Ebner, Heinrich

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„Heinrich Ebner wurde 80“, Veldner Zeitung, 1991[1]

Heinrich Ebner (Lebensrune.png 22. August 1911 in Klagenfurt; Todesrune.png 1998 in Velden am Wörther See) war ein deutscher Maler, Werbegraphiker für Fremdenverkehr und Industrie, Kriegsmaler, Plakatkünstler und Politiker aus Kärnten. Er war nach dem Beitritt Österreichs Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste.

Werdegang

„Prof. Heinrich Ebner (1911 - 1998), akad. Maler und Graphiker, Altbürgermeister und Ehrenbürger von Velden, wurde am 22. August 1911 als Sohn des Architekten und Stadtbaumeisters Crysanth Ebner in Klagenfurt geboren. Nach Volks- und Realschule in Klagenfurt studierte er zunächst zwei Semester Architektur an der Technischen Hochschule in Wien und angewandte Malerei und Künstlerische Werbegraphik an der Kunstgewerbeschule bei Prof. Löffler, dann vier Jahre an der Akademie der bildenden Künste [Anm.: staatliche Kunstakademie in Wien] bei den Prof. Fahringer und Andri und Kunstpädagogik. Schon mit 24 Jahren präsentierte er Arbeiten in der Wiener Secession und erhielt den staatlichen Studienpreis. Ebner gründete nach seiner Rückkehr in die Heimat 1936 die „Kärntner Werkhütte“ und wurde Mitglied des Kärntner Kunstvereins. Bekannt wurde er durch seine künstlerische Werbegraphik – sein Plakat zum Villacher Kirchtag findet heute noch Verwendung -, seine Wandbilder (Sgraffito-Fries am Neuen Markt in Wien) in Sgraffito-, Fresco- bzw. Secco-Technik und in Naturstein- oder Glasmosaik und seine Arbeiten als „Kriegsmaler“. Für seinen Heimatort Velden gestaltete er das Gemeindewappen neu und schuf Mosaiken und Graffiti an mehreren Gebäuden.“[2]

Zweiter Weltkrieg

Anfang 1941 wurde er zur Luftwaffe eingezogen. Hier zeigte er sich bei seinen Einsätzen nicht nur verwegen, sondern auch künstlerisch sehr begabt. Er wurde nun aus dem normalen Truppendienst entfernt und zum „Kriegsmaler“ bestimmt. Seine neue Aufgabe führte ihn zu zahlreichen Luftwaffenstandorte in Dänemark, Griechenland, Kreta, Rhodos und an die Ostfront nach Nordrußland. 180 angefertigten Zeichnungen, Aquarelle, Temperas und Ölbilder wurden am Kriegsende Beute der Russen und VS-Amerikaner. 1943 war er auch für kurze Zeit als Nachfolger des Gymnasialprofessors und Direktor der Kärntner Landesgalerie Max Bradaczek (1885–1944; Duz-Freund Baldur von Schirachs) Präsident des Kunstvereins Kärnten. 1944, als die Invasion in der Normandie tobte, mußten auch die Kriegsmaler in den Kampf. Zuerst diente als Bordschütze bei den Kampffliegern, und beim Endkampf um Deutschland als Fallschirmjäger an der Deutschen Westfront. Zu Kriegsende geriet er, je nach Quelle, entweder in der Festung Holland am 5. Mai 1945 oder schon im April 1945 bei der 2. Fallschirmjäger-Division in Kriegsgefangenschaft, aus der er im Herbst 1946 entlassen wurde.

Nachkriegszeit

In den ersten Nachkriegsjahren wurden Karl Bauer und Heinrich Ebner gemeinsam mit Utho Christl mit der 1949 abgeschlossenen künstlerischen Ausgestaltung der Schalterhalle am Villacher Hauptbahnhof betraut. Die völkisch anmutenden Monumentalfresken an der Ost- und Westseite sorgten für Aufsehen und Bewunderung. Er durfte aufgrund seiner „Nazi-Vergangenheit“ vorerst nicht, wie gewünscht, wieder als Lehrer arbeiten, sondern schuf sich eine Existenz als freischaffender Künstler. Schließlich wurde er wieder Professor am Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Klagenfurt, wie er es vor dem Kriegsdienst war, und dann 1954 bis 1964 Bürgermeister der Marktgemeinde Velden am Wörther See.

Bürgermeister Professor Ebner begründete 1958 gemeinsam mit Senatore Luciano Fantoni eine Gemeinde- bzw. Städtepartnerschaft mit der italienische Gemeinde Gemona del Friuli.[3] In den 1970er Jahre erarbeitete sich Ebner auch noch die Technik der Edelmetall-Gestaltung und schuf Schmuckstücke als Vorlagen für Goldschmiede und Juweliere. Ebner wurden sowohl die silberne Ehrenmedaille als auch das Ehrenbürgerrecht des Marktes Velden verliehen.

Bildergalerie

Literatur

  • Josef Friedrich Perkonig: Kärnten, Heimatland, Ahnenland. Ein Buch für die Jugend, Illustriert (Bilder und Einbandentwurf) von Heinrich Ebner, NS Gauverlag Steiermark, Graz 1942

Fußnoten