Herhudt von Rohden, Hans-Detlef

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Generalmajor der Luftwaffe Hans Detlef Herhudt von Rohden.jpg

Hans-Detlef Herhudt von Rohden (Lebensrune.png 23. September 1899 in Liegnitz; Todesrune.png 14. Dezember 1951 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor der Luftwaffe und Chef der kriegsgeschichtlichen Abteilung der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Deutsches Kreuz in Gold für Hans Detlef Herhudt von Rohden Ib.JPG
Generalmajor Hans-Detlef Herhudt von Rohden bei seiner Gefangennahme am 1. Mai 1945.jpg
Hans-Detlef Herhudt von Rohden, Die Luftwaffe ringt um Stalingrad.jpg
  • 30. September 1917 Eintritt in das 1. Garde-Fußartillerie-Regiment des Garde-Korps
  • 4. April bis 9. September 1919 Versuchs-Offizier-Schule Potsdam
  • 6. bis 30. September 1919 (schweres) Artillerie-Regiment 7 (Münster)
  • 1. Oktober bis 30. November 1920 Reichswehr-Artillerie-Regiment 15
  • 1. Dezember 1920 bis 17. Januar 1923 3. (Preußische) Fahr-Abteilung
  • 18. Januar 1923 bis 30. September 1927 6. (Preußische) Fahr-Abteilung (Münster)
  • 1. Oktober 1927 bis 31. Oktober 1929 Adjutant der 6. (Preußischen) Fahr-Abteilung (Münster)
  • 31. Oktober 1929 zur Tarnung außer Dienst gestellt
  • 1. November 1929 bis 31. Januar 1931 geheime Ausbildung zum Flugzeugführer in Berlin, Rechlin, an der Fliegerschule Lipezk und in Böblingen bei Stuttgart
  • 1. Februar bis 30. September 1931 reaktiviert und in alter Fliegertradition zur Reiterei versetzt; 8. (Preußisches) Reiter-Regiment in Brieg
  • 1. Oktober 1931 bis 31. März 1934 in der 6. Division (Reichswehr) in Münster Führergehilfenausbildung zum Generalstabsoffizier (Führergehilfe)
  • 1. April 1934 Übertritt zur noch nicht enttarnten Luftwaffe, Dienst beim Deutschen Luftsportverband
    • nach der Enttarnung am 1. März 1935 war er ab 1. Mai 1935 nun offiziell als Hauptmann i. G. Generalstabsoffizier der Luftwaffe
  • 1. September 1935 Berater in der Ausbildungs-Abteilung des Reichsluftfahrtministeriums
  • 1. März 1937 Kommandeur der II. Gruppe/Jagdgeschwader 334 in Mannheim-Sandhofen; zugleich Kommandant des Fliegerhorsts Sandhofen
    • Die II. Gruppe wurde am 15. März 1937 mit Gruppenstab und zwei Staffeln in Mannheim-Sandhofen durch Zellteilung der I. Gruppe/Jagdgeschwader 132 aufgestellt. Ausgerüstet war die Gruppe mit der Arado Ar 68 E, ab Oktober 1937 mit der Heinkel He 51 B und ab 1938 mit der Messerschmitt Bf 109 B und der Messerschmitt Bf 109 D-1, die sich bei der Legion Condor bewährt hatten. Die fehlende 6. Staffel wurde am 1. Juli 1937 aufgestellt. Am 1. November 1938 wurde die Gruppe zur II. Gruppe/Jagdgeschwader 133 umbenannt.
  • 1. Juli 1937 bis 31. März 1938 Besuch der Wehrmachtakademie
  • 1. April 1938 Kommandeur der III. Gruppe/Kampfgeschwader 152 (das spätere Kampfgeschwader 1 „Hindenburg“)
    • Im Zuge der Sudetenkrise verlegte das Geschwader am 28. September 1938 kriegsmäßig auf Einsatz-Häfen in Schlesien: Stab und I. Gruppe nach Brieg und Stubendorf, III. Gruppe nach Grottkau und IV. Gruppe nach Oels. Ab dem 7. Oktober 1938 führte der Geschwaderstab unter Oberst Alfred Mahncke für den Einsatz im Sudetenland als Geschwader „Mahncke“ die I. und III. Gruppe/Kampfgeschwader 152, die 3. (F) Aufklärungsstaffel 22, eine Jagdstaffel und eine Staffel des Stuka-Geschwaders 163. Ohne eingesetzt zu werden, verlegte das Kampfgeschwader 152 am 13. Oktober 1938 in seine Heimatstandorte zurück. Am 31. Oktober 1938 schied die III. Gruppe aus dem Geschwaderverband aus und kam zum Lehrgeschwader 1.
  • 1. November 1938 Kommandeur der III. Gruppe/Lehrgeschwader 1
    • 1. April bis 31. Mai 1939 zugleich an die Nachschubschule Göttingen kommandiert
  • 1. Juni 1939 Stabschef beim General z. b. V. der Luftflotte 2
  • 26. bis 31. August 1939 im Stab der II. Gruppe/Kampfgeschwader 26
  • 1. bis 30. September 1939 im Stab des Lehrgeschwaders 1
  • 1. Oktober 1939 bis 1. Juni 1940 Kursleiter an der Luftkriegsakademie, Berlin-Gatow
  • 2. Juni bis 26. Juli 1940 Kommodore des Kampfgeschwaders 4 „General Wever“
  • 26. Juli 1940 im Westfeldzug 1940 verwundet; Schuß in das Gesäß, die Kugel drang in den Darm ein (Lazarett und Genesung, die jedoch nie vollständig gelang, bis 30. September 1940)
  • 1. bis 14. Oktober 1940 im Stab des Kampfgeschwaders 4
  • 15. Oktober 1940 bis 19. Februar 1941 Generalstabsausbildung an der Luftkriegsakademie
  • 20. Februar 1941 bis 30. September 1943 Chef des Generalstabes des IV. Fliegerkorps, des IX. Fliegerkorps, der Luftflotte 4 und der Luftflotte 1 (seit dem 1. März 1943 als Nachfolger von Herbert Rieckhoff)
  • 24. August 1943 Chef zur 8. Abteilung (Kriegswissenschaftliche-Abteilung) im Generalstab der Luftwaffe
    • Am 1. Juni 1935 wurde auf Vorschlag von Oberst a. D. Haehnelt eine Forschungsgruppe des Reichsluftfahrtministeriums für Luftkriegsgeschichte im Rahmen der Forschungsanstalt des Heeres eingerichtet. Diese Forschungsgruppe unter der Leitung von Dr. Klemp bestand zunächst aus nur fünf Personen und blieb fachdienstlich der Forschungsanstalt des Heeres unterstellt. Zum 1. April 1936 wurde die Forschungsgruppe in die selbständige Kriegswissenschaftliche Abteilung der Luftwaffe unter der Leitung von Oberst (E) Haehnelt umgewandelt und personell erweitert. Im Oktober 1936 wurden auch die Akten der Luftstreitkräfte aus der Zeit vor und während des Ersten Weltkriegs aus dem Heeresarchiv in Potsdam ausgegliedert und in einem Referat der Kriegswissenschaftlichen Abteilung als Kriegsarchiv der Luftwaffe zusammengefaßt. Im Februar 1938 in Luftarchiv umbenannt und um Akten der zivilen Luftfahrt erweitert, blieb es der Kriegswissenschaftlichen Abteilung als Außenstelle weiterhin unterstellt. Bis Kriegsende übernahm es hauptsächlich taktisches Schriftgut wie zum Beispiel Kriegstagebücher und Anlagen. 1938 und 1939 änderten sich erneut die Bezeichnung und das Unterstellungsverhältnis der Abteilung, die zeitweise als 6. (Kriegswissenschaftliche) Abteilung dem Generalstab der Luftwaffe angegliedert wurde. Von 1939 an war sie der Luftkriegsakademie angegliedert und hatte wieder den Namen Kriegswissenschaftliche Abteilung der Luftwaffe. Im März 1942 wurde Oberst (E) Haehnelt von Generalleutnant Freiherr von Bülow als Abteilungsleiter abgelöst. Hinsichtlich der Arbeit der Abteilung stand zunächst die Sammlung und Aufbereitung der Akten aus der Zeit vor und während des Ersten Weltkriegs und die Darstellung der Geschichte der Luftstreitkräfte und des Luftkriegs im Vordergrund. Von 1938 bis 1943 erschienen mehrere Bände des Werks „Die deutschen Luftstreitkräfte im Weltkrieg 1914–1918“. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs verlagerte sich die Arbeit der Abteilung mehr und mehr hin zu Ausarbeitungen und Studien zum aktuellen Kriegsgeschehen und zur Luftkriegführung. Im März 1943 wurde die Abteilung dem Luftwaffenführungsstab Ia unterstellt und erfuhr erneut eine personelle Erweiterung, auch wurde die Arbeit nun noch stärker auf die Auswertung des modernen Luftkriegs ausgerichtet. Aufgrund der zunehmenden alliierten Bombenangriffe auf Berlin wurde die Abteilung mit einem großen Teil ihrer Archivbestände („Luftarchiv“) ab Juli 1943 nach Karlsbad verlegt. Am 24. August 1943 übernahm Oberst (ab 1. Okt. 1943: Generalmajor) Herhudt von Rohden die Abteilung, die dann im Oktober 1943 ein letztes Mal umgegliedert und in die 8. Abteilung des Generalstabes der Luftwaffe (8. Abt (OKL Chef GenSt)) umgewandelt und dem Chef des Generalstabs direkt unterstellt wurde. Dabei wurde auch ein personeller Wechsel vollzogen, bei welchem die meisten Gruppenleiter und Sachbearbeiter durch Offiziere ersetzt wurden, die aus dem Fronteinsatz kamen. Schwerpunkt der Arbeit war nun die luftkriegswissenschaftliche und wehrwissenschaftliche Ausbildung des Offizierskorps. Die kriegsgeschichtliche Arbeit trat in den Hintergrund, so wurde ab September 1943 die Arbeit zum Ersten Weltkrieg völlig eingestellt. Die Abteilung gab Truppenschriften wie zum Beispiel „Wie wir kämpfen!“ und „Kriegswissenschaftliche Skizzen für die Luftwaffe“ heraus und verfaßte einzelne Studien zu verschiedenen kriegs- und luftkriegswissenschaftlichen Themen. Dabei arbeitete die Abteilung auch mit der Luftkriegsakademie (LKA) zusammen, die regelmäßig die Vorträge ihrer Lehrgangsteilnehmer an die kriegswissenschaftliche Abteilung übersandte. Mit dem Vorrücken der Front auf Karlsbad stellte die Kriegswissenschaftliche Abteilung ihre Arbeit ein und verlegte im April 1945 nach Hinterriß in Tirol, wo Teile bis Juni 1945 verblieben. Die Kriegstagebuchaufzeichnungen der Abteilung enden am 12. Juni 1945.
    • zu seinen wertvollsten Hilfsarbeitern gehörte Major der Reserve Dipl.-Ing. Otto Georg Niemann (Gruppe V; Luftrüstung und Luftwaffentechnik)
    • noch im April 1945 erfolgte der Erkundungsauftrag zur Verlegung der 8. Abteilung in den Alpenraum
  • 2. April 1945 Generalmajor Herhudt von Rohden erhielt den Auftrag, im Raum Alpenfestung einen Luftwaffen-Auffangstab für die 1. Fallschirm-Armee (Fallschirmarmeeoberkommando 1)
  • 1. Mai 1945 bis 26. November 1947 in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft
Generalmajor a. D. Herhudt von Rohden verstarb schon 1951 an den Spätfolgen seiner Kriegsverwundung. Sein geliebter Sohn Wolf Dietrich gilt seit dem Januar 1945 (damals 17 Jahre) im Endkampf um Deutschland als vermißt. Seine Ehefrau Erna Herhudt von Rohden (1901–1992) ruht inzwischen gemeinsam mit ihrem Gatten auf dem Wiesbadener Nordfriedhof; Endgrablage: Urnenhain, Grab 4.

Nachkriegszeit

Generalmajor a. D. Herhudt von Rohden wurde vom Organisator der Berliner Luftbrücke, General Tunner mit Dienstsitz im Schwarzen Bock in Wiesbaden, mit der Anwerbung und dem Einsatz deutscher Flugzeugmechaniker beauftragt; Rohden, der fließend Russisch und Englisch sprach, organisierte binnen kurzem das erforderliche Personal, sodaß schließlich – als Ausnahme vom bestehenden Fraternisierungs- und Beschäftigungsverbot – mehr Deutsche als Amerikaner als Mechaniker tätig waren.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Betrachtungen über den Luftkrieg, in: „Militärwissenschaftliche Rundschau“, 2. Jahrgang, 1937
  • Vom Luftkriege – Gedanken über Führung und Einsatz moderner Luftwaffen, 1938
  • Luftwaffe und Gesamtkriegsführung, in: Das Buch von der Luftwaffe, Deutsches Verlagshaus Bong & Co., Berlin 1938
  • Studie zur Aufstellung der Russischen Befreiungsarmee unter General Wlassow
  • Richtlinien und Gedanken für die Bearbeitung kriegerischer Geschehnisse zur Auswertung von Kriegserfahrungen und zur Niederlegung der Kriegsgeschichte der Luftwaffe, Rede von Generalmajor Herhudt von Rohden vor der Abteilung am 22. November 1943
  • Kurze Gedanken über den Wert und die Nutzbarmachung kriegsgeschichtlichen Wissens, 12. Januar 1944
  • „Die Invasion“ – Historische Umschau als angewandte Geschichte, 13. Mai 1944
  • Gedanken zur Luftkriegführung, S. 1–503 und S. 505–795
  • Die Planung und Vorbereitung des Luftkriegs gegen Polen 1939, in: Luftkrieg, Nr. 5, 1946
  • Die deutsche Luftwaffe im Kriege gegen Rußland 1941–1945, 1946
  • Die Rehabilitierung des deutschen Soldaten, in: „Schwäbische Donau-Zeitung“, 7. Oktober 1950
  • Die Luftwaffe ringt um Stalingrad, Limes Verlag, 1950
  • Die Luftverteidigung des Deutschen Reiches im Weltkrieg 1939–1945 und ihre Lehren – Ein strategischer Überblick, in: „Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift“, Nr. 117, 1951