Adolph-Auffenberg-Komarow, Gustav
Gustav Adolph, seit 1922 Gustav Adolph-Auffenberg-Komarów ( 11. Juli 1887 in Olmütz; 8. Februar 1967 in Wien) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee, der Deutschösterreichischen Volkswehr, des Bundesheeres und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Kommandant „Festungsabschnitt Niederdonau“ im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- 18.8.1908 Ausmusterung als Kadett-Offiziersstellvertreter zur 13. Kompanie/k. u. k. Schlesisches Infanterieregiment „Kaiser“ Nr. 1
- 2.8.1914 Kompanieführer im k. u. k. Schlesisches Infanterieregiment „Kaiser“ Nr. 1
- 15.9.1916 Kompanieführer beim preußischen Reserve-Infanterie-Regiment 222
- 16.12.1916 wieder Kompaniekommandant, später Bataillons-Kommandant im k. u. k. Schlesisches Infanterieregiment „Kaiser“ Nr. 1
- 1.5.1920 Kompaniekommandant im Wiener Infanterieregiment „Alt-Starhemberg“ Nr. 2 (Wien VII und XVI)/1. Infanterie-Division/1. Brigade Burgenland
- dort bis zum 30.11.1926 in diversen Verwendungen
- 1.12.1926 Freigestellt zum Kriegsarchiv in Wien
- 1.10.1929 Versetzung zum Wiener Infanterieregiment „Erzherzog Carl“ Nr. 3 (Wien III, Mistelbach)/2. Infanterie-Division/2. Brigade Wien (ab 1935: 2. Division)
- dort bis zum 13.3.1938 in diversen Verwendungen; seit 26.4.1937 Stabsoffizier für Sonderaufgaben im Regimentsstab
- 13.3.1938 im Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) und Personaladjutant des Bundeskanzlers bzw. Reichsstatthalters Dr. jur. Arthur Seyß-Inquart
- 14/15..3.1938 Übernahme in die Wehrmacht
- 28.3.1938 Offizier für Sonderaufgaben beim Oberbefehlshaber des Heeres
- 10.6.1938 beim Infanterie-Regiment 131 in Wien, ab 25.6.1938 Kommandeur II. Bataillons/Infanterie-Regiment 131/44. Infanterie-Division
- 10.11.1938 Versetzung zum Regimentsstab des Infanterie-Regiments 20
- 18.1.1939 bis 31.1.1939 Kommandierung zum Stabsoffizierlehrgang des XIII-Armee-Korps in Regensburg
- 1.3.1939 Kommandeur des III. Bataillons/Infanterie-Regiment 85
- 26.10.1939 Kommandeur des Infanterie-Regiments 41
- 16.10.1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 453
- 5.9.1942 Kommandeur der 285. Sicherungs-Division
- 1.3.1944 Zuweisung des Grenadier-Regiments 20 als Friedensdienststelle
- 15.5.1944 bis 31.5.1944 Urlaub
- 1.6.1944 bis 1.7.1944 Kuraufenthalt im Reservelazarett Baden bei Wien (verlängert bis Ende Juli 1944)
- 27.7.1944 Führerreserve OKH/XVII
- 29.7.1944 Entlassung aus dem Kurlazarett Baden
- 14.8.1944 Leiter des Aufstellungsstabes der Infanterie-Division „Döllersheim“ (aufgestellt ab 3.8.1944 als Schattendivision der 31. Welle, später 564. VGD)
- 5.9.1944 Führerreserve OKH/XVII
- 11.9.1944 steht dem Wehrkreis XVII als Leiter von Aufstellungsstäben zur Verfügung
- 13.12.1944 Kommandant „Festungsabschnitt Niederdonau“
- 5.5.1945 in Kriegsgefangenschaft geraten
- 26.9.1946 entlassen
Dienstbeurteilungen (Wehrmacht)
- 1.4.42, Schellert: Mannhafte, aufrechte, untadelige Persönlichkeit. Klug und umfassend gebildet. Beliebter Kamerad. Vortrefflicher Erzieher. Taktisch ausreichend veranlagt und vorgebildet. Steht in der Abwehr ausgezeichnet seinen Mann, bei Ansatz und Durchführung weitgesteckter Angriffe noch etwas Mangel an Selbständigkeit, Wendigkeit und Überblick. Persönlich sehr tapfer. F.s.g.a. Kdr. einer Sich.Div. Reichskriegsgericht.
- 6.4.42, Schubert: Vor dem Feinde voll bewährter Rgt.kdr., der auch in schwierigen Lagen ruhig und besonnen führt.
- 5.9.42, Schellert: wie 1.4.42. D.K.i.G. Leben und innere Haltung sind nach nat.soz. Grundsätzen ausgerichtet, die er auf seine Untergebenen durch den Einfluß seiner Persönlichkeit zu übertragen versteht.
- 1.3.43, v. Roques: Als Rgt.Kdr. vor dem Feind bewährt. Aufgaben als Kdr. einer Sich.Div. mit großer Umsicht und Tatkraft angefasst und durchgeführt. Über Durchschnitt. Kdr. Inf.Div.
- 17.3.43, v. Küchler: Einverstanden. Verwendungsvorschlag verfrüht, da erst halbes Kdr. der Sich.Div.
- 5.7.44, Stellv.Gen.Kdo.XVII.A.K.: Befindet sich bis Ende Juli im Kurlazarett Baden bei Wien. Er meldet, daß nach ärtzlichem Befund eine Verwendung in unausgeglichenem feuchtem Klima nicht mehr für ihn in Frage kommt. (Gelenksrheumatismus und Gelenksentzündung).
- 1.6.44, Kom.Gen.XXXXIII.A.K.: Bei ausreichender taktischer Urteilskraft erfüllt er überlegt, sehr eifrig und gewissenhaft die ihm zufallenden Aufgaben als Kdr. eines Küstenverteidigungsabschnittes. Ob für Kampf körperliche Frische und Spannkraft ausreichen werden, ist vom Erfolg einer Badekur abhängig. Er erscheint geeignet, im Kampf zerschlagene Einheiten wieder voll kampffähig zu machen. Durchschnitt. Belassung.
- 8.6.44, Frießner, OB.Armee.Abt.Narwa: Einverstanden!
- 7.8.44, Schreiben des Reichsführers SS und Chef H Rüst u B.d.E betr. Gen.Lt. Adolf-Auffenberg-Komarow und seine Ehe mit der Tochter des verstorbenen Generals Auffenberg siehe Anlagenband [Anm. d. Verf.: fehlt]
- 7.8.44 Zusatz Gen. Burgdorf: Von einer Verwendung als Wehrmacht-Kommandant von Wien wird abgesehen.[1]
Familie
Gustav war der Sohn des gleichnamigen Hauptmanns der Gemeinsamen Armee Gustav Adolph. Am 27. Mai 1922 heiratete Charakter-Major Adolph seine Verlobte Erika (1893–1985), die Tochter des k. u. k. Generals der Infanterie und Kriegsminister a. D. Moritz Friedrich Joseph Eugen Freiherr Auffenberg von Komarów. Da der General keine Söhne hatte, adoptierte er Gustav Adolph, der fortan mit Familiennamen Adolph-Auffenberg-Komarów hieß. Aus der Ehe ist Sohn Helwig ( 13. Januar 1923; 4. Juli 1997) entsprossen.
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- Kadett-Offiziersstellvertreter: 18.8.1908
- Leutnant: 1.11.1911
- Oberleutnant 1.8.1914
- Hauptmann: 27.10.1917
- Titel als Major 8.7.1921 mit Wirkung vom 1.1.1921
- Stabs-Hauptmann: 1.3.1923
- Titel als Major 27.9.1927 (erneute Verleihung des Titels)
- Major DKl. V: 20.1.1928
- Oberstleutnant: 22.6.1936 mit RDA vom 1.4.1936
- Oberst: 20.4.1939 mit RDA vom 1.1.1939
- Generalmajor: 1.9.1942
- Generalleutnant: 1.9.1943
- Militär-Jubiläumskreuz 1848/1908 am 2. Dezember 1908
- Mobilisierungs-Erinnerungskreuz 1912/13
- Bronzene Militärverdienstmedaille („Signum Laudis“) am Bande des Militärverdienstkreuzes mit Schwertern 7. Dezember 1914
- Militärverdienstkreuz (Österreich), III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern 30. Juli 1915
- Silberne Militärverdienstmedaille („Signum Laudis“) am Bande des Militärverdienstkreuzes mit Schwertern am 15. Mai 1916
- Orden der Eisernen Krone, III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern am 12. Dezember 1916
- Eisernes Kreuz (1914), II. Klasse
- Silberne Militärverdienstmedaille am Bande des Militärverdienstkreuzes mit Schwertern (2. Verleihung) am 25. November 1917
- Kaiser-Karl-Truppenkreuz
- Verwundetenmedaille
- Kriegserinnerungsmedaille (Österreich) mit Schwertern
- Ungarische Weltkriegs-Erinnerungsmedaille mit Schwertern
- Goldenes Verdienstzeichen für tapferes und erfolgreiches Verhalten bei den Februarkämpfen am 21. April 1934
- Militärdienstzeichen für Offiziere, II. Klasse am 10. Oktober 1934
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Verwundetenabzeichen (1939) in Silber (als Ersatz für die k. u. k. Verwundetenmedaille)
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1914) am 20. September 1939
- Eisernes Kreuz (1939), 1. Klasse am 8. Oktober 1939
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber am 19. Februar 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 17. Juli 1942
- Deutsches Kreuz in Gold am 20. (oder 22. bzw. 31. März) 1942 als Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiment 453
Schriften (Auswahl)
- Das Zeitalter Maria-Theresias, in: „Unser Heer. 300 Jahre österreichisches Soldatentum in Krieg und Frieden“, Wien/München/Zürich 1963
Fußnoten
- Geboren 1887
- Gestorben 1967
- Deutscher Generalleutnant
- Generalleutnant (Heer der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Österreich-Ungarn)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Ordens der Eisernen Krone (III. Klasse)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Verwundetenabzeichens (1939)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Kriegsgefangener