Heeresgruppe „Kurland“

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Behelfsmäßige Briefmarke „Kurland“

Die Heeresgruppe „Kurland“ war ein Großverband des Heeres der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. Sie war Oberkommando jeweils wechselnder Armeen sowie zahlreicher Spezialtruppen.

Geschichte

Die Heeresgruppe wurde nach dem deutschen Kurland benannt. Heeresgruppe Kurland war der neue Name, den die Heeresgruppe Nord am 25. Januar 1945 erhielt (Heeresgruppe Mitte wurde am selben Tag zur neuen Heeresgruppe Nord). Nach Vorstoß der Roten Armee an die Ostseeküste bei Memel war die Heeresgruppe Nord ab 20. Oktober 1944 im Kurland-Kessel eingeschlossen.

Als letztes Ehrenzeichen des Zweiten Weltkrieges wurde im März 1945 das Ärmelband „Kurland“ zur Erinnerung „an die erfolgreiche Verteidigung Kurlands gegen einen vielfach überlegenen Feind“ geschaffen. Das Ärmelband zeigt neben der Inschrift „KURLAND“ ein Hochmeisterwappen des Deutschen Ritterordens und einen Elchkopf.

Nach der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmachtsführung am 8. Mai 1945 weigerte sich die Heeresgruppe Kurland unter ihrem Generaloberst Carl Hilpert, als eine der letzten intakten Kampfeinheiten Deutschlands, ebenfalls zu kapitulieren. Sie wollte sich als Freikorps aufstellen und unter Schutz des neutralen Schweden begeben. Die Angehörigen der Armee sollten vor Ort verbleiben und sich dort ansiedeln. Geplant war die Gründung eines unabhängigen deutschen Staates „Kurland“. Es wurden sogar noch Ende Mai 1945 behelfsmäßige Briefmarken mit dem Aufdruck „Kurland“ herausgegeben.

Kapitulation

Die Rote Armee entwaffnete schließlich dennoch die Einheiten der deutschen Wehrmacht und verschleppte sie in die mörderische Kriegsgefangenschaft, für viele gab es nie eine Rückkehr in die Heimat. Auch Generaloberst Hilpert kam in sowjetische Kriegsgefangenschaft nach Sibirien und Moskau, wo er verstarb.

Waldbrüder

Einige der auf deutscher Seite kämpfenden lettischen Einheiten, zum Beispiel die 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2), kämpften als Waldbrüder für die Freiheit und gegen Kommunismus heldenhaft weiter.

Oberbefehlshaber

  • 29. Januar 1945 Generaloberst Heinrich Gottfried von Vietinghoff
  • 10. März 1945 Generaloberst Lothar Rendulic
    • Rendulic erreichte die Heeresgruppe erst am 12. März 1945, Rendulic, Oberbefehlshaber der 16. Armee, war mit der stellvertretenden Führung beauftragt. Am 14. März 1945 wurde Rendulic vorübergehend nach Wien befohlen, General der Infanterie Hilpert übernahm erneut am 15. März 1945 die Führung der Heeresgruppe.
  • 6. April 1945 General der Infanterie/Generaloberst Carl Hilpert

Literatur

  • Franz Kurowski: Todeskessel Kurland, Kampf und Untergang der Heeresgruppe Nord 1944/1945, Podzun-Pallas, Eggolsheim-Bammersdorf 2000, ISBN 978-3-79090716-2 (Neuauflage: Dörfler Verlag, Eggolsheim-Bammersdorf 2007, ISBN 978-3-89555410-0) (Klappentext und Bestellmöglichkeit)
  • Werner Haupt: Kurland. Bildchronik der vergessenen Heeresgruppe, 1944/1945, Podzun-Pallas-Verlag 1984