Gmelin, Christian Gottlob

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Christian Gottlob Gmelin

Christian Gottlob Gmelin (geb. 12. Oktober 1792 in Tübingen; gest. 13. Mai 1860 ebenda) war ein deutscher Chemiker, Pharmazeut und Erfinder eines künstlichen Ultramarins.

Leben und Wirken

Gmelin promovierte 1814 in Tübingen bereits im Alter von 22 Jahren zum Dr. med. Ab Oktober 1914 ging er mit seinem Vater Leopold auf eine Bildungsreise, deren erstes Ziel Paris war. Als Napoleon am 20. März 1915 wieder in Paris erschien, verließ Gmelin Frankreich und zog über Gießen, Marburg, Göttingen, Jena, Leipzig und Halle nach Berlin, um bei Martin Heinrich Klaproth seine chemischen Studien fortzusetzen. Die schlechte Einrichtung sagte ihm jedoch nicht zu und so ging er nach einem kurzen Aufenthalt in Freiburg nach Stockholm zu Jöns Jakob Berzelius, wo er sieben Monate (bis Juni 1816) tätig war. Seine Erstlingsarbeiten, Analysen über den Pargasit und den Ichthyophthalm, stammen aus dieser Zeit. Offenbar hat sich Gmelin in Schweden für sein späteres Hauptgebiet, Mineralanalysen, entschieden und sich hierauf spezialisiert. Zusammen mit Berzelius machte er verschiedene Reisen, besuchte Uppsala, wurde in Linnés Familie eingeführt und sammelte viele Gesteine.

Nach Aufenthalt in London (Winter 1816/17) und einem Besuch der englischen und schottischen Industriegebiete im Frühjahr 1817, wurde Gmelin Professor der Chemie und Pharmazie in Tübingen. Hauptsächlich waren es nun Mineral-Analysen, er ausführte und publizierte. Chemische Untersuchungen von Turmalin, Elaeolith, Ittnerit vom Kaiserstuhl, Analyse von Lithiumglimmer und die Untersuchung des Bohnerzes von Nendingen gehören in diese Reihe.[1] Daneben veröffentlichte er Untersuchungen über daphne mezereum, die echte Angusturarinde, und stellte Versuche über die Wirkung von Baryt, Strontium, Chrom und anderen Stoffen auf den tierischen Organismus an.

In dem neuerbauten chemischen Laboratorium in der Wilhelmstraße konnte Gmelin noch 14 Jahre lehren. Nachdem er 1858/59 durch Krankheit abgehalten war, seinen Lehrverpflichtungen nachzukommen, ersuchte er am 17. Oktober um seine Versetzung in den Ruhestand und übergab, nachdem er im Wintersemester 1859/60 ein letztes mal den Unterricht geleitet hatte, zu Beginn des Sommersemesters, am 6. Mai 1860, das Institut an seinen Nachfolger, Professor Alfred Strecker.

Gmelin zählte zu den hervorragenden Chemikern seiner Zeit und hinterließ viele Schüler. Besonders bekannt wurde die von ihm durchgeführte künstliche Herstellung des Ultramarins im Jahre 1828.

Schriften (Auswahl)

Verweise

Fußnoten

  1. Hierzu ist erwähnenswert, daß Gmelin 1818 die rote Flammenfärbung durch Lithium entdeckte.