Mücke, Hellmuth von

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Kapitänleutnant Kurt Hellmuth von Mücke

Kurt Hellmuth von Mücke (Lebensrune.png 25. Juni 1881 in Zwickau; Todesrune.png 30. Juli 1957 in Ahrensburg) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine und der Vorläufigen Reichsmarine. Während des Ersten Weltkrieges führte er einen Teil der Mannschaft des Schiffes „Emden“ vom Indischen Ozean auf der beschlagnahmten Ayesha, einem maroden Schoner, über die Hedschasbahn nach Deutschland zurück.

Leben

Weg der Emden und der Mannschaft
Hellmuth von Mücke II.jpg

Werdegang

„Hellmuth von Mücke Familie stammte väterlicherseits aus der Lausitz und hatte 1806 von Kaiser Franz II. den Adelstitel erhalten. Er besuchte das Gymnasium in Dresden und trat im April 1900 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein, wo ihm ein schneller Aufstieg gelang. Nach einer Ausbildungsreise auf dem Schulschiff ‚Charlotte‘ wurde er 1901 zum Fähnrich zur See befördert und nach dem Besuch der Marineschule in Kiel zum Leutnant zur See (1903). Weitere Karriereschritte waren Oberleutnant und Kompanieführer bei den Schultorpedobooten (1904) und Erster Offizier bei der 3. Torpedoboot-Reserve-Halbflottille (1907). Schließlich stieg er auf dem Kleinen Kreuzer ‚Emden‘ zum Ersten Navigationsoffizier (1913) und zum Ersten Offizier (1914) auf. In Ostasien, wo sein Schiff gerade im deutschen Stützpunkt Tsingtau (chin. Quingdao) lag, erlebte M. den Ausbruch des Ersten Weltkriegs.“[1]

Erster Weltkrieg

Hellmuth von Mücke mit Gemahlin, 1915.jpg
Hellmuth von Mücke, Spendenmarke.jpg
Silbermedaille 1915. Auf den Wüstenmarsch des Kapitänleutnants Hellmuth von Mücke.jpg

Die „Emden“ ankerte bei den Cocos-Inseln südwestlich von Java, wo sie einen deutschen Kohlendampfer erwartete. Gleichzeitig setzte Kapitän von Müller eine Abteilung an Land, um eine britische Funkstation zu zerstören. Die konnte aber noch einen Notruf absetzen, der von einem Konvoi empfangen wurde. Umgehend nahm der australische Leichte Kreuzer HMAS „Sydney“ (139 Meter Länge, 5500 Tonnen Gewicht, 550 Mann Besatzung, acht 15,2-Zentimeter-Geschütze) die Verfolgung auf.

Kapitän von Müller erkannte den Feind zuerst und eröffnete das Feuer. Aber die 10,5-Zentimeter-Geschosse konnten die Panzerung des deutlich größeren Gegners nicht durchdringen, der mit seinen weiter reichenden Kanonen zudem wesentlich stärker bewaffnet war. Nach zwei Stunden war die „Emden“ nur noch ein Wrack. Die „Emden“ wurde während des Gefechts auf den Strand gesetzt. Die „Emden“ hatte nach diesem Gefecht 136 tote Besatzungsmitglieder zu beklagen. 197 Seeleute, darunter 65 Verwundete sowie die 16 Mann Prisenbesatzung von der „Buresk“, gerieten in Kriegsgefangenschaft, so auch der Kommandant Fregattenkapitän Karl von Müller (bis September 1918). Auf der „Sydney“ gab es lediglich vier Tote und zwölf Verwundete. Die erlittenen Schäden waren vergleichsweise gering.

Allerdings gelang es dem gelandeten Stoßtrupp (rund 50 Mann) des Ersten Offiziers von Mücke, sich der Gefangennahme zu entziehen, zuvor mußte der Landungszug von den Kokosinseln aus mit ansehen, wie die „Emden“ untergeht. Die Marinesoldaten requirierten einen Schoner (ein marodes Segelschiff) und waren längst außer Reichweite, als die Australier an Land gingen. Über Sumatra und den Jemen erreichte die Gruppe die Arabische Halbinsel, wo sie Kämpfe mit Beduinen zu bestehen hatten.

Im Mai 1915 meldeten sie sich schließlich beim deutschen Marine-Kommandeur in Istanbul mit dem Satz::

„Euer Exzellenz, melde gehorsamst, Landungszug ‚SMS Emden‘ in Stärke von fünf Offizieren, sieben Unteroffizieren und 37 Mann zur Stelle!“

Landungszug

Hellmuth von Mücke war Führer des Landungszuges vom 9. November 1914 bis 23. Mai 1915:

  • mit dem Schoner „AYESHA“ zunächst nach Padang (Indonesien)
  • mit dem NDL Dampfer „CHOISING“ nach Hodeida (Jemen)
  • per Segler, Kamelkarawane und Eisenbahn weiter nach Konstantinopel (heute Istanbul)
  • Heimkehr nach Deutschland (Juni 1915)

Weitere Dienststellen (Auswahl)

  • Kompanieoffizier bei den Schultorpedobooten, I. Torpedoabteilung, Inspektion des Torpedowesens, Kiel (1. Oktober 1904 bis März 1907)
  • Erster Offizier T-Boot D8, III. Torpedoboots-Reserve-Halbflotille (April 1907 bis April 1908)
  • Flaggleutnant beim Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte (Konteradmiral von Heeringen), Aufklärungsschiffe (April 1908 bis September 1908)
  • Flaggleutnant der 1. Torpedo-Flottille (Chef Karl von Restorff), Inspektion des Torpedowesens (Oktober 1908 bis April 1911)
    • zugl. Kommandant des Führerbootes „S 149“ und Kompanieoffizier der I. Torpedo-Division, Kiel
  • Referent bei der Inspektion des Torpedowesens (April 1911 bis September 1912)
    • in dieser Zeit weiter Kommandant von „S 149“ (April 1911 bis April 1912)
  • Chef der 3. Kompanie, I. Abteilung, II. Matrosen-Division, Wilhelmshaven (Oktober 1912 bis September 1913)
  • Ausreise nach Ostasien mit NDL-Reichspostdampfer „Princess Alice“ von Hamburg nach Shanghai (16. Oktober 1913 bis 1. Dezember 1913)
  • Erster Offizier Kleiner Kreuzer SMS EMDEN, Ostasiatisches Kreuzergeschwader (3. Juni 1914 bis zum 9. November 1914)
  • Führer des Landungszuges (9. November 1914 bis 23. Mai 1915)
  • Heimkehr nach Deutschland (Juni 1915)
  • Chef der 15. Torpedoboots-Halbflottille (Juni 1915 bis Januar 1916)
  • Führer der Euphrat-Flußabteilung in Mesopotamien (Januar 1916 bis November 1916)
  • im Admiralstab (November 1916 bis März 1917)
  • Chef der deutschen Donau-Halbflottille (März 1917 bis August 1917)
  • Navigationsoffizier auf dem Schlachtkreuzer SMS „Derfflinger“ (August 1917 bis Mai 1918)
  • Kommandant der 1. Abteilung der II. Torpedobootsdivision (Mai 1918 bis November 1918)

Zwischenkriegszeit

In der Zwischenkriegszeit war er Gründer und Führer des Mücke-Bundes (mit dem er am Kapp-Aufstand teilnahm), NSDAP-Politiker, Mitglied des Sächsischen Landtags und Schriftsteller.

Zweiter Weltkrieg

Von Mücke meldete sich bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges freiwillig zur Kriegsmarine, dieses Ersuchen wurde allerdings abgelehnt. 1940 zog die Familie nach Ahrensburg, wo sie sich ein eigenes Haus kaufte.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende engagierte sich von nun Mücke in der sogenannten Friedensbewegung und sprach sich gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland durch die Bundeswehr aus. Aus diesen Gründen geriet er verständliche weise, wenn auch zu unrecht (wie sein Sohn Dirk in der Nachkriegszeit mehrfach kundtat) – er war als Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes sowie Bund der Deutschen, Partei für Einheit, Frieden und Freiheit –, in den Verdacht der kommunistischen Agitation und wurde Anfang 1957 vor den 6. Strafsenat des Bundesgerichts vorgeladen.

Tod

Hellmuth von Mücke, Grabstätte.jpg

1957 verstarb Kurt Hellmuth von Mücke an Herzversagen. Die Beisetzung fand am 27. Juli 1957 auf dem Friedhof von Ahrensburg statt.

Familie

Von Mücke war der Sohn (zweiter von drei Söhnen) von Curt von Mücke (1851–1886), Hauptmann der Sächsischen Armee und Luise, geb. Alberti (1854–1940). Seine Geschwister war unter anderem Kurt und Fritz von Mücke. 1915 heiratete er seine Verlobte Carla „Carry“ Fincke (Lebensrune.png 1894), aus der Ehe sind sechs Kinder entsprossen:

  • Kurt Hellmuth Karl (Lebensrune.png 15. März 1918 in Wilhelmshaven), gefallen als Unteroffizier und MG-Schütze an der Ostfront (Demidowska) am 22. Februar 1943
  • Ursula (1920-1936)
  • Ortrud (Lebensrune.png 1922)
  • Helga (Lebensrune.png 1925
  • Dirk (Lebensrune.png 1930)
  • Björn (Lebensrune.png 8. März 1938)

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Werke

  • Emden, Verlag August Scherl, Berlin 1915 (PDF-Datei)
  • Ayesha, Verlag August Scherl, Berlin 1915 (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten