Haig, Alexander

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Alexander M. Haig jr. im Januar 1981.

Alexander Meigs Haig jr. (Lebensrune.png 2. Dezember 1924 in Philadelphia, Pennsylvania; Todesrune.png 20. Februar 2010 in Baltimore, Maryland) war ein General der VS-Armee und NATO-Oberbefehlshaber in Europa. Er war außerdem Stabschef des Weißen Hauses unter den Präsidenten Richard Nixon und Gerald Ford, sowie Außenminister unter Ronald Reagan.

Werdegang

Die ehemaligen VS-Außenminister Madeleine Albright, Warren Christopher, Alexander Haig und Henry Kissinger (v. l.) im Mai 2002.

Der Vier-Sterne-General Alexander Haig war von Januar 1981 bis Juli 1982 unter Präsident Ronald Reagan Außenminister. Er war am 28. Januar in die Johns-Hopkins-Klinik in Baltimore im Bundesstaat Maryland gebracht worden, wo er verstarb.

VS-Außenminister Hillary Clinton würdigte Haig mit den Worten, er sei als Soldat auf dem Schlachtfeld zu Ehren gekommen und habe als Politiker das Vertrauen von Staats- und Regierungschefs gewonnen. Er habe sich um das Land verdient gemacht. Auch Präsident Obama hat lobende Worte für Haig gefunden. Er hat ihn als einen „großen Amerikaner“ gewürdigt. Er haben seinem Land ehrenvoll gedient. Anfang der 1970er Jahre war Haig unter Richard Nixon erst stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater und dann Stabschef im Weißen Haus. Diese Funktion hatte er auch nach dem Rücktritt Nixons unter dessen Nachfolger Gerald Ford weiter inne. Er war NATO-Oberbefehlshaber in Europa, diente diversen republikanischen Präsidenten und stieg bis zum VS-Außenminister auf.

Kissinger holte Haig als Assistenten

Haig wurde am 2. Dezember 1924 in Philadelphia geboren und träumte schon als Junge von einer Militärkarriere. Ein Onkel mit Kontakten zum Kongreß verschaffte ihm 1943 einen Platz an der Militärakademie West Point. Als Offizier nahm er an den Kriegen in Korea und Vietnam teil. Seine politische Karriere begann 1969, als der damalige Sicherheitsberater Henry Kissinger (Jude) ihn zu seinem militärischen Assistenten berief. Haig habe sich schnell „unentbehrlich“ gemacht, schrieb Kissinger später über seinen Schützling.

Für Aufsehen sorgte 1972 Nixons Entscheidung, Haig vom Zwei-Sterne- zum Vier-Sterne-General zu befördern. Haig wurde damit Vorgesetzter von 240 Generälen, die bis dahin in der Militärhierarchie über ihm gestanden hatten. Ein Jahr später, inmitten des Watergate-Skandals, war Haig rechte Hand Nixons.

Wichtige Rolle während Watergate-Affäre

Während der Turbulenzen um die Abhöraffäre ernannte Nixon' Haig zum Nachfolger H.R. Haldemans als Stabschef im Weißen Haus. Haig beriet Nixon 1973 bei seiner Verteidigung im drohenden Amtsenthebungsverfahren - dazu kam es wegen Nixons Rücktritt 1974 nicht mehr. Haig soll als «graue Eminenz» in dieser Zeit die Amtsgeschäfte fast allein geführt haben. Haig soll es auch gewesen sein, der Nixon schliesslich von der Notwendigkeit des Rücktritts überzeugt haben soll - um nicht als erster Präsident in die VS-Geschichte einzugehen, der seines Amtes enthoben wird.

Haig gilt als treibende Kraft für die Entscheidung von Nixons Nachfolger Gerald Ford, seinen Vorgänger für alle während seiner Amtszeit begangenen Straftaten zu begnadigen. Es gilt als sicher, daß dies Fords Niederlage gegen den demokratischen Kandidaten Jimmy Carter bei der Präsidentenwahl 1976 besiegelte. Ford schob Haig nach seinem Amtsantritt 1974 als NATO-Oberbefehlshaber nach Europa ab - offenbar, um ihn aus der amerikanischen Innenpolitik zu entfernen.

In Europa wurde Haig skeptisch empfangen, erwarb sich aber mit seinem Verständnis für die besonderen Probleme der europäischen NATO-Partner Respekt. Seine Amtszeit auf dem im Kalten Krieg zentralen Posten in der Allianz wurde zweimal verlängert. Haig setzte sich für ein Standardisierung der Waffensysteme und Verstärkung der konventionellen Streitkräfte ein. 1979 schied er aus der NATO-Zentrale in Brüssel aus.

Außenminister und Machtverlust unter Reagan

Nach Reagans Wahlsieg wurde er 1981 Außenminister. Nach 17 Monaten schied er 1982 aus: Interne Machtkämpfe und eine ungeschickte Äußerung nach dem Attentat auf Reagan 1981 hatten seine Position im engsten Washingtoner Zirkel untergraben. Vor allem vom damaligen Vizepräsidenten George H.W. Bush wurde Haig verübelt, daß er Stunden nach den Schüssen auf Reagan in Washington erklärte:

„Von nun an habe ich bis zur Rückkehr des Vizepräsidenten die Kontrolle im Weißen Haus.“

Bush war da auf dem Weg von Texas nach Washington; Haigs Äußerung wurde von einigen in der Hauptstadt als unzulässiger Griff nach der Macht kritisiert.

Haigs Verstrickung in den Watergate-Skandal um Nixon dürfte seinem großen politischen Ziel, selbst einmal VS-Präsident zu werden, geschadet haben. 1988 wollte er republikanischer Präsidentschaftskandidat werden: Er sah sich selbst als «Dark Horse» - Außenseiter. Noch vor der ersten Vorwahl in New Hampshire gab er auf. Jahrelang wurde in Washington spekuliert, Haig sei die ominöse Figur mit dem Decknamen „Deep Throat“ gewesen, die die «Washington Post»-Redakteure Bob Woodward und Carl Bernstein mit wichtigen Details über den Watergate-Skandal versorgt habe. Haig dementierte das, schließlich wurde der FBI-Agent Mark Felt als „Deep Throat“ enttarnt.

Haig wurde auch für trockene Kommentare bekannt. Auf die Frage eines Richters, wie eine achtzehneinhalb Minuten lange Lücke in den Nixon-Tonbandaufzeichnungen im Weißen Haus zu erklären sei, sagte er: «Vielleicht ist da eine dunkle Macht hineingekommen.» Und Reagans Wirtschaftspolitik habe mit «fiskalischer Schwammigkeit» und «ideologischer Religiosität» zur Verdopplung der Staatsverschuldung 1987 auf zwei Billionen Dollar geführt.

Militärische und zivile Karriere

Haig verbrachte mehr als 30 Jahre in den VS-Streitkräften, wurde im Korea- und Vietnamkrieg hoch dekoriert. Zwischen 1974 und 1979 war er NATO-Oberbefehlshaber in Europa. Schlagzeilen machte Alexander Haig unmittelbar nach dem Attentatsversuch auf Reagan 1981, als er vor der Presse erklärte: «Ich habe hier die Kontrolle.»

Präsidentschafts-Kandidatur scheiterte

Laut Verfassung rückt aber der Vizepräsident an die Staatsspitze, wenn der Präsident nicht in der Lage sein sollte, die Amtsgeschäfte zu führen. Haig war wegen seiner Äußerung in der Öffentlichkeit scharf kritisiert worden. Er trat im Jahr darauf vom Amt des Außenministers unter anderem wegen Differenzen über die Mittelamerika- und Iranpolitik Reagans zurück. Eine Bewerbung des Republikaners ums Präsidentenamt scheiterte 1988. Nominiert wurde George Bush senior, der schließlich auch die Wahl gewann.

Rote Armee Fraktion

Am Morgen des 25. Juni 1979 verübte die RAF einen Anschlag auf den NATO-Oberbefehlshaber in Europa Alexander Haig, als er auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz im belgischen NATO-Hauptquartier in Casteau war. Die Terroristen hatten ein unter der Straße verlaufendes Rohr mit Sprengstoff gefüllt und die Ladung gezündet, als Haigs Wagenkolonne die Stelle passierte. Sein Mercedes wurde zwar getroffen und erheblich beschädigt, jedoch konnten sich Haig und sein Fahrer unverletzt in Sicherheit bringen.