Steinacher, Hans

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Hans Steinacher (1892 -1971)

Hans Steinacher (Lebensrune.png 20. Mai 1892 in Bleiberg-Kreuth (Kärnten); Todesrune.png 1971) war ein deutscher Freiheitskämpfer im Kärntner Abwehrkampf und Vorsitzender des VDA von 1933-1937.

Leben

Als Sohn eines kinderreichen Bergarbeiters kommt Steinacher am 22. Mai 1892 in Bleiberg-Kreuth (Kärnten) zur Welt. Er wird Junglehrer in Meran/südliches Tirol und rückt 1914 als k.u.k. Infanterist ins Feld. Er zeichnet sich als schneidiger Frontsoldat aus, wird unter anderem mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille und dem Eisernen Kronenorden dekoriert.

Kärntner Abwehrkampf

Aus dem Bericht Hans Steinachers, wie er am 15. Dezember 1918 bei Grafenstein unweit der Landeshauptstadt Klagenfurt den Kärntner Abwehrkampf gegen südslawische (jugoslawische) Eindringlinge eröffnet hat:

"Dumpf rollt der erste Kanonenschuß im Kärntner Abwehrkampf durch das Land. Knapp über das Schloß Rain hinweg jagt das Geschoß und zerplatzt mit dem doppelten Schlag des Granatschrapnells irgendwo rechts vorne in der Gegend von Grafenstein. Meine Leute sind wie vom Bann erlöst. Das nervenzerrende Warten ist zu Ende. Nun wird gehandelt. Es folgt Schuß auf Schuß. Die Südslawen stellen sofort den Marsch ein und beziehen gesicherten Halt um Grafenstein."

Die Eindringline wollen Deutschösterreich Südkärnten rauben. Vor allem Steinacher ist es zu danken, daß Kärnten ungeteilt und mit Ausnahme des Mieß-, Kanker- und Kanaltals bei Österreich bleibt.

Um die Heimat vor Imperialismus zu schützen, organisiert Steinacher den Abwehrkampf mit gerade aus dem Krieg zurückgekommenen Frontsoldaten. Wie ein Lauffeuer geht die Kunde vom siegreichen Gefecht in Grafenstein durch Kärnten. An mehreren Orten brechen Volksaufstände gegen die verhaßten Besatzer aus. Bauernburschen greifen zum Gewehr und entwaffnen slowenische Truppen. Bis zum 12. Januar 1919 ist Kärnten größtenteils befreit. Doch am 25. April 1919 versuchen es Südslawen aufs Neue. Der Autor Wolfram Mallebrein berichtet:

"Nun erhebt sich der Sturm des Kärntnervolkes mit noch stärkerer Heftigkeit. Wer Waffen tragen kann, reiht sich ein in die Heimwehrbataillone, die die slawische Offensive nicht nur aufhalten, sondern in wütenden Gegenangriffen die überrannten Stellungen wieder zurückerobern. Steinachers Kampftruppe Teinach und des Slowenenführers Malgajs >Todesschar< stoßen am 6. Mai 1919 bei Gutenstein aufeinander. Nach hartem Ringen wird der Kampf durch die Erstürmung der Schloßanlagen Gausenegg unter schweren beiderseitigen Verlusten zugunsten der Kärntner entschieden."

Steinacher ist beim Sturmangriff schwer verwundet worden (Lungenschuß). Als Ende Mai ein reguläres serbisches Heer vorrückt, eilt der hünenhafte Oberleutnant mit offener Brustwunde an die Front und verwehrt den feindlichen Massen den sofortigen Vorstoß nach Klagenfurt.

Nun aber blickt die Weltöffentlichkeit auf Kärnten. Auf internationalen Druck muß Belgrad eine Volksabstimmung zulassen, die am 10. Oktober 1920 siegreich für Deutschösterreich ausgeht.

In der Folgezeit ist Steinacher an allen Brennpunkten des deutschen Volkstums- und Abstimmungskampfes zu finden: 1920/21 im Auftrag der Reichsregierung in Oberschlesien, 1921 im Burgenland, im gleichen Jahr bei der Anschlußabstimmung in Tirol (fast 100 % für das Deutsche Reich!), 1923 wirkt er, von der deutschen Reichsregierung beauftragt, als Hauptorganisator des passiven Widerstandes gegen die französischen und belgischen Ruhrbesetzer. Sein Deckname bei der Schaffung dieser größten Untergrundbewegung Deutschlands lautet symbolhaft: Bergmann.

Verein für das Deutschtum im Ausland (VDA)

1933 wird der inzwischen promovierte Dr. Steinacher zum Präsidenten des Verein für das Deutschtum im Ausland (VDA) mit Sitz in Berlin gewählt. Er scheidet vier Jahre später aus diesem Amt, auch weil er trotz Berlins Werben um Mussolini für die Rechte der deutschen Südtiroler gefochten hat. Das „Hitler-Mussolini-Abkommen“ vom September 1937 war der Anlass für Steinachers Sturz. Mussolini räumte Hitler in Österreich und der Tschechoslowakei völlig freie Hand ein. Als Gegenleistung verlangte er freie Hand für die Italienisierung Südtirols, verbunden mit der Möglichkeit einer Option für Deutschland und Aussiedlung dorthin. Jegliche Unterstützung Südtirols habe von nun an zu unterbleiben. Steinacher wehrte sich nachdrücklich gegen die Pläne und sprach von „Volksverrat“. Dies bot seinen Gegnern die willkommene Gelegenheit, ihn von seinem Amt „zu beurlauben“, zumal auch Mussolini „seinen Kopf gefordert“ hatte.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg steht Steinacher als Frontoffizier der deutschen Gebirgstruppe seinen Mann. Zurückgezogen, doch unbeirrt kärntnerisch und deutsch gesinnt, stirbt er am 10. Januar 1971 auf seinem Miklauzhof im Süden der geliebten Kärntner Heimat, nicht ohne noch den Verzicht auf Ostdeutschland ausdrücklich als »Verrat« zu geißeln.

Nachwirkung

Bei der Einweihung des Steinacher-Denkmals in Völkermarkt/Kärnten am 2. Mai 1976 sagt der Ortsgeistliche: „Hans Steinacher lebt in unserem Herzen weiter als der >Andreas Hofer< unserer Kärntner Heimat!“

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Verweise