Storp, Walter

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August Franz Walter Storp I.jpg

August Franz Walter Storp (Lebensrune.png 2. Februar 1910 in Schnecken, Kreis Elchniederung; Todesrune.png 9. August 1981 in Goslar) war ein deutscher Offizier der Reichsmarine, Seeflieger der Kriegsmarine (Seefliegerverbände) und Generalmajor der Luftwaffe sowie Eichenlaubträger zum Ritterkreuz des Zweiten Weltkrieges mit rund 435 Feindflügen.

Werdegang

Eichenlaubträger Walter Storp.jpg

Walter Storp, Sohn des Königlichen Forstmeisters und späteren Amtsvorstehers des Amtsbezirkes Schnecken[1] Dr. Storp, trat der Reichsmarine im April 1928 bei (Crew 28). Seine Ausbildung erhielt er an Marineschule Flensburg-Mürwik und diente dann auf dem Kreuzer „Emden“. Mit der Emden ging er 1928 auf große Reise; 2. Reise vom 5. Dezember 1928 bis 3. Dezember 1929: Suezkanal, Australien, Hawaii, Panamakanal, Las Palmas (Kanarische Inseln).

1933 bis 1934 wurde er an der Deutschen Verkehrsschule (DVS) Warnemünde zum Flugzeugführer ausgebildet. Zeitweise war er in Warnemünde Ausbilder auf der Seefliegerschule, zu seinen Schülern gehörte u. a. sein jüngerer Bruder Sigmund Hans Storp, der als Leutnant der Seefliegerstaffel 88 hochdekoriert aus dem Spanischen Bürgerkrieg zurückkehren sollte.

Am 1. Oktober 1934 (nach anderen Quellen offiziell am 1. November 1935) wechselte der Marineflieger zur noch nicht enttarnten Luftwaffe. Er diente u. a. bei der Bordfliegerstaffel 1 (M)/Kü.Fl.Gr. 106, mit deren Führung er zeitweilig beauftragt war, und war ab Mai 1936 als Bordflieger auf dem Panzerschiff „Admiral Scheer“ (Bordfliegerstaffel 1./106). Dazwischen, ab dem 1. März 1936, war Lehrgangsleiter des 1. Marineflieger-Reserve–Offizier-Lehrganges in Bug/Rügen.

Am 4. Mai 1936 hatte Storp einen großen Vertrauensbeweis erhalten, als er einen wenige Tage dauernden Auftrag als offizieller Luftwaffenkurier nach Japan erhielt. Vom 24. Juli bis 30. August 1936 war Storp in spanischen Gewässern an Bord der „Admiral Scheer“. Am 1. Oktober 1936 wurde er zum militärischen Erprobungsleiter und Testpilot der Erprobungsstellen der Luftwaffe in Travemünde, Tarnewitz und Rechlin ernannt. Militärhistorisch ist dieser Abschnitt des Werdegangs teilweise strittig, da es vereinzelten Quellen zufolge, der jüngere Bruder Sigmund war, der nach Japan geschickt wurde, auf die „Admiral Scheer“ kommandiert wurde und als Testpilot diente.

1938 wurde Walter Staffelkapitän der 1. Bordfliegerstaffel/Bordfliegergruppe 196 in Holtenau und nach seiner Beförderung zum Hauptmann in den Führungsstab der Luftwaffe für die Bearbeitung von Entwicklungsfragen versetzt. Er kam als Ia zur Gruppe II Ref. 1 (schw.Kampf-u.Aufkl.Flugzeuge)/Gen.St.d.Lw., wurde dann zum Referent und Stellvertretender Gruppenleiter der taktischen–technischen Gruppe im Führungsstab der Lw./RLM ernannt, wobei er gleichzeitig als „Chefpilot“ von Generalstabschef der Luftwaffe Hans Jeschonnek diente.

Zweiter Weltkrieg

Major Walter Storp erhält von Adolf Hitler das Eichenlaub zum Ritterkreuz in der Wolfsschanze am 18. Juli 1942. Links: Oberstleutnant Oskar Dinort
Walter Storp, Hermann Hogeback und Rudolf Puchinger (v. l.), „Der Adler“, Heft 13, deutsche Ausgabe 22. Juni, französische Ausgabe 29. Juni 1943
Oberstleutnant Walter Storp, Major Hermann Hogeback, Oberleutnant Rudolf Puchinger am 13.4.1943 in Creil, Frankreich.jpg

Im Polenfeldzug flog Storp in der Zerstörergruppe des Lehrgeschwaders 1 und wurde anschließend Staffelkapitän der Ju-88-Erprobungsstaffel. Hauptmann Storp tat sich als stellvertretender Kommandeur (seit 14. Mai 1940) der III. Gruppe/Kampfgeschwader 4 beim Westfeldzug 1940 und bei dem Unternehmen „Adlerangriff“ durch Sondereinsätze gegen Punktziele hervor, wobei er seit Ende August 1940 Kommandeur der II. Gruppe des Kampfgeschwaders 76 (bis Ende März 1941) war. Hierfür erhielt er am 21. Oktober 1940 das Ritterkreuz. Schon am 27. September 1940 wurde er namentlich im Wehrmachtbericht genannt:

„Die Besatzung eines Kampfflugzeuges unter Führung des Hauptmanns Storp zeichnete sich bei den Angriffen auf Mittelengland durch wagemutigen Tiefangriff besonders aus.“

Trotz Krieg behielt er auch engen Kontakt zur Heimat und zur Familie:

„Am 15. November landet auf der Grohweide Major Walter Storp, Sohn des letzten landgräflichen Forstmeisters, mit einem Fieseler Storch. Am Todestage seines Bruders Richard besucht er dessen Grab. Dieser hatte sich eine Reihe von Jahren zuvor in Guntershausen[2] erschossen.“[3]

Am 24. April 1941 wurde er Kommodore des Schnellkampfgeschwaders 210. Für die Erfolge seines Geschwaders bei der Erdunterstützung der Panzergruppe „Guderian“ (Panzergruppe 2) im Osten erhielt er am 14. Juli 1941 das Eichenlaub.

Anschließend kehrte er nach Berlin zurück und war von Oktober 1941 bis Ende August 1942 Gruppenleiter II im Führungsstab der Luftwaffe im RLM. Danach übernahm Storp von September 1942 bis zum 10. September 1943 als Kommodore die Führung des Kampfgeschwaders 6 in Frankreich. Am 11. September 1943 stieg er zum Kampffliegerführer Mittelmeer auf, was er bis Ende November 1943 blieb. Als Chef des Stabes des IV. Flieger-Korps fungierte Storp vom Dezember 1943 bis Ende Mai 1944. Danach kehrte er als Kommodore und Oberst zum Kampfgeschwader 76 zurück, wo er von Juni bis Ende September 1944 verblieb.

Endkampf

Vom 1. Oktober 1944 bis Ende Januar 1945 fungierte er als General der Kampfflieger sowie anschließend vom 1. Februar bis zum 8. Mai 1945 als Nachfolger von Ernst Kühl Kommandeur der 5. Flieger-Division in Norwegen. Bei Kriegsende geriet Storp in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Februar 1948 wieder entlassen wurde.

Nachkriegszeit

Anschließend studierte der Generalmajor a. D. Architektur und war viele Jahre in seinem Beruf tätig.

Tod

Nach seinem Tod am 9. August 1981 wurde Storp unter großer Anteilnahme auf dem Friedhof Feldstraße in Goslar beigesetzt, wenige Schritte vom Grab des Generalobersts Hermann Hoth entfernt.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. Der Amtsbezirk Schnecken umfaßt die Gemeinden Argemünde, Argental (Ostpr.), Groß Heinrichsdorf, Klein Heinrichsdorf, Neusorge Ksp Heinrichswalde, Rosenwalde, Ruckenfeld und den Gutsbezirk Wilhelmsbruch, Forst (teilweise) (7 1/5 Gemeinden/Gutsbezirke).
  2. Guntershausen liegt bei Kassel
  3. Dr. Mike Schwarz