Indium
Indium | |
Elementsymbol | In |
Ordnungszahl | 49 |
Relative Atommasse | 247,0703 |
Aggregatzustand | fest |
Schmelzpunkt | 156,5985 °C |
Siedepunkt | 2072 °C |
Elementkategorie | Metall |
Indium (zu lat. indicum = Indigo, nach den indigoblauen Linien im Spektrum) ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente. Es handelt sich um ein seltenes, stark silberweiß glänzendes, sehr weiches Schwermetall.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahre 1863 entdeckten die deutschen Hüttenchemiker Ferdinand Reich und Theodor Richter das Element Indium bei der spektralanalytischen Untersuchung eines Freiberger Sphalerit-Erzes und isolierten es in Form des Chlorids, Oxids und Hydroxids. Auch entdeckten sie die Herstellung von Indium durch die Reduktion des Oxids mit Wasserstoff. Aufgrund der charakteristischen indigoblauen Spektrallinien in seinem Flammenspektrum erhielt das Element den Namen „Indium“ mit dem chemischen Symbol „In“.
Eigenschaften
Indium lässt sich leicht formen sowie gut schneiden und besitzt eine sehr niedrige Schmelz- und Siedetemperatur, weshalb es über einen weiten Temperaturbereich flüssig ist. In seinem chemischen Verhalten zeigt es große Ähnlichkeit mit Gallium und Thallium. Bei Zimmertemperatur ist Indium gegenüber Luft und Wasser beständig, oxidiert jedoch langsam bei Feuchtigkeit und Wärme. Mit Wasserstoff verbindet es sich zu Indan.
In der Biologie spielt Indium keine bedeutene Rolle. Vermutet wird, daß kleine Dosen den Metabolismus anregen.
Indium gehört, mit einer Mohs-Härte von nur 1,2 zu den weichesten Metallen. Es ist mit einem einfachen Messer durchtrennbar.
Vorkommen und Herstellung
Indium steht mit einem Anteil an der Erdkruste von 0,05 ppm an Stelle 68 der Elementhäufigkeit (direkt hinter Silber, aber noch deutlich vor Gold) und gehört damit zu den sehr seltenen Elementen der Erde. Es tritt in der Natur nie elementar auf, ist aber weit verbreitet in geringen Konzentrationen u. a. in Form der Sulfidminerale Indit und Roquesit. Diese haben für die Gewinnung von Indium keine Bedeutung. Indium kommt auch in sulfidischen Zink- und Bleierzen sowie in oxidischen Schwermetallmineralien in geringen Mengen vor. Hauptvorkommen findet man in den GUS-Staaten, den USA, Kanada, Bolivien, Peru, Italien und in Deutschland. Technisch gewinnt man Indium hauptsächlich aus den Nebenprodukten der Zink-, Blei- oder Kadmium-Produktion, bei der es spurenweise vorliegt. Dazu werden die Beimengungen abgetrennt und das Indiumhydroxid gefällt. Dann wird es zum Oxid geglüht, welches im Wasserstoffstrom zu Indium reduziert wird. Eine weitere Möglichkeit Indium herzustellen bietet die Elektrolyse der wässrigen Lösungen seiner Salze. Hochreines Indium wird durch das Zonenschmelzverfahren (Zonenziehen) gewonnen.
Verwendung
Da Indium sehr teuer ist, findet es im technischen Bereich nur begrenzt Verwendung. Eingesetzt wird es jedoch u. a. als Beschichtungsstoff für andere Metalle (Korrosionsschutz), als Legierungszusatz, zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit und der Härte, sowie für Lagermetalle und Spezialstähle. Manche Indium-Legierungen dienen auch als Schmelzsicherungen, Feuerschutzanlagen, ferromagnetische Werkstoffe für Transformatoren und Spulen und werden in der Kernkrafttechnik zur Herstellung von Reaktorregelstäben verwendet. Indium dient ferner in der Reaktorphysik als Neutronenabsorber für Spiegelbeläge.