Horstenau

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Pfeil 1 start metapedia.png Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Horstenau (Auswahlseite) aufgeführt.

Horstenau

Staat: Deutsches Reich
Gau: Ostpreußen
Landkreis: Insterburg
Provinz: Ostpreußen
Einwohner (1939): 415[1]
Flucht.jpg
Horstenau befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Rußland vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Horstenau (bis 1928: Kauschen) ist ein deutscher Ort in Ostpreußen im Bezirk Gumbinnen, Kreis Insterburg. Der Ort befindet sich im derzeit russisch besetzten Teil Ostpreußens und liegt in der Landschaft Nadrauen.

Lage

Horstenau liegt an der Tilsiter Chaussee, nördlich des Pregel, 7 km nördlich von Insterburg.[2]

Name

Um 1785 hieß der Ort noch Plemchen[3], später dann (bis zum 17. Oktober 1928) Kauschen[4] und ab 17. Oktober 1928 Horstenau.

Geschichte

Bei der Gegend um Horstenau handelt es sich um einen der ältesten Siedlungsräume im Kreis Insterburg. So erscheinen um 1300 bis 1525 die Ortschaften Georgenburg, Nettienen, Gillischken, Leipeningken, Albrechtsthal/Sterkeningken; zwischen 1526 bis etwa 1625 folgen Pleinlauken, Kamszarden, Kauschen, Auxkallen, Georgenburgkehlen, Budwethen, Geswethen, Ischdaggern, Tarputschen, Szieleitschen, Leppienen und Zwion.

Nach 1651, nachdem der große Kurfürst seine wegweisende Instruktion zur Bildung der Chatoulsiedlungen erließ, wurden besonders die Waldgebiete im nördlichen Teil des Gebiets um Horstenau urbar gemacht. So entstanden bis etwa 1700 weiter über 20 neue Ortschaften und Güter als Chatoulsiedlungen. Bestehende Ortschaften wurden durch Chatoulland erweitert. Von der einst zusammenhängenden großen Nettienschen/Padrojer Forst blieben nur verstreute Restwaldungen übrig. Um diese Teile richtig bewirtschaften zu können, wurden mehrere neue Förstereien und Forstkolonien gegründet.

Die ausgedehnte Padrojer Forst, einst Nettienscher Forst genannt, und im Jahre 1828 in Forst Horstenau umbenannt, zog sich in Resten von Südwest nach Nordost durch das Kirchspiel Georgenburg, mit Ausläufern in die Kirchspiele Saalau, Berschkallen und Grünheide, wie kleine Waldungen im Kreis Ragnit. Die gesamte Forst umfasste 6.755 ha, davon die Oberförsterei Horstenau 1.965 ha, der ganze Oberförstereibezirk Horstenau beinhaltete 4,842 ha.

Am 12. November 1902 wurde die 36 km langen Kleinbahnstrecke von Insterburg (Kleinbahnhof) nach Groß Skaisgirren eröffnet, an die auch Horstenau angebunden war. Die Strecke wurde im Frühjahr 1945 von den sowjetischen Invasoren zerstört. Zudem wurde noch während des Ersten Weltkrieges am 27. März 1915 eine 17 km lange Stichbahn von Kauschen/Horstenau nach Wirbeln eröffnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bevölkerung Horstenaus von den sowjetischen Besatzern vertrieben oder ermordet.

Verweise

Fußnoten

  1. 1939 wurden in der Gemeinde Horstenau gezählt: 103 Haushalte, 415 Einwohner, 209 männlich, 65 unter 6 Jahre, 59 zwischen 6 und 14, 250 zwischen 14 und 65, 41 über 65 Jahre; es waren tätig 258 in der Land- und Forstwirtschaft, 77 in Handwerk und Industrie, 13 in Handel u. Verkehr; mit Angehörigen ohne eigenen Beruf waren 82 selbständig, 81 mithelfende Familienmitglieder, 21 Beamte und Angestellte, 183 Arbeiter; Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe: 25 zwischen 0,5 und 5 ha, 16 zwischen 5 und 10 ha, 10 zwischen 10 und 20 ha, 1 über 100 ha. (Quelle: Kurt und Charlotte Henning: Der Landkreis Insterburg Ostpreußen, ein Ortsnamen-Lexikon, Grasdorf-Laatzen 1981).
  2. HorstenauBildarchiv Ostpreußen
  3. Der Name beschreibt die leicht erhöhte Lage in einer Ebene (Plemchen von altpreußisch pleine, plynas), vgl.: Peteraitis, Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Wilna 1997, S. 177 und S. 310.
  4. zu altpreußisch kauše „Schale, hölzerne Trinkschale“, preußisch-litauisch kaušas „Schädel, Höhlung, Schale, Schöpflöffel“