Hochgartz, Günther
Günther Hochgartz ( 10. Juli 1918 in Bocholt; 10. Oktober 2005 ebenda) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges sowie Politiker, Landtagsabgeordneter der CDU, Oberbürgermeister von Bocholt, Mitglied des Landtages von Nordrhein-Westfalen und Reserveoffizier der Bundeswehr.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Nach dem Schulbesuch auf dem Gymnasium (nur bis zur Obertertia) absolvierte Hochgartz eine Elektrikerlehre, war in den Jahren 1938-1939 im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes als Jugenderzieher bei der Regierung in Arnsberg beschäftigt und wurde am 1. September 1939 zur Wehrmacht als Wehrpflichtiger eingezogen und erlebte das Kriegsende 1945 als Major (ggf. der Reserve) und Berufssoldat.
Zweiter Weltkrieg
Ostfront 1943
Bei den schweren Kämpfen im Dezember 1943 fiel der Kommandeur des Grenadier-Regiments 187 Oberstleutnant Helmut Geißler, der postum mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde. Die Division war am 14./15. Dezember eingekesselt worden, am 16. Dezember gelang unter großen Verlusten der Ausbruch, allein am 16. Dezember waren 1541 Mann, davon 45 Offiziere, als Gefallene, Vermißte und Verwundete zu beklagen. Die Reste des Grenadier-Regimentes 187 wurde beim Durchbruch zu einem Sturm-Bataillon unter Hauptmann Hochgartz zusammengefaßt. Für seine Leistung bei den blutigen Kämpfen und dem Ausbruch erhielt Hochgartz später das Ritterkreuz, er selbst wurde beim Ausbruch am 16. Dezember erheblich verwundet.
Nachkriegszeit
1945 wurde Günther Hochgartz selbstständiger Elektrokaufmann und legte vier Jahre später die Meisterprüfung ab. Anschließend war er bis 1979 selbständig tätig. Während der letzten Jahrzehnte bekleidete Günther Hochgartz außerdem verschiedene Ehrenämter. So war er ab 1970 Vorsitzender des Landespolizeirates bei der Landespolizeibehörde in Münster. Von 1972-1980 amtierte er als Vorsitzender des Kunstkreises Euregio-Süd e. V. 1972 wurde er auch für drei Jahre zum Präsidenten der Kommunalgemeinschaft Rhein-Ems gewählt und fungierte des weiteren von 1976-1980 als Vorsitzender der Euregio-Mozer-Kommission. Privat engagierte sich der Major a. D. u. a. im Bocholter Wassersportverein, deren Vorsitzender er zwischen 1955 und 1958 war.
Die vielfältigen Ämter, mit denen ihn seine Parteifreunde betraut haben, hat der Familienvater von drei Kindern stets ehrenamtlich wahrgenommen. Körperlich gesund hielt sich der Ritterkreuzträger nicht allein durch tägliches Schwimmen; er war ein passionierter Schütze (St.-Georgius-Schützenverein), (Berg-)Wanderer und Ski-Langläufer.
Hochgartz war ebenfalls Reserveoffizier der Bundeswehr, zuletzt Major.
Politik
1956 trat Hochgartz der CDU bei und war in zahlreichen Parteigremien aktiv. Vom 29. Mai 1980 bis zum 29. Mai 1985 war er Mitglied des Nordrhein-Westfälischen Landtages. Er wurde im Wahlkreis 91 Borken I direkt gewählt. Er war von 1956 bis 1983 Mitglied des Stadtrates der Stadt Bocholt. Von 1964 bis 1979 war er Oberbürgermeister der damals noch kreisfreien Stadt und nach der Gebietsreform Bürgermeister bis 1983. Außerdem war er ab 1975 Mitglied des Kreistages des Kreises Borken und dessen stellvertretender Landrat.
Familie
Im März 2004 feierte er nach 60 Jahren Ehe mit seiner Gattin Gretl „Diamantene Hochzeit“.
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz, Silber und Gold
- Ehrenblattspange des Heeres am 25. Oktober 1943 als Oberleutnant (ggf. der Reserve) in der 5. Kompanie/Grenadier-Regiment 187
- Nahkampfspange des Heeres in Bronze und Silber
- Zwei Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer in Silber/Schwarz
- Deutsches Kreuz in Gold am 5. November 1942 als Leutnant der Reserve in der 5. Kompanie/Infanterie-Regiment 187
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 15. April 1944 als Hauptmann der Reserve und Führer des II. Bataillons/Grenadier-Regiment 187
BRD
- Ehrenplakette der Handwerkskammer Münster
- Verdienstkreuz am Bande (ggf. als Steckkreuz) des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, 1973
- Ehrenring der Stadt Bocholt, 1983
- Großes Verdienstkreuz des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, 1983
- Ehrenbürger der Stadt Bocholt, 1986
- Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen, 1990
- In Bocholt wurde der „Günther-Hochgartz-Ring“ nach ihm benannt
Werk
- Heitere Anekdoten aus meiner Amtszeit, 2005
- Geboren 1918
- Gestorben 2005
- Deutscher Major
- Deutscher Politiker
- CDU-Mitglied
- Landtagsabgeordneter (Nordrhein-Westfalen)
- Major (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen
- Ehrenbürger im Kreis Borken