Kampfgeschwader 4 „General Wever“

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Das Kampfgeschwader 4 „General Wever“ (KG 4) war ein Kampfgeschwader der Luftwaffe, das nach Walther Wever benannt wurde.

Geschichte

Unteroffizier und Bordfunker des KG 4 (→ Fliegerschützenabzeichen)
Urkundengruppe von Leonhard Koppold

Aufstellung

Das Geschwader entstand durch die Umbenennung des seit 1. April 1936 aufgestellten Kampfgeschwaders 253. Dieses hatte am 6. Juni 1936 den Ehrennamen „General Wever“ erhalten. Anlaß war der tödliche Flugzeugabsturz des Chefs des Generalstabes der Luftwaffe Walther Wever drei Tage zuvor. Am 1. Mai 1939 wurde aus der I. bis III./Kampfgeschwader 253 die I. bis III./KG 4. Der Ehrenname blieb erhalten. Eine IV. (Ergänzungs-) Gruppe kam am 18. Juni 1940 hinzu. Im Oktober 1943 tauschte jeweils die I. Gruppe des Kampfgeschwaders 4 und 100 den Geschwaderverband. Die Geschwaderkennung war 5J.[1][2]

Fliegerhorst

Die Heimathorste waren für den Stab und die Kampfflieger der I. Gruppe in Gotha, für die II. Gruppe in Erfurt, für die III. Gruppe in Nordhausen und für die IV. (Ergänzungs-) Gruppe in Faßberg. Anfangs war das Geschwader mit der Heinkel He 111 ausgestattet.

Flugzeuge

Im Sommer 1940 erhielt die III. Gruppe Junkers Ju 88, verließ aber im Oktober den Geschwaderverband als sie zum Kampfgeschwader 30 wechselte. Ab Dezember 1942 rüstete die I. Gruppe auf die Heinkel He 177 um.

Personen

Gundelach, Karl,.jpg

Geschwaderkommodore

Dienstgrad Name Zeit
Oberst Martin Fiebig 1. September 1939 bis 10. Mai 1940
Oberstleutnant/Oberst Hans-Joachim Rath 23. Mai 1940 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant Hans-Detlef Herhudt von Rohden 2. Juni 1940 bis 26. Juli 1940
Oberst Hans-Joachim Rath 26. Juli 1940 bis 1. Juni 1942
Oberstleutnant Gottlieb Wolff 16. Juni 1942 bis 11. Januar 1943
Oberstleutnant Hans-Joachim Schmidt 12. Januar 1943 bis 12. Mai 1943
Oberstleutnant Werner Klosinski 10. Mai 1943 bis Dezember 1944
Major Reinhard Graubner 4. Dezember 1944 bis 8. Mai 1945

Weitere Personen des Geschwaders

Chronik (Karl Gundelach)

Die Chronik des Kampfgeschwaders schrieb Dr. Karl Gundelach (1914–1989), der im Zweiten Weltkrieg zuletzt Hauptmann war. Der studierte und promovierte Historiker hatte sich 1935 freiwillig zur Luftwaffe gemeldet, 1938 wurde er zum Leutnant befördert und bis 1940 für das Studium freigestellt. Als Flugzeugführer und Oberleutnant in der 4. Staffel wurde er am 24. April 1943 verwundet, am 15. Februar 1944 wurde er zum Ia der IV. Gruppe ernannt, dann am 15. Mai 1944 zum Ia der I. Gruppe. Am 15. Februar 1945 wurde Gundelach, inzwischen Hauptmann, Kapitän der 7. Staffel/KG 4. Als solcher geriet er am 8. Mai 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1948 entlassen wurde. Nun konnte er sein Studium abschließen. 1956/1957 wurde er Dozent an der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) in Bad Ems und 1958 in Hamburg-Nienstedten. 1969 bis 1974 war er Direktor der Abteilung Luftwaffen- und Luftkriegsgeschichte in Freiburg.

Neben der Chronik „Kampfgeschwader General Wever 4 – Eine Geschichte aus Kriegstagebüchern, Dokumenten und Berichten 1939-45“ (Erste Auflage 1978) schrieb er u. a. auch „Drohende Gefahr West. Die deutsche Luftwaffe vor und während der Invasion 1944“ (in: Wehrwissenschaftliche Rundschau, 9, 1959, 6, S. 299-328), „Gedanken über die Führung eines Luftkrieges gegen England bei der Luftflotte 2 in den Jahren 1938/39“ (in: Wehrwissenschaftliche Rundschau 10, 1960, S. 33-46), „Fünfzig Jahre Luftwaffen- und Luftkriegsgeschichtsschreibung“ (Militärgeschichtliches Forschungsamt, 1970) und „Die deutsche Luftwaffe im Mittelmeer 1940–1945“ (2 Bände, Lang, Frankfurt am Main 1981), aber auch gemeinsam mit General der Flieger a. D. Werner Kreipe und Oberst a. D. Rudolf Köster die unveröffentlichte Studie für die Jagdfliegerausbildung der neuen Bundeswehr „Die fliegerische Ausbildung in der Luftwaffe“ (Studiengruppe Geschichte des Luftkrieges Karlsruhe/Studiengruppe Luftwaffe der US-Historical Division).

Dr. Gundelach hinterließ seine Studiensammlung (Ausarbeitungen, Dokumentenablichtungen und Unterlagen zu Vorträgen zu verschiedenen militärgeschichtlichen Themen, insbesondere zur Geschichte der Luftwaffe und zum Luftkrieg 1939 bis 1945) dem Bundesarchiv (BArch, MSG 231).

Literatur

ed2k://|file|Der%20Landser%200879%20-%20Kampfgeschwader%20Wever.pdf|399452|C3AC7C304E612A27AD0DF46DA42D3DBF|h=UA3Y55FC7WLX2HZHX2M3DZ65ODLTAVZP|/

Verweise

Fußnoten

  1. Wolfgang Dierich, S. 105
  2. Die Traditionsgeschwader der Wehrmacht Bundesarchiv Online