Kärntner Abwehrkampf

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Kärntner Abwehrkampf gegen die Truppen des Staates der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS-Staat) vom 5. Januar 1919 bis 6. Juni 1919 (defacto bestand die Gefahr der Fremdherrschaft im südlichen Kärnten von November 1918 bis November 1920); Bildoriginal von Prof. Heinrich Ebner (1940).

Der Kärtner Abwehrkampf fand nach dem 1. Weltkrieg in Südkärnten, Deutschösterreich statt. Jugo-Slawische Truppen waren in das einstige österreichische Herzogtum einmarschiert, um auch dessen südliche Gebiete für den neuen künstlichen „SHS-Staat“, das spätere „Jugoslawien“ zu okkupieren. Der erbitterte militärische Widerstand erregte für die Entente unangenehmes Aufsehen, es war nicht möglich diesen Landraub wie im Falle der Untersteiermark oder des Sudetenlandes, deren Bewohner fälschlich der Meinung waren ihr Recht auf friedliche Weise erringen zu können, glatt durchzuführen und die Welt vor vollendete Tatsachen zu stellen. Notgedrungen ließen die Feindmächte 1920 eine Volksabstimmung durchführen, bei der sogar Teile der nichtdeutschen Bevölkerung für die Republik Österreich stimmten, welche den Verbleib bei Österreich erzwang.

Geschichte

Ehrendes Gedenken an Persönlichkeiten des Kärntner Abwehrkampfes und der Volksabstimmung. Kranzniederlegungen des Landes und Militärkommandos an den Ehrengräbern von Ludwig Hülgerth, Arthur Lemisch und Martin Wutte. Landeshauptmann Haider (†) hält eine Rede in Dreifaltigkeit zum Gedenken an Arthur Lemisch.

Am 5. November 1918 drangen slowenische Truppen in Südostkärnten ein, jugoslawische Gendarmerie rückte in das Rosen- und untere Gailtal vor. Ferlach und das nördlich der Drau gelegene Völkermarkt wurden besetzt. Deutsche Schulleiter und Bürgermeister wurden abberufen, deutsche Kultur- und Gesangsvereine verboten, die Zeitungen eingestellt, das Standrecht eingeführt und Kärnten der Laibacher Verwaltung unterstellt. Am 5. Dezember 1918 beschloß - trotz Abratens der Bundesregierung - die Provisorische Landesversammlung von Kärnten den bewaffneten Widerstand. Anfang 1919 schlossen sich in den gefährdeten Gebieten Freiwillige zu "Heimwehren" zusammen. Die organisatorische Leitung übernahmen Oberstleutnant Ludwig Hülgerth als Landesbefehlshaber und Oberleutnant Hans Steinacher als Truppenführer und Propagator. Die Kärntner Slowenen standen in allen Kämpfen auf seiten der Deutschösterreicher.

Der Freiheitskampf begann mit der Befreiung von Grafenstein am 15. Dezember 1918 – im Gailtal mit der Rückeroberung von Arnoldstein am 5. Januar 1919, einem Vormarsch gegen das Rosental und der Einnahme von Rosegg, St. Jakob im Rosental, Rosenbach und Ferlach. Am 14. Januar wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen; eine VS-amerikanische Kommission studierte an Ort und Stelle die strittigen Gebietsfragen. Im April 1919 wurde durch die Gebietskommission in Paris eine Befragung der Kärntner Bevölkerung im Klagenfurter Becken beschlossen. Am 29. April brachen die Jugoslawen den Waffenstillstand, und unternahmen eine Großoffensive auf der ganzen Front von Lavamünd bis Rosenbach-Tunnel. Die Regierung in Laibach verfügte, daß in den besetzten Gebieten in Unterkärnten hunderte Lehrer, Gendarmen und Allgemeine Verwaltungsbeamte entlassen wurden. Die Kämpfe brachten dem südslawischen Agressor aber keine Erfolge, der Angriff auf Klagenfurt konnte bei der Gurkenbrücke abgewehrt werden. Bis 7. Mai waren alle bis auf die laut Waffenstillstandsvertrag geräumten Gebiete befreit. Nachdem die Oberste Rat in Paris eine Volksabstimmung in den Grenzgebieten endgültig beschlossen hatte, versuchten die Jugoslawen erneut, durch Waffengewalt vollendete Tatsachen zu schaffen. Reguläre jugoslawische Truppen überschritten am 28. Mai 1919 die Grenze und besetzten am 6. Juni Klagenfurt, das sie aber nach Aufforderung des Obersten Rats der Alliierten in Paris wieder räumen mußten. Die Kärntner Landesregierung wurde nach Spittal an der Drau verlegt und bereitete von dort aus die Volksabstimmung vor. Von da an unterblieben weitere Kämpfe. Insgesamt verzeichneten die Kärntner mehr als 200 Tote und 800 Verwundete.

Im Friedensvertrag von Saint-Germain wurde nun eine Volksabstimmung in den Abstimmungsgebieten angeordnet (Kärntner Volksabstimmung). Bis dahin wurde die südliche "Zone A" von jugoslawischen, die nördliche "Zone B" von österreichischen Truppen besetzt gehalten.

Gedenken

Zur Erinnerung wurde die 4. Strophe der Kärntner Landeshymne hinzugefügt. Auch ein Gedenkstein wurde errichtet der die Inschrift trägt: Bis hierher und nicht weiter, kamen die serbischen Reiter.

Literatur

  • Claudia Fräss-Ehrfeld, Geschichte Kärntens 1918-1920. Abwehrkampf - Volksabstimmung - Identitätssuche, Bs. 3/2, Klagenfurt 2000.
  • Claudia Kromer, Die Vereinigten Staaten von Amerika und die Frage Kärnten 1918-1920. Aus Forschung und Kunst, Bd. 7), Klagenfurt ²1996.
  • Wilhelm Neumann, Kärnten 1918-1920. Ereignisse - Dokumente - Bilder. (Buchreihe des Landesmuseums für Kärnten, XXIX. Band, Klagenfurt ²1980.
  • Wilhelm Neumann, Abwehrkampf und Volksabstimmung in Kärnten 1918-1920. Legenden und Tatsachen (Das Kärntner Landesarchiv, Bd. 2), Klagen- furt ³1997.
  • Alfred Ogris, Zur Bedeutung des Kärntner Freiheitskampfes (1918-1920), in: 10. Oktober 1920.
  • Gedanken zur Kärntner Volksabstimmung (Freie Argumente. Freiheitliche Zeitschrift für Politik, 17. Jg. 1990, Folge 3) 5-11.
  • Der 10. Oktober 1920. Kärntens Tag der Selbstbestimmung. Vorgeschichte - Ereignisse - Analysen, hg. vom Kärntner Landesarchiv unter Mitarbeit von Al- fred Ogris, Wilhelm Deuer, Barbara Felsner, Wilhelm Wadl und Evelyne Webernig, Klagenfurt ²1995
  • Hellwig Valentin, Abwehrkampf und Volksabstimmung in Kärnten 1918 1920. Mythen und Fakten, Klagenfurt 1993; derselbe, Kärntens läSturmjahrelf 1918- 1920, Klagenfurt 2000.
  • Martin Wutte, Kärntens Freiheitskampf 1918-1920. (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, Bd. 69), Klagenfurt 1985 (verbesserter Neudruck der Zweitauflage von 1943).
  • Ingomar Pust "Titostern über Kärnten 1942-1945" Totgeschwiegene Tragödien, Kärntner Abwehrkämpferbund, Klagenfurt 1984
  • Wilhelm Wadl - Das Jahr 1945 in Kärnten Verlag des Kärntner Landesarchiv, Klagenfurt 1985
  • Österreichische Historiker-Arbeitsgemeinschaft für Kärnten und Steiermark, Völkermord der Titopartisanen 1944-48, Graz 1990
  • Amtliche Darstellung der Verschleppungen von Zivilpersonen aus Kärnten im Jahre 1945 durch die jugoslawischen Partisanenverbände, Klagenfurt 1952
  • Valentin Einspieler, Verhandlungen über die der slowenischen Minderheit angebotene Kulturautonomie 1925-30, Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten, Klagenfurt 1976
  • Friedrich Perkonig, "Kampf um Kärnten"
  • Trude Laschan von Solstein Arneitz, Viktor Arneitz, Sein Leben in Kärnten und Brasilien, Verlag Heyn, Klagenfurt 1990
  • Dr. Hans Steinacher, In Kärntens Freiheitskampf, Verlag Heyn, Klagenfurt 1970
  • Kärntens Volksabstimmung 1920, Herausgeber Helmut Rumpler, Kärntner Druck- und Verlagsgesellschaft, Klagenfurt 1981
  • August Walzl, Kärnten 1945, Verlag Carinthia, Klagenfurt 1985

Siehe auch

Verweise