Schlebrügge, Hans von

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Major Hans von Schlebrügge.jpg

Hans von Schlebrügge (Lebensrune.png 1. Mai 1900 in Kassel; Todesrune.png 26. April 1971 in Pullach bei München) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps und der Wehrmacht, zuletzt Oberst und Ritterkreuzträger der Gebirgsjäger im Zweiten Weltkrieg sowie Bankdirektor.

Werdegang

Major Hans von Schlebrügge in Narvik.jpg
Major Hans von Schlebrügge, Kommandeur I. Bataillon des Gebirgsjäger-Regiments 139.jpg

Hans von Schlebrügge meldete sich am 1. Juni 1917 freiwillig zum Thüringischen Husaren-Regiment Nr. 12, mit dem er an den Kämpfen des Ersten Weltkrieges an der Westfront teilnahm und als Leutnant bereits mit den Eisernen Kreuzen I. und II. Klasse ausgezeichnet wurde.

Mit dem von ihm aufgestellten Freikorps „Schlebrügge“ kämpfte er von 1919 bis 1921 im Baltikum und Oberschlesien gegen sowjetische und polnische Insurgenten. Obwohl er es in seinem Zivilberuf schnell zum Bankdirektor gebracht hatte, ließ er sich mit dem Aufbau der Wehrmacht als Oberleutnant reaktivieren und zum Heeresbergführer ausbilden. Zum Hauptmann befördert, übernahm er eine Kompanie im Gebirgsjäger-Regiment 100 in Bad Reichenhall.

  • 7. Oktober 1936 Chef der 9. Kompanie/Gebirgsjäger-Regiment 100 (Bad Reichenhall)
  • 10. November 1938 Chef der 1. Kompanie/ Gebirgsjäger-Regiment 139 (Klagenfurt)

Zweiter Weltkrieg

Nach seinem Einsatz im Polenfeldzug 1939 als Kompaniechef nahm von Schlebrügge als Major und schließlich Kommandeur des I. Bataillons des Gebirgsjäger-Regiments 139 (als Nachfolger des vor Narvik verwundeten Ludwig Stautners) im Verband der 3. Gebirgs-Division unter Eduard Dietl an der Eroberung des nordnorwegischen Erzhafens Narvik teil, wofür ihm am 20. Juni 1940 das Ritterkreuz verliehen wurde (die 3. Gebirgs-Division ließ voller Freude umgehend ein Telegramm an Frau von Schlebrügge senden).

Nach einem Kommando an der Heeres-Hochgebirgsschule in Fulpmes (Tirol) übernahm er die Aufstellung der Skijägertruppe der Wehrmacht. Das zuerst als Jagdkommando agierende Ski-Bataillon „Schlebrügge“ mit drei Skijäger- und einer schweren Kompanie (mit MG 42) wurde auf Befehl von Generalfeldmarschall von Kluge ab dem 12. Dezember 1941 aufgestellt, wobei die Spezialisten der Heeres-Hochgebirgsschule das Stammpersonal bildet. Der erste Einsatz erfolgte schon am 12. Januar 1942 hart südlich der Autobahn nach Moskau. Bei den Gefechten wurde Schlebrügge schwer verwundet.

Von Dezember 1943 bis Mai 1944 war Schlebrügge dann Kommandeur der Ski-Jäger-Brigade 1,[1][2] die im Juni 1944 in 1. Skijäger-Division umbenannt wurde.

Abermals mit verschiedenen Kommandos an der Ostfront beauftragt und ab 22. Juli 1944 als Kommandeur der Gebirgsjäger-Brigade 139 „Generaloberst Dietl“ auf dem skandinavischen Kriegsschauplatz eingesetzt, u. a. als Kampfgruppenführer (Kampfgruppe bestand aus der Brigade und andere Truppenteile) im Lapplandkrieg gegen die nun die Wehrmacht (unter Generaloberst Lothar Rendulic) angreifende Finnen im Herbst 1944, wurde er am 22. Februar 1945 in die Führerreserve versetzt (vermutlich erneute Verwundung), war im Endkampf um Deutschland in der Alpenfestung eingesetzt und geriet im Mai 1945 in der Steiermark in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Jahr 1946 bereits entlassen wurde.

Tod

Oberst a. D. Hans von Schlebrügge verstarb im Alter von beinahe 71 Jahren am 26. April 1971 in Pullach bei München, wo er in den letzten Jahren mit seiner Gemahlin gewohnt hatte.

Beförderungen (Auswahl)

  • 1935 Hauptmann mit Rangdienstalter (RDA) vom 1. Juni 1934
  • 1. März 1940 Major
  • 1. April 1942 Oberstleutnant mit RDA vom 1. Februar 1942
  • 1943 Oberst mit RDA vom 1. August 1943

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Roland Kaltenegger: Oberst Hans von Schlebrügge – Vom Ritterkreuzträger von Narvik zum Begründer der Skijägertruppe der Wehrmacht, Verlagshaus Würzburg - Flechsig, 2014, ISBN 978-3803500496

Fußnoten

  1. Unter der Verantwortung der Heeresgruppe Mitte entstanden im Raum Minsk die Einheiten für die vorgesehene Skijäger-Brigade. Als Sondergliederung bestanden gewisse Unterschiede in der Uniform, z. B. dem Stahlhelm der Fallschirmjäger, und der Bewaffnung. Die Aufstellung verzögerte sich insbesondere durch die langsame Herausnahme der Jägerbataillone aus dem Frontgebiet. Anfang Januar 1944 galt die Brigade als kampfbereit. Anstatt wie vorgesehen nach Karelien verlegt zu werden, wurde die Brigade angesichts der Frontlage jedoch erneut in ungeeignetem Gelände eingesetzt: im Sumpfgebiet des Pripjet. Die dortigen Stellungskämpfe dauerten bis zum überstürzten Rückzug nach Beginn der sowjetischen Sommeroffensive 1944.
  2. Ab 1. Januar 1944 gehörte die Sturmgeschütz-Abteilung 270 zur 1. Skijäger-Brigade und wurde mit neuesten Waffen und Gerät ausgerüstet. Mit dieser Skijäger-Brigade gelangte die Sturmgeschütz-Abteilung 270 Anfang 1944 in das Gebiet der Pripjet-Sümpfe.