Radowitz, Joseph Maria von (1899)

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Generalmajor der Bundeswehr von Radowitz, Februar 1956

Joseph Maria Hermann Franz Ernst Peter Hans von Radowitz (Lebensrune.png 29. Juli 1899 in Frankfurt am Main; Todesrune.png 1. Juni 1956 in Bad Wiessee, Oberbayern) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg sowie zuletzt Generalmajor der neu gegründeten Bundeswehr und erster Leiter der Annahmeorganisation der Streitkräfte in Köln.[1]

Werdegang

Unterschrift als Major
Unterschrift als Generalleutnant; Urkunde für NSKK-Unterfahrmeister Geuenich vom Transportkorps „Speer“
  • 6.6.1917 Eintritt als Fahnenjunker in das 1. Badische Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20, Karlsruhe
  • 5.7.1917 ins Feld gezogen, wo sich das Regiment befand
  • 28.1.1920 aus der Vorläufigen Reichswehr ausgeschieden
  • 1.4.1924 Wiedereintritt in die 3. Eskadron/18. Reiter-Regiment, Ludwigsburg
  • 1.5.1927 in der 2. Eskadron/Reiter-Regiment 18 (Stuttgart) [laut Stellenbesetzung]
  • 01.05.1928 in der Ausbildungseskadron des Reiter-Regiments 18 (Stuttgart) [laut Stellenbesetzung]
  • 01.05.1930 in der 3. Eskadron/Reiter-Regiment 18 (Ludwigsburg) [laut Stellenbesetzung]
  • 01.05.1931 in der 4. Eskadron/Reiter-Regiment 18 (Ludwigsburg) [laut Stellenbesetzung]
  • 01.10.1932 Adjutant des Reiter-Regiments 18 (Stuttgart)
  • 15.10.1935 Chef der 1. Eskadron/Reiter-Regiment 1 (Tilsit, Ostpreußen)
  • 10.11.1938 Adjutant z. b. V. im Stab des III. Armeekorps (Berlin)
  • 26.8.1939 Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 168, Fürstenwalde (Polenfeldzug)
  • 5./7.3.1940 Adjutant des III. Armeekorps (Westfeldzug 1940)
  • 21.3.1941 Adjutant beim III. Armeekorps (mot.); Ostfeldzug
    • von 30.1.1942 bis 11.4.1942 auch als Gruppe „von Mackensen“ bezeichnet
  • 1.2.1942 im Stab der 2. Panzer-Armee
  • 1.4.1942 Adjutant der 2. Panzer-Armee
  • 1.4.1943 Führerreserve OKH (III)
  • 10.5.1943 kommandiert zum Regimentsführerlehrgang an der Panzertruppenschule I (bis 30.05.1943)
  • 9.7.1943 mit der Führung des Panzergrenadier-Regiments 28 beauftragt
  • 1.8.1943 Kommandeur des Panzergrenadier-Regiments 28
  • 1.10.1943 Führerreserve OKH (III)
  • 10.11.1943 erneut Kommandeur des Panzergrenadierregiments 28
  • 15./16.4.1944 Führerreserve OKH (III)
  • 21.4.1944 kommandiert zum Kurzlehrgang für Panzeroffiziere (bis 27.4.1944)
  • 1.5.1944 kommandiert zum 11. Divisionsführerlehrgang (bis 30.5.1944)
  • 9.6.1944 mit der stellvertretenden Führung der 23. Panzer-Division beauftragt
  • 10.7.1944 mit der Führung der 23. Panzer-Division beauftragt
  • 1.9.1944 Kommandeur der 23. Panzer-Division
  • 10.5.1945 in der Steiermark in britische Kriegsgefangenschaft geraten
  • 1.12.1955 als Generalmajor in die Bundeswehr übernommen und Leiter der Annahmestelle
    • Bis Januar 1956 wurden unter von Radowitz’ Leitung drei Annahmeprüfstellen eingerichtet:
      • Bonn (Oberst i. G. Ernst-August Lassen)
      • Köln (Oberstleutnant i. G. Hellmut Grashey)
      • Andernach (Oberst August Frede).

Tod

Generalmajor der Bundeswehr von Radowitz verstarb am 1. Juni 1956 an den Folgen seiner schweren Kriegsverwundung. Er wurde mit militärischen Ehren auf dem Friedhof in Kleiningersheim (Gemeinde Ingersheim) beigesetzt.

Familie

Joseph war der Sohn des Oberstleutnants Joseph Maria Hermann Ernst Peter Hans von Radowitz (Lebensrune.png 10. Februar 1873 in München), der am 5. Mai 1896 in Frankfurt am Main Eugenie Mumm von Schwarzenstein (1876–1943), Tochter von Peter Arnold Gottlieb Hermann Mumm von Schwarzenstein (Sektkellerei Mumm, Johannisberg/Rheingau) und der Emma Luise Marie, geb. Passavant, geheiratet hatte.

Seine vier (ggf. fünf) Geschwister waren Alexander Hermann Wilhelm Arthur Joseph Maria (1901–1975), Bettina, Hugo-Wendt und Ernst-Moritz. Sein Großvater väterlicherseits war der Diplomat Joseph Maria Friedrich von Radowitz (1839–1912), sein Urgroßvater war der Generalleutnant, Diplomat und Politiker Joseph Maria Ernst Christian Wilhelm von Radowitz (1797–1853). Sein Onkel 2. Grades, Sohn des Großonkels Generalleutnant Clemens von Radowitz, war der Generalmajor des Heeres und SS-Gruppenführer Ernst Joseph Maria von Radowitz (1869–1944).

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Ingersheimer Schloß an Oberstleutnant a. D. von Radowitz und dessen Ehefrau Eugenie verkauft. Die Karriere der Besitzer als Berufsoffiziere machte ein Leben an oft entfernten Garnisonen notwendig, so daß das Schloß immer wieder vermietet wurde, so z. B. nach 1933 als SA-Gauführerschule oder Heim für Pflichtjahr-Mädel. 1945 bezog das Bietigheimer Krankenhaus das Schloß, danach beherbergte es für einige Jahre ein Kinderheim der Inneren Mission.

Ehe

Oberleutnant von Radowitz heiratete am 17. November 1928 in Stuttgart seine Verlobte Freya Feodora Alberta Marie von Puttkamer (27. Februar 1908 in Colmar), die Schwester des Leutnants Jesko Robert Karl Ernst von Puttkamer (Lebensrune.png 14 Mai 1896 in Kolberg), der vom 1. Badischen Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20 zur Flieger-Abteilung 14 (FA 14) kommandiert wurde und am 24. Juli 1917 auf dem Flugplatz Colmar mit dem Flugzeug abgestürzt war. Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:

  • Bettina (Lebensrune.png 26. Februar 1931 in Stuttgart)
  • Joseph Maria (Lebensrune.png 11 Jun 1935 in Insterburg)
  • Monika (Lebensrune.png 10. Mai 1937 in Insterburg)

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Literatur

  • 96-book.png PDF ritterkreuztraeger.info (Hg.): Generalleutnant Joseph von Radowitz, 2007

Verweise

Fußnoten

  1. Der komplexe und aufwendige Anspruch, auch die zahlreichen Subalternoffiziere im Dienstgrad Leutnant oder Oberleutnant, die Hauptleute und die Stabsoffiziere im Dienstgrad Major oder Oberstleutnant zu überprüfen, mußte aus Gründen der beachtlichen Quantität der Bewerbungen aufgegeben werden und wurde ab 1956 der Annahmeorganisation der Streitkräfte unter Generalmajor Josef von Radowitz bzw. nach seinem Tod 1956 an seinen Nachfolger Oberst, später Brigadegeneral, Ernst-August Lassen übertragen.