Hlond, August

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August Kardinal Hlond (geb. 5. Juli 1881 in Brzenskowitz, Oberschlesien, Deutsches Reich; gest. 22. Oktober 1948 in Warschau) war ein deutschfeindlicher polnischer Erzbischof sowie langjähriger Primas von Polen.

Leben und Wirken

Hlond stammte aus einer polnischen Bauernfamilie und gehörte dem Salesianer-Orden Don Boscos an. 1905 wurde zum Priester geweiht und arbeitete bis 1909 als Lehrer und Schuldirektor der Salesianerschulen in Auschwitz, Krakau, Premissel und Lemberg. 1909 wurde er Direktor des im Aufbau befindlichen Salesianerhauses in Wien. 1925 wurde er Bischof von Kattowitz, 1926 Erzbischof von Gnesen und Posen. Hlond war Vertreter des polnischen Nationalismus und war im gleichen Maße antideutsch und antijüdisch eingestellt. 1934 rief er zum Boykott jüdischer Geschäfte auf und verlangte die Ausweisung von 2 Millionen Juden aus Polen. Nach Kriegsausbruch 1939 floh er in den Vatikan und betätigte sich über Rundfunk als antideutscher Hetzer. 1940 wurde er nach Frankreich abgeschoben und war von 1944 bis Kriegsende in deutscher Haft. Bei Kriegsende kehrte er nach Polen zurück.

Nach dem Ende des von England 1939 entfesselten europäischen Krieges, der durch den Eintritt der Vereinigten Staaten zum Zweiten Weltkrieg geworden war, wirkte Hlond in Ostdeutschland mittels einer angeblichen „Ermächtigung“ durch Papst Pius XII. auf deutsche Bischöfe und andere Kleriker ein, sich zusammen mit ihren Kirchengemeinden der Vertreibung zu fügen. So wurden z. B. die deutschen Bischöfe Maximilian Kaller von Ermland, Carl Maria Splett von Danzig und Joseph Martin Nathan, der das Amt des Kommissars für den in Schlesien liegenden preußischen Anteil des Erzbistums Olmütz bekleidete, von Hlond aus ihren Diözesen entfernt. Eigenmächtig ernannte er zudem in den bis dahin deutschen Bistümern Administratoren und verlangte vom gewählten Breslauer Kapitularvikar Ferdinand Piontek den freiwilligen Amtsverzicht (Resignation). Der Vatikan deckte im nachhinein Hlonds Aktionen.[1]

1946 wurde er Erzbischof von Gnesen-Warschau. Den Verbrechen an Volksdeutschen sowie den Vertreibungsmaßnahmen erteilte er seinen Segen.[2]

Literatur

  • Rolf Kosiek: Polen täuschen ostdeutsche Kirchenvertreter 1945, in: Rolf Kosiek/Olaf Rose (Hrsg.): Der Große Wendig. Grabert Verlag, Tübingen, Band 3, 3. Aufl. 2010, S. 716–724
  • Franz Scholz: Zwischen Staatsräson und Evangelium – Kardinal Hlond und die Tragödie der ostdeutschen Diözesen, Josef Knecht, Frankfurt am Main 1988 [Verfasser (1909–1998) war Theologieprofessor, bis 1945 Kleriker in der Erzdiözese Breslau]

Verweis

  • „Mit Lug und Trug vertrieb er Amtsbrüder“, Preußische Allgemeine Zeitung, Folge 33-08 vom 16. August 2008. [Auffindbar über Suchfunktion auf ostpreussen.de/textarchiv.html]

Fußnoten

  1. Gernot Facius: Lügen im Namen des Papstes, Junge Freiheit 18/14 (15. April 2014), S. 20
  2. Gerhard Frey: Prominente ohne Maske international, Seite 173, FZ-Verlag 1989, ISBN 3924309108