Remlinger, Heinrich (1913)
Gottlob Heinrich Remlinger ( 27. September 1913 in Ulm; ermordet 23. Juli 1951 in sowjet-bolschewistischer Kriegsgefangenschaft) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst, Festungskommandant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Remlinger trat 1932 der Reichswehr bei, seine letzte Anschrift, wo er mit seiner Familie wohnte, war die Kaiserin-Augusta-Allee 25 in Weimar.
Zweiter Weltkrieg
Remlinger war Anfang 1939 Oberleutnant im Kavallerie-Regiment 15. Mit Wirkung vom 1. Dezember 1944 (RDA) wurde er zum Oberstleutnant und mit Wirkung vom 30.1.1945 zum Oberst befördert. Die Beförderung zum Oberst ist sicher, auch wenn die Russen ihn bis zuletzt als Oberstleutnant geführt haben. Ggf. konnte die Beförderung während der Kämpfe nicht im Soldbuch eingetragen werden. In der Generalskartei des Heerespersonalamt beim OKH (Personalwesen) wird er als Oberst geführt.
Sein Ia in der Festung Schneidemühl war der Ritterkreuzträger Major i. G. Karl-Günther von Hase.
Endkampf um die Festung Schneidemühl
Protokollauszüge der Sowjets halten Worte von Remlinger fest (aus dem Russischen übersetzt):
- „Am 27. Januar kam ich nach Deutsch-Krone in den Stab von Himmler, der die deutsche Heeresgruppe ‚Weichsel‘ befehligt. Himmler erklärte mir, daß ich zum Kommandant von Schneidemühl ernannt wurde, und fügte hinzu: ‚Sie kriegen uneingeschränkte Freiheit und müssen die Festung um jeden Preis halten.‘ Bald darauf hatten die Russen die Stadt eingekreist. In wenigen Tagen haben wir an Gefallenen und Verwundeten mehr als 4.000 Soldaten und Offiziere verloren. In der Stadt herrschten Panik und Chaos. Viele Offiziere kamen zu dem Schluß, daß die Garnison vor der Vernichtung steht, und sprachen sich für eine Kapitulation aus. Ich ließ mich per Funk mit dem Stab verbinden und teilte mit, daß die Lage kritisch sei. Als Antwort kam ein von Himmler unterzeichnetes Radiogramm: ‚Ihre Lage ist uns bekannt. Haltet durch. Es ist Hilfe unterwegs.‘ Ohne die Hilfe abzuwarten, entschloß ich mich, auf eigene Gefahr aus Schneidemühl nach Norden auszubrechen. Aber wir stießen auf die Russen, hatten äußerst schwere Verluste und wurden versprengt. Mich und mein Stabschef nahm man gefangen.“
Tod
Nach neuesten Kenntnissen soll Oberst Remlinger am 23. Juli 1951 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft „unter ungeklärten Umständen“ gestorben sein.
Familie
Heinrich war der Sohn des gleichamigen Generalmajors Heinrich Remlinger und dessen Frau Emilie, geb. Bächtle. Sein Bruder Alfred ( 9. Oktober 1919 in Ulm) ist als Unteroffizier am 27. März 1944 bei Santa Maria Infante während der Schlacht um Monte Cassino gefallen.
Auszeichnungen (Auszug)
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Panzervernichtungsabzeichen in Silber
- Deutsches Kreuz in Gold am 21. März 1943 als Rittmeister und Kommandeur des I. Bataillons/Panzergrenadier-Regiment 4 (RgtsKdr. Oberst Martin Unrein)
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 30. Januar 1945 als Oberst und Kommandant der Festung Schneidemühl