Wackerle, Josef

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Prof. Joseph Wackerle (1880–1959)

Joseph Wackerle (Lebensrune.png 15. Mai 1880 in Partenkirchen; Todesrune.png 20. März 1959 ebenda) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Josef Wackerle wurde am 15. Mai 1880 in Partenkirchen geboren. Seit Jahrhunderten saßen seine Vorfahren im Gebiet von Partenkirchen und Mittenwald. Die meisten von ihnen waren Bauern im Werdenfelser Land. Ein Großvater war Holzschnitzer, der Vater Wackerles war Baumeister.

Die künstlerische Begabung Josef Wackerles wurde bereits im Alter von 13 Jahren in der Holzschnitzschule in Partenkirchen entdeckt. Er setzte seine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule und dann an der Akademie in München fort. Adolf von Hildebrand beeinflußte Wackerle, wie es später auch der Bildhauer Arno Breker erlebte. Studienreisen nach Frankreich, Italien und Skandinavien erweiterten die Sicht des begabten Bayern.

Im Alter von 26 Jahren wurde Wackerle künstlerischer Leiter der Nymphenburger Porzellanmanufaktur in München. Von 1913 bis 1917 wirkte er als Lehrer an der Unterrichtsanstalt der Kunstgewerbeschule Berlin, wo er u. a. mit Bruno Paul zusammenarbeitete. 1917 trat er die Nachfolge von Flossmann an der Münchner Kunstgewerbeschule an. 1924 folgte er einem Lehrauftrag der Münchener Akademie, den er bis Ende des Zweiten Weltkrieges ausübte.

Dann endeten schlagartig seine öffentlichen Aufgaben und Ämter. Der Besuch des Führers in Wackerles Atelier, eine große Ehre, brachte dem Künstler nach 1945 scharfe Kritik und Mißachtung ein. Im offiziellen Kunstbetrieb der BRD nach 1945 war der Name Wackerle auf der „schwarzen Liste“. Er bekam keine Aufträge in der demokratischen Gesellschaft. Dennoch wurde er im Münchner Raum hoch geschätzt.

Wackerle starb am 20. März 1959 in seinem Heimatort Partenkirchen in Bayern, hoch geachtet und verehrt von den Freunden seiner Kunst.

Werk

Zwei Monumentalfiguren „Rosseführer“ schmückten seit 1936 das Marathon-Tor im Olympia-Gelände Berlin. Geschaffen hat sie der Bildhauer Josef Wackerle (1880–1959). Kunsthistoriker Kurt Lothar Tank schrieb in „Deutsche Plastik der Zeit“, wie dem Bildhauer Karl Albiker sei auch Wackerle „in den Rosseführern des Reichssportfeldes ein Werk gelungen, das in seiner geschlossenen, starken Form zum Besten zu zählen ist, was auf dem Gebiet der Monumentalplastik bisher geschaffen wurde“. Wackerle war 56 Jahre alt, als er diese Arbeiten vollendete.

Wackerle hat u.a. Kriegerdenkmäler in Kehlheim, Partenkirchen, Nürnberg und Schweinfurt geschaffen. Im Dritten Reich arbeitete Wackerle vorwiegend mit dem Architekten Paul Ludwig Troost zusammen. Sein damaliger Stil wird als „tektonische Plastik“ bezeichnet, bei dem Bewegung und mitunter barocke Formen zusammengeführt werden. Sein bekanntestes öffentliches Werk, der Neptun-Brunnen in München, wurde am 29. Mai 1937 eingeweiht. Das Hauptbassin dazu schuf Professor Biber. Wackerle führte eine Reihe Auftragsarbeiten für markante Gebäude aus. Dazu gehörten Reliefs für das Münchener Hotel Rheinischer Hof (Vater Rhein), das Zeiss-Hochhaus in Jena (Durch Nacht zum Licht) sowie vier Meter hohe Glockenschläger-Figuren auf dem Leipziger Hochhaus (in Kooperation mit Architekt Troost). Ab 1936 war der angesehene und erfolgreiche Bildhauer Mitglied des Reichskulturrats, gefolgt von der Mitgliedschaft im Präsidialrat der Reichskulturkammer.

Wackerle erwarb sich einen Namen als meisterhafter Brunnenplastiker. Seine Werke waren auch bei der politischen Prominenz des Dritten Reiches gefragt. So fertigte er 1938 für den Garten des Bormann-Anwesens in München-Pullach einen Brunnen. Ovale Stukkoreliefs mit einer Nymphe und einem Pan als Jüngling (1939 im Haus der Deutschen Kunst ausgestellt) schmückten Hitlers Teehaus auf dem Obersalzberg. Eine Aktstudie Wackerles befand sich in Hitlers Berliner Wohnung. Auch für die Reichskanzlei fertigte er zwei Akte. Das Zeiss-Hochhaus in Jena erhielt als plastischen Schmuck einen männlichen Akt mit Fackel und einen knienden weiblichen Akt Wackerles.

Zu seinem 60. Geburtstag im Jahr 1940 erhielt Wackerle auf Vorschlag Adolf Hitlers die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Bereits 1937 hatte Minister Goebbels den Reichskultursenator Wackerle für den Deutschen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft vorgeschlagen. Er wurde als Künstler von den Nationalsozialisten hoch geschätzt, so daß er im August 1944 von Hitler in die Sonderliste der unersetzlichen Künstler mit den wichtigsten deutschen Bildhauern aufgenommen wurde, wodurch er vom Kriegseinsatz befreit war.