Karthagos Fall

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FILM

Karthagos Fall.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Karthagos Fall
Originaltitel: Scipione l’africano
Produktionsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1937
Laufzeit: 117 Minuten
Filmproduktion: S.E.N.I.C.
Erstverleih: DEGETO
IMDb: deueng
Stab
Regie: Carmine Gallone
Drehbuch: Carmine Gallone,
Camillo Mariani dell’ Anguillara,
Sebastiano Luciani
Dialogregie: Dr. Konrad P. Rohnstein
Dialogbuch: Dr. Konrad P. Rohnstein
Besetzung
Darsteller
(Synchronstimme)
Rolle
Annibale Ninchi
(Werner Pledath)
Publius Cornelius Scipio
Camillo Pilotto
(Walter Werner)
Hannibal
Fosco Giachetti
(Siegfried Breuer)
Hauptmann Masinissa
Francesca Braggiotti
(Irmgard Willers)
Königin Sophonisba
Marcello Giorda
(Rudolf Schündler)
König Syphax
Isa Miranda
(Edyth Edwards)
Velia
Carlo Ninchi
(Werner Schott)
Lelius
Memo Benassi
(C.W. Burg)
Cato
Guglielmo Barnabó
(Alfred Haase)
Furius
Raimondo von Riel
(Siegfried Schürenberg)
Maharbal
Marcello Sparda
(Harry Giese)
Arunte

Karthagos Fall (ital. Scipione l’africano) ist ein italienischer Spielfilm von 1937. Deutsche Erstaufführung war im Oktober 1938.

Auszeichnungen

Prädikate
  • staatspolitisch wertvoll

Handlung

Quelle
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Der Film zeigt den Kampf zweier Weltanschauungen, zweier Rassen. Auf der einen Seite das republikanische Rom: genügsam, diszipliniert, religiös, durchdrungen von der Bestimmung, die ihm durch die göttliche Abstammung von Romulus, dem Sohn des Kriegsgottes Mars, auferlegt und durch seine glorreiche Geschichte bestätigt worden war. Auf der anderen Seite Karthago mit seinem Händlervolk, das von Afrika aus im ganzen Mittelländischen Meer Niederlassungen und Kolonien begründet hatte. Rom, ein junger, armer, am Anfang seiner Macht stehender Staat, und Karthago, im Überfluß schwelgend, im Reichtum degeneriert, nahe seinem Untergang. Der Kampf beider Staaten um das Mittelmeer war ein Kampf zwischen Soldaten und Händlern, zwischen einem religiös-idealistischen Empfinden und ausgesprochenem Materialismus, der nur an sich denkt und kein festes Vaterlands- und Nationalgefühl hat.

Scipio und Hannibal, die beiden Widersacher, verkörpern die beiden einander so entgegengesetzten Kulturen, die um die Vormacht im Mittelmeerraum kämpfen müssen, weil er für beide zu klein ist. Karthago eröffnete den Krieg. Unter Hannibals Führung brachen die karthagischen Heeresmassen auf dem Wege über Spanien und die Alpen in Italien ein. Unheimlich war der Vorstoß ihrer gepanzerten Kriegselefanten, die wie Tanks über die Alpenpässe vorstießen. Plötzlich stand Hannibal vor den Toren Roms. Entsetzen kam über die Stadt; sie verlor aber nicht den Mut und wehrte sich mit aller Entschlossenheit. So kam es, daß Hannibal Rom nicht bezwingen konnte, in vielen Schlachten schwere Einbußen erlitt und schließlich aus Karthago dringend Verstärkungen anfordern mußte.

Fünfzehn Jahre durchzogen Hannibals Heere Italien. Scipio und viele Römer empfanden dies als schwere Schmach; es gelang ihm, Rom zum Vorstoß aufzurufen; jung und alt, Mann, und Frau waren sich einig: Hannibal muß aus Italien vertrieben und das verweichlichte Karthago auf afrikanischem Boden selbst entscheidend besiegt werden. Roms Jugend war sofort für Scipio und riß bald die Zaudernden mit. Ein Heer von Freiwilligen scharte sich um Scipio und zog mit ihm nach Sizilien, um von dort aus den Angriff auf Karthago einzusetzen.

Inzwischen wartet Hannibal auf Verstärkungen; die Karthager sind weit vom Kriegsschauplatz und lassen ihn warten. Hannibals Söldner sind auch noch schlecht bezahlt und meutern, wenn sie ihren kleinen Sold nicht pünktlich bekommen. Diese Ungewißheit zermürbt auch eine Energie, wie sie Hannibal darstellt; im innersten Herzen verliert er langsam den Glauben an Karthago und bewundert Rom immer mehr. Seine Soldaten haben wieder Gefangene gemacht und als Geiseln ins Lager gebracht. Unter ihnen ist auch die schöne Römerin Velia; die sanfte edle Grazie der römischen Patrizierin macht auf den brutalen Krieger Hannibal einen tiefen Eindruck.

Derweil hat Scipio in Sizilien sein Freiwilligenheer ausgebildet; auf mächtigen Galeeren steuert er gegen Karthago. Die Stadt hat es nie für möglich gehalten, so von den Römern bedrängt zu werden. Jetzt kriecht die Angst in alle Herzen. Jeder denkt nur an sich. Keiner will selbst ein Opfer bringen oder etwas wagen. In dieser Verwirrung reißt die berechnende Sophonisbe die Regierung an sich. Um für ihr Vaterland Bundesgenossen zu gewinnen, vermählt sie sich dem Numider-König Syphax. Schwer trägt dies Massinissa, der sie heiß liebt; die Enttäuschung treibt ihn in die Arme Scipios, er hofft, Syphax zu schlagen und Sophonisbe sich zu gewinnen. Im ersten Ansturm rennt Scipio die karthagischen und numidischen Truppen nieder. König Syphax wird gefangen. Sophonisbe löscht selbst ihr Leben aus.

Die Hiobspost aus Afrika trifft Hannibal schwer. Er sieht seinen Traum, Rom zu bezwingen, sich in ein Nichts auflösen. Hannibal ist ein gebrochener Mann. Velia versucht eines Nachts, den Tyrannen ihrer Heimat zu ermorden; sie schleicht sich in sein Zelt, zückt den Dolch — sieht den gealterten, müden, zerbrochenen Mann und läßt den Dolch sinken, verläßt das Zelt und schenkt einem vom Tode Gezeichneten den Rest des Lebens.

Hannibal rafft sich noch einmal auf, kehrt mit seinen Truppen nach Afrika zurück. Er möchte sich mit Scipio verständigen, aber die Karthager durchkreuzen alle seine guten Absichten. Die Schlacht muß entscheiden. Und eine der größten Schlachten des Altertums wird bei Zama 202 vor Christus geschlagen. Hannibal setzt alles an Truppen und Elefanten ein, was er aufbringen kann. Die Römer haben aber einen stärkeren Glauben an ihre Kraft, sind einer großen Idee restlos hingegeben, werden von Scipio weitschauend geführt und schlagen das Heer Hannibals vernichtend. Karthagos Fall ist besiegelt.


Wissenswertes

Der italienische Duce Benito Mussolini ließ 1937 die Filmstudios Cinecittá im Südosten Roms errichten. Als erstes Prestigeobjekt wurde der Monumentalfilm „Karthagos Fall“ abgedreht. Für die Aufnahmen dieses Films standen große Teile der italienischen Wehrmacht zur Verfügung.