinnen teil) und ab April 1937 Altärzte gemeinsam mit Apothekern; 1941 einmalig Zahnärzte, aber auch Universitätsdozenten. 12.000 Heilberufler nahmen an den Kursen teil, darunter 10.000 Jung- und Altärzte. Man konnte sich in der Regel nicht selbst bewerben, sondern es fand eine Auswahl durch Obmänner statt. Damit konnte die Teilnahme sowohl den elitären Charakter der Auslese tragen. Nach der kriegsbedingten Schließung der Reichsärzteschule 1943 diente das Gelände als Lazarett.

Leitbild für die Alt Rehser Schulungsteilnehmer war die verschworene Kameradschaft der Frontsoldaten. Reichsärzteführer Wagner gab bei der Eröffnungsveranstaltung im Juni 1935 das Leitbild vor:

„Wer führen will, muß gelernt haben, sich unterzuordnen. Wer erziehen will, muß selbst durch die Schule strammer Disziplin und Selbstzucht gegangen sein. Darum wird hier ein soldatischer Geist der Einfachheit, des Gehorsams und der selbstlosen Pflichterfüllung herrschen.“


Quelle
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Wilhelm Boes-- Dr. med. Hans Deuschl – Der Begründer der „Führerschule der deutschen Ärzteschaft“ in Alt-Rehse.jpg

Nur zehn Monate nach dem ersten Spatenstich fand am 1. Juni 1935 die feierliche Eröffnung der Führerschule der Deutschen Ärzteschaft in Anwesenheit bedeutender Repräsentanten aus „Partei, Staat und Wehrmacht“, wie man damals sagte, in Alt-Rehse statt. So hatte sich insbesondere der „Stellvertreter des Führers“, Rudolf Heß, zu den Feierlichkeiten eingefunden. Begleitet wurde er von seinem damaligen Stabsleiter Martin Bormann. Die Bedeutung dieser einzigartigen nationalsozialistischen Schulungsstätte für künftige Ärzteführer des Reiches dokumentierte sich nicht allein in der Anwesenheit des „Stellvertreters des Führers“, sondern darüber hinaus auch darin, dass die Eröffnungsveranstaltung von allen deutschen Radiosendern unter der Regie des Hamburger Rundfunks live übertragen wurde.

Eingebettet war die feierliche Eröffnung in den laufenden zweiten Alt-Rehser Schulungskurs. Deshalb befanden sich auch etwa hundert Teilnehmer dieses Schulungskurses unter den Gästen der Eröffnungsveranstaltung. Reichsärzteführer Gerhard Wagner hatte den „Stellvertreter des Führers“ am nahegelegenen Flugplatz Tollenhagen abgeholt und ihn zum Schauplatz der Feierlichkeiten geleitet. Neben Heß und Bormann nahmen weitere hochrangige Vertreter des Staates und des Landes Mecklenburg sowie der Reichsministerien und der Ärzteschaft an dem Festakt teil.

Der gesamte Arbeitsstab des Reichsärzteführers war angetreten und selbstverständlich auch der Initiator und künftige Leiter der Führerschule, SS-Standartenführer Hans Deuschl, zusammen mit seinem „Schulungsleiter“ Johannes Peltret. Die Terrasse des neuerbauten Gemeinschaftshauses diente als Ehrentribüne. Hier hatten sich neben den bereits erwähnten Ehrengästen auch der Reichsstatthalter von Mecklenburg, Gauleiter Hildebrandt, sowie der Gauleiter von Düsseldorf, Florian, und verschiedene Kreisleiter der Region aufgestellt; daneben auch der Chef des Sanitätswesens der SA, Ketterer, Heeressanitätsinspekteur Generalstabsarzt Professor Waldmann, der Marine-Sanitätsinspekteur Admiralstabsarzt Moosauer und der Geschwaderarzt Riege. Fast alle Reichsministerien waren durch eine Vielzahl maßgeblicher Beamter vertreten. Unter den Gästen war außerdem der Präsident des Reichsgesundheitsamtes, Professor Reiter, und der Leiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP, Walter Groß, Ministerialdirektor Professor Walter Schultze vom Bayerischen Ministerium des Innern und die Gesundheitskommissare Klipp (Weimar), Wegener (Dresden), Prof. Pakheiser (Mannheim) und Senator Professor Kluck (Danzig) anwesend. Auch fehlten bei diesem Anlass nicht diverse medizinische Ordinarien, Vertreter der Fakultäten und der medizinischen Fachschaften, der Ärztekammern, des Amtes für Volkswohlfahrt der NSDAP, des NSDÄB, des NSDStB, der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands sowie Vertreter der Verbände der Zahnärzte und Dentisten, der Apotheker und der übrigen Heilberufe, u. a. die Reichsführerin der Deutschen Hebammen, Frau Nanna Conti. Das Rote Kreuz war vertreten durch Generaloberstabsarzt a. D. Hocheisen, der Arbeitsdienst durch den Reichsarbeitsarzt Generalarzt Schuster, die Arbeitsfront u. a. durch den Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaft der Freien Berufe, Strauß, die Hitlerjugend durch den Reichsjugendarzt Kondeyne. Persönlich begrüßte Reichsärzteführer Wagner seine alten ärztlichen Mitkämpfer und Weggenossen sowie seine Vertrauensmänner, Amtsleiter und Gauobleute. Selbstverständlich war auch der Architekt der Führerschule, Hans Haedenkamp, anwesend, der den Rundfunkhörern zu Beginn der Radioübertragung einen Überblick über die Entstehung der Führerschule und ihre künftigen Aufgaben gab.

Vor der Tribüne hatte ein Ehrensturm der SS Aufstellung genommen, der für den Ordnungsdienst zuständig war, daneben Verbände der Hitlerjugend, SA und des Arbeitsdienstes. Mitten unter diesen Formationen befanden sich auch „die Ärzte des Schulungskurses in Reih und Glied, mit sonnenverbrannten Gesichtern, in strammer soldatischer Haltung. Der große grüne Platz leuchtet von Uniformen, Fahnen und Wimpeln. Außerhalb des Vierecks dräng[t]en sich die Menschen, Bauern und Landarbeiter, Handwerker, Bauarbeiter, Vertreter der Presse [und, W.B.] Photographen.”

Vor dieser versammelten „Festgemeinde“ aus Politik, Militär, Ärzte- und Wissenschaft sowie der gesamten deutschen Öffentlichkeit an den Volksempfängern skizzierte Reichsärzteführer Wagner die Hauptaufgaben der Führerschule der deutschen Ärzteschaft: „Der Name ‚Führerschule der Deutschen Ärzteschaft’ umreißt schon das Programm dieser Schule. Es sollen hier ärztliche Führer herangebildet werden, die vorher schon ihre weltanschauliche Schulung in der Partei erhalten haben.“

Weiter führte er aus: „Weil der Arzt unpolitisch war und unpolitisch bleiben wollte, übersah er die Notwendigkeit einer wirklichen Volksgesundheitspflege; er verzichtete darauf, sich mit den für das Schicksal der Nation so ungeheuer bedeutsamen Problemen der Erbbiologie zu beschäftigen, er bewies eine gefährliche Instinktlosigkeit gegenüber den Forderungen der Rassenpflege und sah mit Voreingenommenheit und Geringschätzung auf die im Volke längst verwurzelten Lehren einer natürlichen biologischen Heilkunst herab. Ein neues ärztliches Führertum hat inzwischen das vergangene abgelöst. Es ist begründet auf dem Fundament unserer nationalsozialistischen Weltanschauung.“


Familie

Erste Ehe

Am 8. Februar 1922, am Geburtstag der Braut, heiratete Deuschl seine Verlobte (seit 12. September 1920) Martha Maria Seibert (Lebensrune.png 8. Februar 1898), die Tochter eines Postamtsdirektors aus Kempten. Die Ehe blieb kinderlos, und sie ließen sich auf Betreiben Deuschls am 5. Dezember 1928 scheiden:

„Durch die glaubhaften Angaben der Streitsteile [...] erachtet das Gericht als erwiesen, daß die Beklagte [Anm.: Martha Maria] dem Kläger [Anm.: Hans Deuschl] seit 2 Jahren den ehelichen Verkehr hartnäckig ohne Grund verweigert. Durch diesen schweren Verstoß gegen eine der ersten und höchsten Pflichten der Ehe hat die Beklagte schuldhaft das eheliche Verhältnis so tief zerrüttet, daß dem Kläger die Fortsetzung der Ehe nicht mehr zuzumuten ist.“ — aus dem Scheidungsurteil vom 27. Dezember 1928

Zweite Ehe

Am 25. Februar 1937 heiratete Deuschl in Mallin standesamtlich die schwedische Hebamme Sara Toll (Lebensrune.png 21. Juli 1910), Tochter des bekannten schwedischen Gynäkologen Hugo Toll (1858–1943). Gutsverwalter und Frontkämpfer während des Ersten Weltkrieges Helmuth Vehrs (Freund und Jagdkamerad Martin Bormanns), mit dem das Paar zu diesem Zeitpunkt noch gut befreundet war, fungierte in Malinn als einer der zwei Trauzeugen. Bürge für Sara Toll war Gerhard Wagner, gleichzeitig einer von Deuschls Trauzeugen bei der Hochzeit im April. Im Rahmen des SS-Heiratsgesuches gab Wagner an:

„Vom rassischen und bevölkerungspolitischen Standpunkt aus ist die Heirat des SS-Angehörigen mit Fräulein T., der man die Abstammung aus einer hochwertigen schwedischnordischen Sippe ansieht, nur zu begrüßen. Ich habe Fräulein Toll im November 1936 in Berlin kennengelernt. Sie hat nicht nur auf mich, sondern auch auf die Parteigenossen meiner Umgebung und deren Frauen einen sehr guten Eindruck gemacht, sie hat ein einfaches, natürliches und bescheidenes Benehmen.“

Zuerst war die Hochzeit in Schweden geplant, aber Trauzeuge Heinrich Himmler bestand auf eine SS-Trauung, die dann in Alt-Rehse stattfand. Die offizielle Hochzeitsfeier fand am 22. April 1937 in Alt-Rehse statt, auch Marga Himmler gehörte zu den rund 100 geladenen Gästen, darunter Reichsärzteführer Gerhard Wagner, Leonardo Conti sowie dessen Mutter Nanna Conti, Gustav Scholten mit Frau Nelli, Hans Reiter, Prof. Baur, Herbert Kosmehl, Heinrich Grote, Walter Groß, Kurt Blome, Helmuth Vehrs, Karl Wolff, Prof. Hermann Alois Boehm und Sigfried Georgii. Himmler schrieb zur Eröffnung des gemeinsamen Gästebuches eine handschriftliche Widmung:

„So wie Eure Ringe sind ohne / Anfang und ohne Ende / So soll sein Eure Sippe / ohne Anfang und ohne Ende.“

Kinder

Aus Deuschls zweiter Ehe mit Sara/Sigrid gingen vier Kinder hervor:

  • Hans „Hansi“ (Lebensrune.png 28. April 1938)
  • Heinrich-Axel „Heiner“ (Lebensrune.png 28. Oktober 1939; Todesrune.png 30. März 1943), Himmler wurde Pate seines „Klein-Heinrichs“
    • Himmler ließ regelmäßige Geburts- und Festtagsgrüße schicken. Zum 3. Geburtstag ließ er seinem Patenkind Heinrich-Axel ein großes Paket zuschicken. Darüber schrieb Sara Deuschl ihrem Mann nach Reval: „Sonst war heute die große Aufregung, das Paket vom Reichsführer! Es kam ein Paket an Heinrich-Axel Deuschl, ein großes Paket! Die Kinder schrieen vor wilder Freude und tobten so um mich her, daß ich es kaum öffnen konnte. Ein schönes Holzpferd, recht groß und – zwei Schokoladentafeln! Das war eine Freude! Himmler hätte es erleben müssen! – Ich frug Heiner, wie das Pferd heißen sollte, prompt antwortete er: ‚Das Pferd soll Himmler heißen!’ Und nun heißt es eben Himmler! Eben rief er: ‚Utti, der Himmler hat mich gebeißt!’”
    • Der Dreijährige verstarb, trotz Obstsendungen des Reichsführers-SS, schwer erkrankt (Scharlach, dazu Masern, Lungenentzündung und schwere Mittelohreiterung) im Frühjahr 1943
    • „Eben komme ich aus Gräfelfing von Heiners Grab. Ich brachte ihm Blumen. Heute vor 7 Jahren war sein kurzes Leben zu Ende. Der liebe Bub! Aber, wer weiß, ob es so nicht besser war.“ — Deuschl am 30. März 1950 an seine Frau in Schweden
  • Harald (Lebensrune.png 19. April 1941 in Gräfelfing bei München; Todesrune.png 9. April 1998 in Bromma bei Stockholm)
    • u. a. Jurist, Oberstleutnant der Königlich Schwedischen Streitkräfte und Dozent für Völkerrecht an der Schwedischen Militärhochschule in Stockholm
  • Ingrid „Ini“ (Lebensrune.png 29. September 1943 im Lebensborn Heim Steinhöring; Todesrune.png 1975)

Nachkriegs-Familienschicksal

„Zur gleichen Zeit saß Dr. Irlinger zusammen mit Dr. Deuschl, dem Bürgermeister der Stadt Starnberg, eingesperrt in einem Zimmer in Wolfratshausen. Vor drei Stunden hatte man sie hierher gebracht. Im Nebenzimmer ging es hoch her. Die Amerikaner kreischten und grölten und feierten ihren Sieg. Den beiden Gefangenen wurde es etwas unbehaglich. Betrunkene sind immer unberechenbar, gleich welcher Nation sie angehören. [...] Auch für die Männer in Wolfratshausen ging die Nacht allmählich ihrem Ende zu. Gegen morgen kamen zwei Amerikaner. Sie waren nüchtern und nicht besonders unhöflich. In einem Jeep brachten sie die beiden Männer nach Gauting. Dort hatten die Amerikaner ein großes Waldgebiet mit einem Stacheldraht umzäunt. Eine Unmenge Soldaten und Zivilisten waren bereits dort festgehalten. Es waren 25 000. Auch Dr. Irlinger und Dr. Deuschl wurden hineingebracht und ihrem Schicksal überlassen. Dr. Irlinger hatte seinen alten Mantel an, Deuschl aber hatte nur seinen Anzug an. Es gab keinen Unterstand, nur den nackten Boden. Menschen über Menschen. Die Soldaten hatten manchmal eine Zeltplane, mit der sie sich schützen konnten. Der Tag war kalt und es begann etwas zu schneien. Irlinger und Deuschl versuchten eine kleine Mulde in den Boden zu graben und dann setzten sie sich hinein und bedeckten sich mit Irlingers altem Mantel. Jeden Tag einmal kamen Amis mit Kübeln, die mit einer dünnen Suppe angefüllt waren. Die Soldaten hatten ihre Essgeschirre, die Zivilisten aber mußten warten, bis ein Soldat ihnen das Geschirr gab und sehen, was sie dann noch zu essen bekamen. Es vergingen Tage. [...] Es handelte sich hier schon um ein ausgebautes Gefangenenlager. Quadrate von etwa 50 mal 50m waren mit hohen Drahtzäunen umgeben. Etwa vier oder sechs solcher Quadrate waren wieder mit einem weiteren Drahtzaun von etwa 2,5 m umgeben. An den Ecken standen hohe Wachtürme, aus denen Posten mit Gewehren die Gefangenen beobachteten. Eine Flucht war ausgeschlossen. Einer dieser Käfige, wie sie genannt wurden, war mit doppelt so starkem und weit höherem Zaun umgeben als die anderen. Es handelte sich um das Gefangenenlager für SS-Leute. Dort waren nun auch Dr. Deuschl und Dr. Irlinger. Jeden Tag wurden Gefangene in eine Baracke geführt, um dort vernommen zu werden. Sie kamen immer blutverschmiert und manche mit gebrochenen Gliedern zurück. Am schlimmsten waren Kriegsversehrte daran. Ein Beinamputierter hüpfte auf seinem einen Bein in die Vernehmungsbaracke. Seine Krücken hatte man ihm weggenommen. Als er heraus kam, hatte er schon eine gebrochene Nase. Nun aber mußte er noch eine Art Spalier von amerikanischen Soldaten durchlaufen, bis er in seinen Käfig zurückkam. Diese schlugen mit ihren Gewehrkolben auf ihn ein, bis der Unglückliche endlich schwerverletzt im Lager zusammenbrach.” — Maria Katharina Irlinger
Grabstätte der Familie Deuschl in Grafing

Nach den unmenschlichen Bedingungen im Kriegsgefangenenlager der Alliierten – obschon Deuschl und Irlinger Glück hatten, da sie der Barbarei der Sieger durch Entschwinden in das Lager der Wehrmacht entkommen konnten[3] –, den Jahren der Internierung, der ständig sich verschlechternden Gesundheit, dem Verlust von Familie, Stand, Beruf, Besitz und Zukunftshoffnung, gab Dr. Deuschl nicht auf.

Im September 1945 hatte Sara Deuschl noch an ihren Mann in Internierungshaft geschrieben: „Hans, was alles kommen mag, ich bleibe Deine Sara!“ In den Lagerjahren hatte er immer wieder seiner Frau geschrieben, versuchte, den Kontakt mit der Familie aufrechtzuerhalten, aber, wie er auch von seiner Schwägerin „Anna-Ma“ erfuhr, zu der er regen Briefkontakt hatte, war es in Schweden zu einer Wiederannäherung zwischen Sara Deuschl und einem ehemals befreundeten Arzt gekommen. Ihrem Ansinnen, die Staatsangehörigkeit der Kinder 1948/49 wechseln lassen zu wollen, entsagte er seine Einwilligung. Anfang 1950 war Deuschl zu Besuch bei seiner Frau Sara, die wieder als Klinik-Hebamme arbeitete, und den Kindern in Schweden.

1951 durften die beiden Jungs zu ihrem Vater nach Deutschland, wo sie die Sommerferien verbrachten. In den ersten fünf Wochen sah er sie jedoch nur selten, da er nach einem ersten Herzinfarkt im Krankenhaus lag. Weihnachten 1951 war Sara Deuschl zusammen mit der damals achtjährigen Tochter Ingrid für zwei Wochen bei ihrem Mann in Starnberg. Inzwischen war Dr. Deuschl zu einem durchaus erfolgreichen Produzenten von Mottensäcken aufgestiegen, seine Firma war durch Messen bekannt und genoß einen guten Ruf. Im September 1951 war er schuldenfrei und konnte er sich eine Eigentumswohnung in Starnberg kaufen. 1952 kamen dann wieder seine Kinder in den Sommerferien, bis zum Schluß hatte er dafür gekämpft, daß die Familie in Deutschland wieder vereint sein kann.

Tod

SS-Oberführer a. D. Dr. med. Johann „Hans“ Franz Deuschl starb am 27. April 1953 im Starnberger Krankenhaus, er wurde im Familiengrab in Grafing beigesetzt. Der „Münchner Merkur. Zeitung für den Starnberger See, den Ammersee und das Würmtal“ schrieb am 29. April 1953 auf Seite 1:

„Der plötzliche Tod von Dr. Hans Deuschl hat in weiten Kreisen der Starnberger Bevölkerung herzliche Teilnahme hervorgerufen, waren ihm doch in schwerster Zeit, während des zweiten Weltkrieges, Starnbergs Geschicke anvertraut. Ihm war es vor allem mit zu verdanken, daß Starnberg nicht verteidigt und beim Einmarsch der Besatzungstruppen vor Schaden bewahrt blieb. Dennoch begann für Dr. Deuschl nach dem Verhör bei dem seinerzeitigen amerikanischen Panzergeneral eine bittere Leidenszeit, als er [...] monatelang in US-Gefangenschaft gehen mußte. Von Dezember 1943 bis Mai 1945 führte er ehrenamtlich in überaus loyaler Weise die Geschäfte des ersten Bürgermeisters und hatte rasch das Vertrauen aller gewonnen. Viele politische Gegensätze wußte er auszugleichen, die Erstellung eines neuen Friedhofs geht auf seine Zeit zurück, sanitäre Probleme, u. a. eine Sauna auf einem Seegrundstück, wurden aufgegriffen. Als früherer Arzt von Gräfelfing wußte er um die Sorgen und menschlichen Leiden damaliger Zeit, die auch ihm späterhin nicht erspart blieben. [...] Als junger Arzt heiratete er 1937 in Mecklenburg eine Schwedin [...]. Mit großer Liebe hing er an seinen Kindern, zwei Jungen und einem Mädchen. Die Freude zum Basteln machte ihn zum Erfinder des in Ausstellungen oft prämierten ‚Mottensacks’, für dessen Herstellung er in Starnberg sogar einen Kleinbetrieb aufbaute. Durch eine schwere Beinamputation war seit Jahren seine Gesundheit geschwächt; doch wer Dr. Deuschl noch vor einigen Tagen – als großer Tierfreund unzertrennlich mit seinem schwarzen Pudel – begegnete, ahnte nicht, daß ein schweres [...] Leiden ihm im Krankenhaus am Montagvormittag so rasch den Tod bringen würde. Ein treubesorgter Vater ist seiner Familie entrissen worden, einen edlen, bescheidenen Menschen hat Starnberg verloren. Dankbar und in Achtung wird man sich Dr. Deuschls stets erinnern.“

SS-Beförderungen

  • 19. Juni 1931 Eintritt in die SS
    • SS-Standarten-Arzt, mit der Führung und Organisierung des Sanitätswesens der 1. SS-Standarte in München beauftragt; Ernennungsurkunde des Reichsführers SS vom 24. Juni 1933, vermutlich mit Wirkung von 1931
  • 9. November 1932 SS-Sturmbannführer
    • zum Abschnittsarzt des SS-Abschnitts I ernannt
    • am 11. Mai 1933 zur Disposition gestellt
  • 9. November 1933 SS-Obersturmbannführer
    • 23. Mai 1934 vom Reichsführer SS zur Verfügung (z. V.) gestellt
  • 9. November 1934 SS-Standartenführer
  • 30. Januar 1937 SS-Oberführer
    • nach den Akten der Entnazifizierungsverhandlung Ehrenrang als Geschäftsführer des NS-Ärztebundes, ähnlich soll es mit dem Titel eines Reichsamtsleiters ausgesehen haben

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Fußnoten

  1. Thomas Maibaum: Die Führerschule der deutschen Ärzteschaft Alt-Rehse, Seite 137
  2. Auszug aus Deuschls Gerichtsakte 1948: „Der Betroffene hat sich besonders am Kriegsende ein großes Verdienst um die Stadt Starnberg erworben, in dem er diese durch seinen persönlichen Einsatz vor der beabsichtigten Verteidigung bewahrte. Er hat bei dieser Gelegenheit den bereits verhafteten Landrat Dr. Irlinger vor Exekution durch die SS geschützt. Auch der prakt. Arzt Dr. Müller in Starnberg, der sich mit einer Gruppe von Starnberger Bürgern für die kampflose Übergabe der Stadt an die Amerikaner eingesetzt hatte, und der darauf hin von der SS verhaftet wurde, verdankt dem Betroffenen seine Rettung.“
  3. „Da die amerikanischen Posten nachts wahllos in die Menge schossen, sobald sie auch nur die geringste Bewegung unter den Gefangenen sahen, schoben sich die beiden Männer Meter für Meter auf dem Bauch liegend immer näher an den Zaun, der das Lager der SS von denen der Wehrmacht trennte. Mit ihren bloßen Händen gruben sie nun eine Mulde unter den Zaun. Um Mitternacht war es so weit. Dr. Irlinger konnte Deuschl in das andere Lager hinüber schieben. Für ihn war das Loch noch zu klein, aber auch ihm gelang es noch in dieser Nacht hinüberzukommen. Sie robbten sich nun Zentimeter für Zentimeter in das Innere des Lagers, um dort unterzutauchen, was ihnen auch gelang.“ (Vgl.: Dissertation Zur Person und Bedeutung des Arztes Dr. Hans Deuschl (1891–1953) unter besonderer Berücksichtigung seiner Karriere in der Zeit des Nationalsozialismus von Wilhelm Boes, Seite 174