Hey, Paul

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Paul Hey in seinem Atelier in Gauting

Paul Hey (Lebensrune.png 19. Oktober 1867 in München; Todesrune.png 14. Oktober 1952 in Gauting bei München) war ein deutscher Maler, Graphiker und Märchenillustrator.

Leben

Mythos „Blondine“: Rapunzel (Märchen der Gebrüder Grimm), Illustration von Professor Hey

Hey wuchs zusammen mit fünf Geschwistern auf, legte 1886 die Reifeprüfung ab und wurde danach in die Münchner Akademie der Bildenden Künste aufgenommen. Anschließend unternahm er eine Reihe von Studienreisen nach Italien, Griechenland, Ägypten, England und Schottland.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg war er als Kriegsmaler tätig. 1916 erhielt er vom Verein für das Deutschtum im Ausland den Auftrag für eine Serie von 20 Liedpostkarten und illustrierte zudem eine Vielzahl von Zeitschriften, Märchen- und Kinderbüchern, Postkarten und Sammelbildern.

Drittes Reich

1939 erhielt er den Auftrag zu den Illustrationen von Märchen-Cigarettensammelbildern der Firma Reemtsma. Zudem schuf er auch eine Reihe von Ölgemälden.

Kurzbiographie

„Hey, Sohn des Musikpädagogen Julius Hey, studierte an der Münchener Kunstakademie. Um 1900 zeichnete er für den Münchener Verleger Ottmar Zieher Ansichtskarten, wie auch andere bekannte Grafiker seiner Zeit. Heyer arbeitete sich einen eigenen Stil. Er gestaltete poetische, wirklichkeitsnahe Grafiken von alten Objekten und illustrierte, vornehmlich in malerischen Techniken, Märchen und Volkslieder, so unter anderem Sang und Klang fürs Kinderherz, herausgegeben 1909 von Engelbert Humperdinck, und Mitte der 1930er das Volksliederalbum von Kathreiner. Hey zeichnete sich durch innige Verbundenheit mit Natur und Mensch aus. Er gilt als Maler des deutschen Gemüts. Moderne und Technik bleiben aus seinem Werkausgeblendet. Große Bekanntheit erzielte Paul Hey mit seinen Illustrationen für die Deutschen Märchen als Serie von Zigarettenbildern im Auftrag von Reemtsma. Das Bilder-Sammelalbum erschien 1939 mit rund 100 gemalten Illustrationen. Es enthielt die abgedruckten Märchen und war mit einem Preis von einer Reichsmark für jedermann erschwinglich. Die Bilder zu den Märchen gab es jeweils beim Kauf einer Schachtel Zigaretten. 1940 erschienen Hans Christian Andersens Märchen im Stuttgarter Thienemanns-Verlag mit vier Farbtafeln und zahlreichen von Paul Hey gezeichneten Illustrationen, die in den 1990ern in neuer Auflage erschienen. Aus diesem bekannten Werk von Hey siehe weiter unten eine wunderschöne Abbildung. Im Münchener Ackermanns Kunstverlag erschienen mehrere Kalender mit Postkarten von Paul Hey. Als Illustrator setzte er die Themen zumeist in ein malerisches Werk um, das trotz hohem Naturalismus nie ins Kitschige abrutschte und dankmalerischer Disziplin und großer Versiertheit eine unverwechselbare Note erhielt. Dabei ist häufig ein gekonnter Umgang in der Wahl der Lichtführung zu beobachten. So entsteht in seinem Werk eine ganz eigene Atmosphäre, die das jeweils zu illustrierende Werk lebendig zum Leben erweckte. Auf dem Markt sind hin und wieder Gemälde Heys zu finden. Da er in Gauting nahe München lebte, wurden dort eine Straße und eine Hauptschule nach ihm benannt. Er starb 1952 an seinem Wohnort.“[1]

Rapunzel

Paul Hey (Illustrator) - Deutsche Märchen ZBA.jpg

Das Märchen „Rapunzel“ nach der Grimmschen Version mit Bildern von Paul Hey:[2]
(Zum vergrößern anklicken)

Deutsche Märchen - Rapunzel 01.jpg
Deutsche Märchen - Rapunzel 02.jpg


Werke (Auswahl)

  • Die Bücher deines Volkes. Neu an den Tag gegeben - Die Märchen. Herausgegeben von Werner Jansen mit 25 Bildern von Paul Hey (1921) (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. Paul Hey
  2. In: „Deutsche Märchen“, Cigaretten-Bilderdienst Hamburg, 1939