Narvikschild
Der Ärmelschild „Narvik“ war ein Auszeichnung der Wehrmacht und wurde an deutsche Soldaten verliehen, die 1940 an der Schlacht um Narvik (Norwegen) teilgenommen hatten.
Geschichte
Als erster der neu geschaffenen Kampfabzeichen stiftete der „Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht“ den Narvikschild. In dem Artikel 1 der Verordnung über die Stiftung des Ärmelschildes vom 19. August 1940 heißt es:
- „Zur Erinnerung an den heldenmütigen Kampf, den die in echter Waffenbrüderschaft bei Narvik fechtenden Verbände des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe siegreich bestanden haben, stifte ich den Narvikschild.“
Nachdem die Alliierten am 28. März 1940 Maßnahmen gegen die Erztransporte aus Schweden und Norwegen nach Deutschland beschlossen hatten und u. a. britische und französische Truppen in Narvik – Norwegen – landen sollten, wurden von deutscher Seite Gegenmaßnahmen beschlossen.
Am 9. April 1940 begann der deutsche Gegenschlag mit der Besetzung Dänemarks und Norwegens. Im Rahmen heftiger Kämpfe in Norwegen landete am 9. April unter dem Schutz einer Gruppe von 10 Zerstörern unter der Führung von Kommodore Bonte ein Gebirgsjäger-Regiment und besetzte die Stadt.
In den folgenden Tagen wurden die deutschen Zerstörer von stärkeren britischen Luft- und Seestreitkräften zum Kampf gestellt, wobei 2.100 Mann der geretteten Besatzungen die Kampfkraft Dietls verstärkten, der ebenfalls angegriffen wurde. Am 28. April besetzten britische Kräfte Narvik, welches sie – fast völlig zerstört – am 8. Juni 1940 wieder räumten. Der Artikel 3 der o. a. Verordnung lautet:
- Der Narvikschild wird verliehen an alle Wehrmachtangehörigen, die an der Landung in Narvik oder an den Kämpfen der Gruppe Narvik ehrenvoll beteiligt waren. Die Verleihung vollzieht in meinem Auftrag der Befehlshaber der Gruppe Narvik, General der Gebirgstruppen Dietl.
Eine Verfügung des General-Kommandos Gebirgskorps Norwegen vom 9. September 1940 legte die Verleihungsvoraussetzungen definitiv fest. Danach sollte der Kreis der Träger unter allen Umständen auf die wirklichen Narvikkämpfer beschränkt bleiben. Narvikkämpfer ist nur derjenige, der in der Zeit vom 9.4. bis zum 9.6.1940 – 24 Uhr – zu Lande oder zu Wasser unter dem Befehl des damaligen Befehlshabers der Gruppe Narvik in dem Gefechtsgebiet zwischen Riksgränsen – Oalge-Paß – Gratangsbotn einschließlich – Ofoten – Ostrand Skjomen – Norddalen oder in der Luft über diesem Raum zu Kampf-, Aufklärungs- oder Versorgungszwecken eingesetzt war. Anträge auf Verleihung – die Frist wurde wiederholt verlängert – mußten bis zum 31. Januar 1942 eingereicht worden sein.
Glücklicherweise ist der Tätigkeitsbericht des Generalkommandos Gebirgskorps Norwegen vom 25. Juni 1941 erhalten geblieben.
Die Beschaffung der Narvikschild machte erhebliche Schwierigkeiten. So bat das Gebirgskorps am 21. November 1941 um Zusendung von 10.000 Stück Narvikschilden in Silber, die aber am 15. März 1941 noch nicht eingetroffen waren. Der Grund hierfür war, daß die Auszeichnungen sechs Wochen auf einem im Stettiner Hafen eingefrorenen Dampfer gelagert hatten.
Aussehen
Der künstlerische Entwurf des Schildes, der zur Uniform am linken Oberarm getragen wurde, stammt von Professor Richard Klein in München. Der Schild für Angehörige des Heeres und der Luftwaffe war silberfarbig; die Marine erhielt goldfarbene Schilde.
Verleihungsanzahl
Nachdem Adolf Hitler am 21. März 1941 dem General der Gebirgstruppen, Dietl, das Schild persönlich verliehen hatte, wurden bis zum 15. Juni 1941 verliehen:
Heer | |
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2. Gebirgsdivision | 206 |
3. Gebirgsdivision | 2.338 |
sonstige Truppen d. H. | 59 |
Gefallene | 152 |
Kriegsmarine | |
Zerstörerbesatzungen | 2.621 |
sonstige Marineangehörige | 115 |
Handelsmarine | 442 |
Gefallene: Kriegsmarine | 411 |
Gefallene: Handelsmarine | 22 |
Luftwaffe (Fliegendes) | |
Personal | 1.309 |
Fallschirmjäger | 756 |
Gefallene u. Vermißte | 96 |
Hinzu kommt noch eine geringe Zahl von Nachzüglern.