Hardenberg (Vechte)
Staat: | Niederlande |
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Provinz: | Überissel |
Einwohner (01.01.2014): | 18.000 |
Bevölkerungsdichte: | 56 Ew. p. km² |
Fläche: | 317,24 km² |
Postleitzahl: | 7700-7704, 7707, 7770-7789 |
Telefon-Vorwahl: | 0523, 0524 |
Koordinaten: | 52° 35′ N, 6° 37′ O |
Hardenberg an der Vechte ist eine dissimilierte deutsche Stadt in der heutigen ostniederländischen Provinz Überissel und Sitz der Verwaltung der gleichnamigen Gemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ihre urkundlich belegte Geschichte begann im Jahre 754, als der Vater Karls des Großen den Bau einer Kirche neben einem germanischen Kultplatz in Nienstede anordnete. Aus dem an einer durchwatbaren Stelle der Vechte gelegenen Ort Nienstede wurde der Hardenberger Vorort Heemse. Während Sicherungsarbeiten an der mittelalterlichen Nachfolgekirche im Jahre 1936 wurde ein Opferstein gefunden.
Schloß Erderenberg
Das Jahr 1227, in dem der Bischof von Utrecht und Paderborn, Wilbrand von Oldenburg, nach der Schlacht bei Ane zur Zügelung des Niedersächsischen Freiheitskämpfes aus Materialien der dazu abgerissenen Schutzburg bei Almelo eine Burg auf dem Erderenberg an der Vechte errichten ließ, wurde zum Stiftungsjahr der eigentlichen Stadt Hardenberg, die am linken Ufer des Flusses entstand, an der Stelle, an der sich zwei Handelswege aus östlicher Richtung trafen. Bereits 1230 wurde die dem Schloß Erderenberg zugehörige Siedlung mit einer Mauer versehen, erst im Jahre 1362 erfolgte dann die Verleihung des Stadtrechtes. Ob es sich dabei z. B. um das Magdeburger Recht handelte, wird von niederländischen Geschichtsbüchern zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht ausgewiesen, ein Umstand, der das Ausmaß der Dissimilierung dieser niederdeutschen Region belegt.
Historische Gebäude
Ein Großbrand legte 1708 die Altstadt in Schutt und Asche. Das Neue Rathaus in der Vorstraße wurde deswegen im Jahre 1805, die Stephanuskirche im Jahre 1847 errichtet. An der Südseite dieser Kirche konnten mittelalterliche Mauerreste gesichert werden. An der Stelle des bereits im 17. Jahhundert zerfallenen Schlosses Erderenberg kam die am Wilhelminaplatz gelegene Höftekirche. Im 20. Jahrhundert wurde das Aussehen der Stadt von modernen Hochbauten, so einem Bankgebäude im Stil Rudolf Steiners, eingreifend und in verschandelnder Weise geändert. Ein Konzentrationslager für politisch unerwünschte, mit dem reichsdeutschen Besatzer zusammenarbeitende Personen, so Mitglieder der NSB und weitere Kollaborateure, befand sich während der Nachkriegszeit in der Schule zu Hardenberg.
Bahnanbindung
Das Hardenberger Bahnhofsgebäude wurde 1903 zusammen mit den zum gleichen Zweck vorgesehenen Bauten in den benachbarten Orten Gramsbergen und Marienberg hochgezogen. Hardenberg befindet sich an der eingleisigen Bahnstrecke von Emmen nach Zwolle. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verkehrten hier die Regionalzüge des Noordoost Locaalspoorweg (dt: Nordöstliche Regionalbahn) (NOLS).
Bildergalerie
Bekannte, in Hardenberg an der Vechte geborene Personen
- Albert Ritzäus Hardenberg (1510–1574), in Bremen und Emden wirkender Reformator
Quelle
- „Het Vechtdalpad, te voet langs de Overijsselse Vecht“, VVV Overijssels Vechtdal, Ommen 2006, ISBN 90-9011123-98